12-Monats Trend: Österreicher sparen 2012 rund 5.460 Euro   

erstellt am
31. 01. 12

Wirtschaftskrise: 50% sehen Österreich gut gerüstet – Sparbetrag bei Ø 5.460 Euro stabil – Durchschnittskredit 2012: 68.800 Euro
Wien (erste bank) - Was machen die Österreicher mit ihrem Geld in den nächsten 12 Monaten? Kurz zusammengefasst - im Quartalsvergleich wird etwas weniger gespart und auch die Höhe der geplanten Kreditsumme ist leicht rückläufig. Aktuell planen die Österreicher 5.460 Euro (-4,5%) sparen zu wollen. Ein Drittel plant auch 2012 größere Anschaffungen zu tätigen. Rund 15% davon wollen diese mittels Kredit finanzieren, durchschnittlich werden dafür 68.800 Euro (-16%) veranschlagt. Im Falle einer neuerlichen Wirtschaftskrise sieht jeder zweite Österreicher das Land gut gerüstet. Das ergab die im vierten Quartal 2011 durchgeführte INTEGRAL-Umfrage im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen.


Österreicher optimistisch zur Lage des Landes
Die Österreicher sind optimistisch, was das Rüstzeug des Landes für eine neuerliche Wirtschaftskrise betrifft. Jeder zweite glaubt, dass wir hierzulande für wirtschaftlich magere Zeiten gut aufgestellt sind. Nur ein Drittel sieht unser Land dafür eher nicht gut gerüstet.

Im Jahr 2012 planen 86% der Österreicher Geld zu sparen oder (wiederzu-)veranlagen. Durchschnittlich schätzen sie, nächstes Jahr einen Betrag von etwa 5.460 Euro dafür zur Verfügung zu haben. Bei der Veranlagungsform bleibt man trotz der niedrigen Zinsen konservativ. Zwei Drittel der Österreicher werden ihr Geld in den nächsten 12 Monaten aufs Sparbuch legen, Bausparen ist bei 60% die bevorzugte Anlageform, die Lebensversicherung kommt mit 44% auf ihr All-Time-High. Mit 19% ist ein noch deutlicherer Anstieg ist bei Immobilien zu verzeichnen (+5% zum Vorquartal), im gleichen Ausmaß hat auch die Beliebtheit von Gold zugelegt und liegt jetzt bei 16%.

Die Leitzinsen werden aller Voraussicht auf 0,5% bis Ende Juni 2012 sinken. Ein Trost für Sparer: "Zu den niedrigen Zinsen gesellt sich auch eine niedrigere Inflationsrate", so Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste Bank. In Österreich liegt die Inflationserwartung bei rund 2,4% für dieses Jahr, in der Eurozone wird sie sich noch deutlicher reduzieren, auf 1,8%.

Die viel zitierte Eurokrise hat im vergangen Jahr am Sparverhalten der Österreicher aber nur wenig geändert: Die Sparquote von aktuell 7,3% ist etwa gleich mit der desselben Zeitraums ein Jahr davor (7,4%).

Kreditlust trotz niedriger Zinsen gedämpft
Konstant ein Drittel der Österreicher plant auch 2012 größere Anschaffungen - 15% wollen diese mittels Kredit finanzieren. Durchschnittlich wird mit einer Summe von 68.800 Euro gerechnet, das sind 16% weniger als noch im Quartal davor. "Wir sehen diese starken Schwankungen im Geschäft nicht", erklärt Peter Bosek. "Es ist eher ein Indikator für die Stimmung in der Bevölkerung. Hört bzw. liest man mehr von wirtschaftlichem Abschwung und Krise, reduzieren sich automatisch die Erwartungen bei der möglichen Sparleistung bzw. man setzt die geplante Kreditsumme vorsichtshalber etwas niedriger an."

Hat das Jahr 2011 noch sehr vielversprechend und mit guten Wirtschaftsprognosen begonnen, so hat sich Ende des Sommers die wirtschaftliche Lage wieder eingetrübt. Nach einem Anstieg der Spar- und Kreditsummen im Laufe des Jahres 2011, sind gegen Jahresende die Prognosen der Österreicher dahingehend wieder leicht zurück gegangnen. Das BIP Wachstum für 2012 wird aktuell mit 0,9% eingeschätzt, das ist deutlich schlechter als noch Anfang des Jahres 2011 vermutet.
     
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