Volkstheater: 1. Europäischer Theatertag der Toleranz am 1.2.2012   

erstellt am
01. 02. 12

Mailath unterstützt Europäischen Theatertag der Toleranz
Wien (volkstheater) - Das Volkstheater Wien wird am 1. Februar 2012 im Rahmen des "1. Europäischen Theatertages der Toleranz", gemeinsam mit vielen europäischen Theatern vor der Vorstellung ein Memorandum verlesen, indem auf die brisante Situation am Neuen Theater Budapest (Uj Szinhaz) mit der umstrittenen und undemokratischen Bestellung des neuen Intendanten György Dörner und seines rechtsextremen Mitstreiters Istvan Csurka aufmerksam gemacht wird.

"Wir Theatermenschen sehen unsere zentrale Aufgabe darin, politisches Bewusstsein zu schaffen, wie ein Seismograph Entwicklungen zu erspüren und sichtbar zu machen, wenn die Zeichen der Zeit eine antidemokratische Wende ankündigen. Wir Theatermenschen wollen und sollen unermüdlich daran erinnern, was in der jüngeren Geschichte an Menschen verbrochen wurde und vehement gegen Faschismus, Rassismus, Intoleranz und Unterwanderung demokratischer Errungenschaften antreten. Theater hat eine Bastion der Aufklärung zu sein, ein Ort des gesellschaftlichen Gewissens und der sozialen Aufmerksamkeit." Michael Schottenberg

Mailath unterstützt Europäischen Theatertag der Toleranz
Wien (rk) - "Ich begrüße und unterstütze die Initiative für den Europäischen Theatertag der Toleranz. Die Ernennung zweier bekannter Rechtsextremisten an die Spitze des Budapester "Uj Szinhaz" ist besorgniserregend und ein Auftrag zur Wachsamkeit zugleich", so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny zur Besetzung.

Das Haus wird künftig von György Dörner (Direktor) geführt, der auch Vorsitzender der nicht im Parlament vertretenen rechtsextremen "Partei des ungarischen Lebens und der ungarischen Gerechtigkeit"(Magyar Igazsag es Elet Partja, Miep) ist. Der für seine offen antisemitischen Thesen bekannte Dichter Istvan Csurka, wird ihm als Intendant zur Seite stehen. Beide Personen haben angekündigt, nationales Theater aufführen zu wollen.

Die Gefahr einer schleichenden Akzeptanz gelte es auch hierzulande aufmerksam zu verfolgen: "Die Geschehnisse der letzten Tage rund um den WKR-Ball ließen auch in Österreich abermals einen Blick auf das Gedankengut der extremen Rechten zu. Der Vergleich Straches und die scheinheilige Verkehrung der Täter-Opferrolle sollen jenen eine Mahnung sein, die daran denken mit der FPÖ Politik zu machen.", so Mailath.

Weiters hebt Wiens Kulturstadtrat die internationale Komponente der Besetzung hervor: "Von Europas kritischer Öffentlichkeit werden die Entwicklungen in Budapest genau beobachtet. Ich hoffe und gehe davon aus, dass sich auch die Verantwortlichen in Budapest bewusst sind, dass Kunst und Kultur nur in einem Klima der Offenheit und des gegenseitigen Respekts gedeihen können", so Mailath abschließend.
     
Informationen: http://www.volkstheater.at    
     
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