Tag des Notrufs 112   

erstellt am
10. 02. 12

74 % der Europäer wissen nicht, welche Notrufnummer sie auf Reisen in der EU wählen müssen – neue Informationskampagne
Brüssel (ec.europa.eu) - Ob im Skiurlaub, auf Familienausflug, auf Dienstreise oder als Zuschauer bei einem der großen Sportereignisse in diesem Sommer, beispielsweise den Olympischen Spielen in London oder der UEFA-Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine, Millionen Europäer und Besucher brauchen Zugang zu Notrufdiensten innerhalb und außerhalb ihres Heimatlandes. Dennoch wissen nur 34 % der regelmäßig Verreisenden und 26 % aller Europäer, dass die 112 die einheitliche europäische Notrufnummer ist, die sie bei Problemen im Heimatland und im Ausland wählen können.

Viele große Schienen- und Luftverkehrsunternehmen sowie weitere Verkehrsdienstleister haben sich der von den Vizepräsidenten Neelie Kroes und Siim Kallas angeregten Informationskampagne zur besseren Bekanntmachung des Notrufs 112 angeschlossen. Sie werden die Notrufnummer ohne Kosten für den Steuerzahler auf e-Tickets und in Bordmagazinen angeben, auf den Unternehmens-Websites darauf hinweisen durch ihre Mitarbeiter bekanntmachen. Die Liste der beteiligten Unternehmen finden Sie unter www.112.eu.

Außerdem wollen die Vizepräsidenten Kroes und Kallas dafür sorgen, dass jeder Europäer eine 112-Smartphone-App in seiner eigenen Sprache haben kann. In den letzten Jahren sind zwar bereits zahlreiche 112-Mobilfunk-Apps entwickelt worden, dennoch kann auf diesem Gebiet noch viel mehr getan werden.

Vizepräsidentin Neelie Kroes sagte dazu: „Wenn Sie die 112 kennen und anrufen, können Sie Leben retten. Aber der Notruf 112 hilft nur, wenn die Leute ihn auch kennen. Deshalb arbeiten wir mit Reiseunternehmen zusammen, um die Menschen, die zu ihrem Reiseziel unterwegs sind, nochmals darauf hinzuweisen.“

Vizepräsident Siim Kallas erklärte: „Ich freue mich darüber, dass der europäische Verkehrssektor dabei mitmacht, die Notrufnummer 112 unter den Reisenden besser bekannt zu machen. Der Notruf 112 ist ein wichtiges Sicherheitselement im Verkehr. Die Liste der beteiligten Unternehmen wird das ganze Jahr lang offen sein, und angesichts des bisherigen Interesses werden sich sicherlich noch viele weitere Unternehmen der Kampagne anschließen.“

Hintergrund
Die 112 ist die europaweite Notrufnummer, die aus dem Fest- und Mobilfunknetz von jedem Ort der EU gebührenfrei erreichbar ist. Sie verbindet den Anrufer mit dem zuständigen Notrufdienst (örtliche Polizei, Feuerwehr oder Notarzt) und ist ganzjährig rund um die Uhr erreichbar. Der Notruf 112 funktioniert nun in allen EU-Mitgliedstaaten neben etwaigen sonstigen nationalen Notrufnummern (wie 999 oder 110). Dänemark, Finnland, Malta, die Niederlande, Portugal, Rumänien und Schweden haben sogar beschlossen, die 112 zu ihrer landesweit einzigen oder Haupt-Notrufnummer zu machen. Darüber hinaus wird die 112 auch außerhalb der EU verwendet, z. B. in Kroatien, Montenegro und der Türkei. Die Ukraine hat zugesagt, diese Nummer zu Beginn der Sportereignisse in den Großstädten einzuführen, die Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft 2012 sein werden (Donezk, Charkiw, Kiew und Lwiw).

Die heute veröffentlichte Eurobarometer-Umfrage verdeutlicht, dass der Kenntnisstand der Europäer über die Erreichbarkeit des Notrufs 112 in ihrem eigenen Land und in anderen EU-Mitgliedstaaten derzeit stagniert. Um dieses Problem anzugehen, schrieben die Vizepräsidenten Kallas und Kroes am 27. Januar 2012 einen Brief an die großen Verkehrsunternehmen, in dem sie diese aufrufen, ihre Fahr- und Fluggäste über den Notruf 112 zu informieren. Diese Initiative beruht auf einer ähnlichen erfolgreichen Kampagne, die von Diana Wallis, einer ehemaligen Abgeordneten des Europäischen Parlaments, im vergangenen Jahr lanciert worden war. Außerdem wird sie von der 112 European Foundation (Europäische 112-Stiftung) unterstützt.

Eine Mobiltelefonanwendung – auch „App“ genannt – ist ein speziell für Mobiltelefone entwickeltes Softwareprogramm, das den Benutzern hilft, eine ganz bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Solche Apps können vom Hersteller in den Geräten vorinstalliert werden oder auch in „App-Stores“ gekauft und heruntergeladen werden.

Ein (ebenfalls heute veröffentlichter) Bericht über die Einführung des Notrufs 112 in jedem Mitgliedstaat gibt einen Überblick darüber, in welchen Sprachen die 112-Notrufzentralen Anrufe bearbeiten können:

  • Englisch kann in 25 Ländern verwendet werden (neben dem Vereinigten Königreich, Irland und Malta): Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Griechenland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik und Ungarn sowie Island, Kroatien und Norwegen.
  • In 14 Ländern (neben Belgien, Frankreich und Luxemburg) können Anrufe auf Französisch bearbeitet werden: Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Irland, Italien, Litauen, Niederlande, Polen, Rumänien, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Finnland und Norwegen.
  • Auf Deutsch werden 112-Notrufe in 12 Ländern entgegengenommen: Bulgarien, Finnland, Italien, Litauen, Niederlande, Polen, Rumänien, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Norwegen (neben Deutschland, Österreich, Belgien und Luxemburg).
  • Auf Italienisch können 112-Notrufe in Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Rumänien und Kroatien getätigt werden.
  • Russisch-Sprechern wird in der Tschechischen Republik, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und der Slowakei unter der Nummer 112 in ihrer Sprache geholfen.
  • Im Vereinigten Königreich können die Notrufzentralen auf Dolmetschdienste für 170 Sprachen zurückgreifen, in Frankreich gibt es einen ähnlichen Dienst für 40 Sprachen.


Nützliche Links

Website zum Notruf 112 (deutsch, englisch, französisch, italienisch, polnisch und spanisch): http://www.112.eu

     
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