Ennshafen als starke und nachhaltige Exportdrehscheibe   

erstellt am
10. 02. 12

Bilanz 2011 - Vorschau 2012
Linz (lk) - In den vergangenen drei Jahren wurden im Ennshafen rund 11 Millionen Euro in den Ausbau der trimodalen Infrastruktur investiert. Die Erweiterung der Gleisanlagen, der Kaimauern sowie der Ausbau des Containerterminals stärken die Funktion des Ennshafens als regionaler Wirtschaftsstandort. Auch für die Jahre 2012-2014 sind weitere Investitionen von bis zu 4 Mio. Euro geplant, die insbesondere der Weiterentwicklung des Containerterminals und der nachhaltigen Steigerung des Wasser-/Landumschlags zugute kommen sollen.

Im Containerumschlag wurden 277.023 TEU (Standardcontainer, Anm.) erreicht, plus 23 % gegenüber 2010 (225.561 TEU) und plus 45 % zu 2008 (191.153 TEU).

Im Wasser-/Landumschlag wurde ein Ergebnis von 608.082 to erreicht. Das bedeutet ein Plus von 13 % zu 2008 und ein leichtes Minus von 8 % im Vergleich zu 2010.

Leistungsstarke Infrastruktur
Der Ennshafen fungiert in vielerlei Hinsicht als Räderwerk - wichtigste Exportdrehscheibe Oberösterreichs, Gateway zu allen wichtigen Seehäfen, erfolgreicher Wirtschaftsstandort für Produktions- und Dienstleistungsbetriebe und wichtiger Jobmotor für die Region Linz - Enns - Amstetten. Technische Innovationen wie die voll automatisierte und elektrifizierte Anschlussbahn inklusive Übergabe-Bahnhof, der trimodal ausgerichtete Containerterminal und eine leistungsstarke Verkehrsinfrastruktur stehen allen Unternehmen offen.

Umweltfreundlicher Gütertransport
Im Ennshafen haben alle Unternehmen freien Zugang zur trimodal ausgerichteten Infrastruktur und somit auch zu alternativen Transportwegen. Das Binnenschiff als umweltfreundliche Transportalternative muss besser in die Transportketten eingebunden werden. Hier sind einerseits flussbauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserstraßeninfrastruktur notwendig und andererseits ein wirtschaftliches Umdenken der Unternehmen in Richtung Ökologie. Die Straße sollte möglichst nur mehr für die so genannte "Last Mile", also die letzten Kilometer bis zum Kunden, eine Rolle spielen. Der Start des letzten Pilotprojekts Bad Deutsch-Altenburg im Rahmen des Flussbaulichen Gesamtprojekts ist ein entscheidender Schritt, um eine Win-win-Situation zwischen Schifffahrt und Ökologie zu schaffen.

Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl
Ennshafen - starke Export-Drehscheibe für die Wirtschaft in Oberösterreich
Rund ein Viertel der Industrieproduktion und der Exporte Österreichs werden in Oberösterreich generiert. OÖ ist damit die Nr. 1 unter den neun österreichischen Bundesländern. Österreichs führende Industrieregion ist durch eine sehr starke Dynamik und wirtschaftliche Stabilität gekennzeichnet. Starkes Beschäftigungswachstum und niedrige Arbeitslosigkeit sind das Ergebnis der Wettbewerbsstärke der Region und ihrer Unternehmen. Um seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, braucht Oberösterreich starke Wirtschaftsregionen und Unternehmen, die den Standort weiterentwickeln. Der Ennshafen ist eine solche Wirtschaftsregion, die ausgezeichnete Infrastruktur mit optimaler Verkehrsanbindung und besten Voraussetzungen für Betriebsansiedelung vereint. "Das Räderwerk Ennshafen dreht sich also nicht nur in logistischer, sondern auch in standortpolitischer Hinsicht - als Exportdrehscheibe zu allen wichtigen Seehäfen, als erfolgreicher Wirtschaftsstandort und als wichtiger Jobmotor für die Region."

Ausbau und Entwicklung
Bisher wurden in die Infrastruktur des Ennshafens insgesamt Investitionen von rund 65 Mio. Euro getätigt. Allein in den vergangenen drei Jahren hat der Ennshafen in die Erweiterung des Verschiebebahnhofes, in die Errichtung weiterer Kaianlagen sowie den Ausbau des Containerterminals rund 11 Millionen Euro investiert. Es stehen insgesamt rund 14,5 km Gleise und 1.780 m senkrechte Kaimauern zur Verfügung.

Abhängig von der Marktentwicklung und den Anforderungen der verladenden Wirtschaft sind für die Jahre 2012 - 2014 bis zu vier Mio. Euro an Investitionen geplant, um die Lagerkapazitäten am Containerterminal sowie die Halleninfrastruktur zu erweitern. Die Herausforderungen für die nächsten Jahre liegen insbesondere in der Steigerung des wasserseitigen Umschlags und der Weiterentwicklung des Containerterminals.

Der Wasser-/Landumschlag soll durch gezielte Maßnahmen nachhaltig gesteigert werden. Einerseits sind Betriebsansiedelungen an den freien Hafenflächen und andererseits eine Erweiterung des Produktmix für den Transport auf der Wasserstraße geplant. Wesentlich ist auch ein effektives Lobbying zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des umweltfreundlichsten Verkehrsträgers Wasserstraße Donau. Im Rahmen der EU-Donauraumstrategie beteiligt sich der Ennshafen auch an diversen Kooperationsprojekten.

Im Bereich des Containerterminals sind der Ausbau der Lager- und Umschlagskapazitäten, die Aufstockung der Reedereidepots sowie der Aufbau zusätzlicher Linienverkehrsangebote auf der Schiene und Wasserstraße zentrale Zielsetzungen.

