Heftige Kritik an Strache  

erstellt am
31. 01. 12

Rudas: Straches absurdes Geschichtsbild und sein Kokettieren mit dem rechtsextremen Rand sind inakzeptabel
Straches Provokationen dürfen nicht unbeantwortet bleiben, sonst droht gesellschaftliche und politische Verrohung
Wien (sk) - "Als würden die Aussagen des FPÖ-Chefs in der ORF-"Pressestunde" vom 29.01. zum Korporationsball (WKR-Ball) und zu den Wehrmachtsdeserteuren nicht genügen, legt er mit einem im ,Standard‘ veröffentlichten unfassbaren Vergleich der WKR-Ballbesucher mit den Juden in der Reichskristallnacht nach", stellte SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas gegenüber dem SPÖ-Pressedienst fest. "Die immer wieder bewusst gesetzten Provokationen von Strache und seinen Mannen dürfen nicht unbeantwortet bleiben, sonst führt das zu einer gesellschaftlichen und politischen Verrohung. Wir haben die Verantwortung wachsam zu sein. Und die Österreicher haben ein Recht darauf, zu erfahren was hinter der Ideologie Straches steckt", sagte Rudas.

Rudas hielt fest, dass Strache ein "absurdes Geschichtsbild" propagiere, das vor verharmlosender Relativierung der NS-Gräuel nur so strotze. "Es ist auch völlig indiskutabel, zu meinen, dass Deserteure der Deutschen Wehrmacht kein gutes Vorbild für Angehörige des Österreichischen Bundesheeres sein könnten. Die Menschen, die sich weigerten, nach dem Anschluss für das NS-Regime zu kämpfen, verdienen unseren vollen Respekt", stellte Rudas fest.

 

Rauch: Geschmacklosigkeit hat einen Namen
Unpassende Vergleiche mit NS-Verbrechen spotten jeder Beschreibung – FPÖ-Chef sollte dringend Nachhilfe in Geschichte nehmen
Wien (övp-pd) - "Geschmacklosigkeit hat einen Namen – und der lautet HC Strache", so ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch zu den jüngsten Aussagen des FPÖ-Chefs im Zuge des vergangenen WKR-Balles. "Diese Art unpassender Vergleiche mit Verbrechen des Nationalsozialismus spotten jeder Beschreibung und sind eines gewählten Mandatars dieser Republik mehr als unwürdig", so der ÖVP-General weiter.

"Wieder einmal zeigt sich, dass Strache nicht das geringste Bewusstsein für Österreichs Vergangenheit besitzt – geschweige denn Sensibilität oder Verständnis, wie man mit ihr umzugehen hat. Im Gegenteil: Kein historischer Vergleich, sei er auch noch so geschmacklos, wird gescheut, um die eigenen Kernklientel zu bedienen und sich selbst als das unschuldige Opfer hinzustellen", so Rauch weiter. "Tatsache ist: Straches Wortwahl ist ein offener Schlag ins Gesicht für all jene, die Opfer des verbrecherischen NS- Systems waren. Dafür gibt es keine Entschuldigung, allerhöchstens absolute Unwissenheit und das Fehlen jeglicher Geschichtskenntnisse", so ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch, der dem FPÖ-Chef abschließend dringend zu ausgedehnten Nachhilfestunden in Geschichte rät.

 

Vilimsky weist künstliche Empörung über verzerrt dargestellte Strache-Aussage zurück
Wenn schon bespitzeln, dann wenigstens sinnerfassend!
Wien (fpd) - FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky wies am 30.01. die künstliche und lächerliche Empörung über eine Aussage von FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache am WKR-Ball zurück. Ein "Standard"-Journalist habe dieses Privatgespräch in Stasi-Spitzel-Manier belauscht und in seinem Bericht maßlos übertrieben und die Aussage völlig verzerrt dargestellt.

Strache habe lediglich gemeint, dass es methodisch an die grausamen Berichte über die unselige NS-Zeit erinnere, wenn Studentenhäuser mit Brandsätzen attackiert und Menschen verleumdet, tätlich angegriffen und geradezu gejagt würden, wie dies von Linksextremisten gegenüber den Besuchern des WKR-Balls geschehen sei, stellte Vilimsky klar. In keiner seiner Aussagen habe Strache das Leid, das den Juden angetan wurde, relativieren wollen, aber die Hetze des Nazi-Regimes gegen Menschen anderen Glaubens mit der gewalterfüllten Hetze von Linksextremisten gegen Menschen anderer Meinung in Bezug gebracht. Diesen Anfängen müsse stets und allerorts mit größter Entschiedenheit entgegengetreten werden. Wenn sich der "Standard" schon dieser Spitzelmethoden bemühen müsse, dann bitte wenigstens sinnerfassend, so Vilimsky.

"Wenn heute jemand faschistische Methoden anwendet, dann ist es der linksextreme Mob, der am Freitag Jagd auf ehrenwerte und unbescholtene Bürgerinnen und Bürger gemacht und Brandsätze auf Burschenschafterhäuser geworfen hat", stellte Vilimsky klar. "Diese Leute sollten ob ihrer eigenen Verhaltensmuster empört sein und nicht, wenn ihnen jemand den Spiegel vorhält."

 

Fauland: Strache Äußerung taktlos und deplatziert
Wien (bzö) - "Die Äußerung von FPÖ-Obmann Strache ist zutiefst geschmacklos und deplatziert. Der FPÖ-Obmann ist gefordert, diese Aussage schleunigst zurückzunehmen", so BZÖ- Bündniskoordinator Markus Fauland zu den neuesten Vergleichen des FPÖ-Bundesparteiobmannes.

 

 Öllinger zu Strache: Eindeutige Klarstellung oder Rücktritt
Grüne: Auch andere Parteien sollen auf klare Worte drängen
Wien (grüne) - "Es ist unerträglich, dass Strache tagelang öffentlich zu seinen "Juden"-Vergleichen schweigt und die Interpretation dazu seinem Hexenmeister Vilimsky überlässt", kritisiert der Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger. In der gestrigen Diskussionssendung "Pro und Contra" auf Puls 4 hat FP-Abgeordneter Harald Stefan angekündigt, dass Strache erst am 01.02. persönlich Stellung nehmen wolle. Öllinger: "Ich erwarte mir leider nur eine Reihe von Ausflüchten und weiteren Verdrehungen." Strache habe nur dann eine Chance, wenn er sich "erstens eindeutig von den Verbrechen distanziert, an denen Burschenschafter während des NS-Regimes beteiligt waren. Zweitens muss er sich von jenen Burschenschaften distanzieren, die noch immer ihre Alten Herren und Naziverbrecher ehren. Und drittens muss Strache klar und ohne Relativierung seine "Juden"-Vergleiche und seinen Stolz auf alle Alte Herren der Burschenschaften ("Ich bin stolz auf jeden unserer Alten Herren") zurücknehmen, meint der Grüne. Sollte Strache das nicht über die Lippen bringen, "dann sollte er wenigstens den Funken politischen Anstands haben und zurücktreten".

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