Österreichs größter Naturpark stellt gleichzeitig die Weichen für’s Frühlingserwachen   

erstellt am
13. 02. 12

LHStv Gschwentner: "Alpenpark Karwendel blickt auf erfolgreiches Jahr 2011 zurück"
Innsbruck (lk) - Österreichs größter Naturpark kann auf ein bewegtes Jahr 2011 zurückblicken: Nachdem die Vereinten Nationen 2011 zum „Internationalen Jahr der Wälder“ erklärt haben, um zum Schutz und die nachhaltige Nutzung der Wälder aufzurufen, wurden auch auf regionaler Ebene entsprechende Initiativen durchgeführt. „Das ‚Internationale Jahr der Wälder’ war für den Alpenpark Karwendel Anlass, das Thema Wald in mehreren Bereichen in den Mittelpunkt zu stellen“. berichtet Naturschutzreferent LHStv Hannes Gschwentner. Aus diesem Grund wurde ein Schulprogramm zur nachhaltigen Waldnutzung am Achensee sowie eine Analyse der ÖBf-Waldflächen im Naturpark durchgeführt. „Weiters fanden mehrere Bergahorn-Pflanzaktionen statt“, informiert Bgm. Josef Hausberger, Obmann des Alpenparks Karwendel. Auch die Teilnehmer der Tiroler Naturführerausbildung waren beim Waldschwerpunkt im Alpenpark Karwendel zu Gast.

Als weiteres „Highlight“ kann die Ausweisung des Goldenen Nagels am Kuhjoch durch die UNESCO-Kommission bezeichnet werden. „Dieser Goldene Nagel ist ein weltweit gültiger Referenzpunkt für die Trias-Jura-Grenze, dem Übergang der beiden Erdzeitalter vor ca. 199,6 Mio. Jahren“, erläutert Gschwentner. Am Kuhjoch wurde daher im Rahmen eines Festaktes der „golden spike“ eingeschlagen. „Für interessierte Besucher wird es ab dem Frühling Informationen zum Goldenen Nagel und der Trias-Jura Grenze direkt beim Naturparkhaus in Hinterriß geben“, verweist Hermann Sonntag, Geschäftsführer des Alpenpark Karwendel auf das „Herzstück“ des Schutzgebietes, das in der letzten Saison über 12.000 Besucher verzeichnete.

Ein ganz spezieller Bewohner des Alpenparks ließ sich 2011 zum ersten Mal blicken: Sina Hölscher, der Leiterin unseres Rangerprojekts, gelang der erste sichere Brutnachweis eines Flussuferläufers im Hinterautal. „Dies ist insofern bemerkenswert, da von Seiten der Wissenschaft das Hinterautal als eher suboptimal für die Vogelart eingestuft wurde. Wir freuen uns auf jeden Fall sehr über diese Entdeckung – ist doch der Flußuferläufer eine unserer Zielarten im Karwendel“, betont Gschwentner.

Im Bereich der Umweltbildung wurden vergangenes Jahr neue Projekte wie der Juniorförster und die Expedition „Biodiversität im Halltal“ ins Leben gerufen. Mit der Revitalisierung des Walderalm-Teiches und der Müllaktion am Hafelekar, die von vielen Freiwilligen unterstützt wurde, konnten auch wesentliche zusätzliche Schritte im Naturschutz gesetzt werden.

Ausblick 2012
„Die Vorbereitungen für die nächste Saison laufen auf Hochtouren“, berichtet Sonntag. Dabei soll vor allem die Umweltbildung ausgebaut werden. Darüber hinaus schafft der Alpenpark Karwendel eine Plattform für Freiwillige, die im Rahmen von fünf bis sechs Projekten mit ihrem ehrenamtlichen Engagement miteingebunden werden. „Dies dient auch der stärken Einbindung der heimischen Bevölkerung“, erläutert Sonntag. Dritter Punkt auf der „To-Do-Liste“ ist die Vogelkartierung. Mit seiner großen Artenvielfalt beheimatet der Alpenpark Karwendel nachweislich 1.300 Pflanzen- und 3.300 Tierarten. Es ist zu hoffen, dass über viele weitere Erfolgsmeldungen wie der Brutnachweis des Flussuferläufers in Zukunft noch zu berichten sein wird.
     
Informationen: http://www.karwendel.org/    
     
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