Schmied: "Internationaler Rückenwind für Österreichs Bildungsreformen"   

erstellt am
10. 02. 12

EU-Kommission bewertet Reformweg in Österreich positiv, OECD empfiehlt Vollausbau der Neuen Mittelschule.
Wien (bmukk) - 2009 haben sich die Bildungsminister/innen auf freiwilliger Basis verpflichtet, die Bildungssysteme zu modernisieren und allen Kindern, unabhängig von Einkommen und Herkunft der Eltern, Bildung auf höchstem Niveau zu ermöglichen. Zur Erreichung der Ziele wurden fünf europäische Benchmarks vereinbart, und zwar die Teilnahme an vorschulischer Bildung, die Verhinderung von Schulabbruch, die Verbesserung der Grundkompetenzen, die Steigerung der Hochschulabsolventen oder die Teilnahme der Erwachsenen am lebenslangen Lernen.

Die Europäische Kommission hat die Fortschritte der Mitgliedstaaten nun analysiert und in einem Fortschrittsbericht und begleitenden Länderstudien veröffentlicht. Der Rat der EU-BildungsministerInnen nimmt am 10.02. in Brüssel den Bericht an.

Anerkennung gibt es für Österreich, weil trotz der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise im Bildungsbereich nicht gekürzt wird und der Reformpfad in die richtige Richtung weise. Die öffentlichen Investitionen Österreichs in den Bildungsbereich liegen weiterhin deutlich über dem EU-Durchschnitt.

Schon am Donnerstag erschien ein OECD-Bericht, in dem unter anderem die Einführung der Neuen Mittelschule als ein erster Schritt zu einem längeren gemeinsamen Lernen und einer späteren Selektion hervorgehoben wird sowie weitere Schritte zu einer gemeinsamen Schule dringend empfohlen werden.

Beide Berichte stellen unisono fest, dass die bereits begonnen Reformen dazu führten, dass die Zahl der SchulabbrecherInnen international deutlich unter dem Durchschnitt liegt. Insgesamt fällt die Beurteilung der Fortschritte Österreichs positiv aus. "Ich freue mich, dass unsere Reformen im Bildungsbereich international so starken Rückenwind durch die EU und die OECD bekommen", so Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied. "Beide Institutionen bestätigt, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Ebenso wichtig ist mir die Feststellung, dass wir auf diesem Reformweg weiter voranschreiten müssen."

Reformen wie die Einführung der Neuen Mittelschule, der neuen Oberstufe, des verpflichtenden Kindergartenjahres und der Ausbau der Nachmittagsbetreuung werden international als wirksame Maßnahmen gesehen, um Chancengerechtigkeit unabhängig vom sozioökonomischen Hintergrund der Jugendlichen zu verwirklichen. Die Bildungsministerin dazu: "Besonders die Neue Mittelschule zeichnet sich durch Individualisierung und gezielte Förderung aus. Sie erhöht die Chancengerechtigkeit des Bildungssystems. Ziel ist es, auf jede Schülerin, jeden Schüler und deren persönliche Begabungen einzugehen, denn jeder ist Elite."

Die EU-Kommission lobt Österreich explizit für die Maßnahmen zur Senkung der Schulabbrecherquote. Diese lag im Jahr 2010 auf einem im EU-Vergleich niedrigen Wert von 8,7%. Dieser Wert konnte im Jahr 2011 auf 8,3% gesenkt werden.

Weiters anerkennt die EU-Kommission, dass die Anzahl der 4-Jährigen, die einen Kindergarten besuchen, auf 91,3% gestiegen ist und Österreich zu jenen sechs EU-Ländern zählt, die eine umfassende Strategie für lebenslanges Lernen entwickelt haben. Das kostenlose Nachholen von Bildungsabschlüssen wird dabei als eine wichtige Maßnahme gesehen.

Handlungsbedarf sehen EU-Kommission und OECD bei der Förderung der Chancengerechtigkeit im Bildungssystem, insbesondere für Menschen mit Migrationshintergrund. Bildungsministerin Schmied nimmt das zum Anlass, weitere Schulreformen anzustreben: "Beide internationalen Berichte zeigen, dass in einigen Bereichen in Österreich noch Verbesserungsbedarf besteht. Sie bestärken mich in der Fortsetzung der begonnen Reformen."
     
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