Der kontinuierliche Ausbau der trimodalen Infrastruktur bringt entscheidende Vorteile für die Exportwirtschaft, um von Oberösterreich aus insbesondere den Donauraum und die Zukunftsmärkte im Schwarzmeerraum zu erreichen. Hier spielt vorrangig die Wasserstraße Donau eine entscheidende Rolle.

"Auch für Böhmen ist der Ennshafen als Logistikdrehscheibe bestens geeignet. Durch die geografisch günstige Lage liegt der Ennshafen genau im Schnittpunkt der Nord-Süd-Achse Prag - Koper mit der Wasserstraße Donau. Deshalb wird in Zukunft verstärkt auf tschechische Verlader gesetzt."

Jahresbilanz 2011
Einmal mehr konnten am Containerterminal Ennshafen die starken Vorjahreswerte getoppt werden. Mit 277.023 TEU wurde das Ergebnis von 2010 um satte 23 Prozent und der Planwert um 10 Prozent übertroffen. Gegenüber 2008 bedeutet dies sogar eine Steigerung von 45 Prozent. Erstmals wurden am Containerterminal mehr als 2.000 Ganzzüge abgewickelt.
Auch der Wasser-/Landumschlag ist mit 608.085 Tonnen trotz der extrem schlechten nautischen Bedingungen im vergangenen Jahr noch sehr gut verlaufen. Insgesamt wurden rund 700 Schiffe umgeschlagen. Im Vergleich zum Jahr 2008 (539.618 to) hat der Ennshafen beim Wasser-/Landumschlag mit einem Zuwachs von 13 Prozent ein sehr gutes Ergebnis erreicht. Nur im Vergleich zum Vorjahr (663.013 to) musste ein leichtes Minus von 8 Prozent hingenommen werden.

BR Gottfried Kneifel, Aufsichtsratsvorsitzender der Ennshafen OÖ GmbH
Klimaziele erreichen! Umweltfreundlicher Gütertransport
Langfristig werden umweltpolitische Maßnahmen wie zum Beispiel die EU-Wegekostenrichtlinie oder CO2-Zertifikate den Gütertransport maßgeblich beeinflussen, weshalb der Ennshafen die Verlagerung des Gütertransports von der Straße auf Schiene und Wasserstraße unterstützt.
Als neutraler Infrastrukturbetreiber bietet der Ennshafen allen Unternehmen freien Zugang zum modernen, trimodal ausgerichteten Hafen und somit auch zu alternativen Transportwegen. "Die Straße sollte möglichst nur mehr für die so genannte "Last Mile" also die letzten Kilometer bis zum Kunden eine Rolle spielen. Das Verkehrsaufkommen auf den überlasteten Transitstrecken sowie überhöhte Emissionen könnten dadurch vermindert werden."

Leistungsfähige Bahninfrastruktur
Die voll automatisierte und elektrifizierte Anschlussbahn inklusive Übergabe-Bahnhof befindet sich im Eigentum des Ennshafens. Wöchentlich verkehren am Containerterminal Ennshafen bis zu 60 Ganzzüge von und zu den bedeutendsten Seehäfen. Mehr als 40 Prozent aller Hamburg-Züge nach Österreich werden am Containerterminal Ennshafen abgewickelt. Seit Jänner 2012 besteht eine tägliche Anbindung an das NINA (Nationales Intermodales Netzwerk Austria)-Netzwerk, dadurch ist der Ennshafen auch mit dem Cargo Center Graz verbunden, von wo aus auch der slowenische Hafen Koper mehrmals wöchentlich bedient wird.

Flussbauliches Gesamtprojekt
Um die Donau als effektiven Verkehrsweg zu nutzen und eine durchgängige Befahrbarkeit zu garantieren, müssen aber auch einige infrastrukturelle Verbesserungen durchgeführt werden.
Im Rahmen des Flussbaulichen Gesamtprojekts östlich von Wien konnte die via donau nun das letzte Pilotprojekt Bad Deutsch-Altenburg starten. Im Projekt geht es um eine Win-win-Situation zwischen Schifffahrt und Ökologie. Die flussbaulichen Maßnahmen dienen nicht nur der verbesserten Schiffbarkeit, sondern sollen auch die zunehmende Austrocknung der Donauauen stoppen.

Donauraumstrategie - Alternative Binnenschifffahrt
Die Wasserstraße ist der Verkehrsträger der Zukunft und das Binnenschiff als umweltfreundlichstes Transportmittel trägt aufgrund des deutlich geringeren CO2-Ausstoßes entscheidend zur Klimaentlastung bei. "Im Vergleich zum Lkw verbraucht es bei gleicher Transportmenge nur ein Drittel der Energie und belastet die Umwelt nur mit einem Fünftel der CO2-Emissionen. Ein Schubverband mit einer Ladekapazität von 3.700 Tonnen entspricht etwa 148 Lkw (Kolonne von 10 km auf der Straße!). Die externen Kosten für Unfall, Lärmbelastung, Schadstoffe etc. betragen beim Binnenschiff weniger als ein Drittel im Vergleich zum Lkw."
Aus diesem Grund setzt sich der Ennshafen besonders für die Forcierung der Wasserstraße Donau als Transportweg ein. Die Schaffung von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der Binnenschifffahrt, die Vermittlung von Information und Wissen über die Wasserstraße sowie die Einbindung von Wirtschaft, Industrie und Logistikunternehmen in die Planung von umfassenden Transportkonzepten sind nur ein Teil der Maßnahmen, die im Rahmen der Europäischen Donauraumstrategie umgesetzt werden sollen. Der Ennshafen beteiligt sich an zahlreichen EU-Projekten, die diese Maßnahmen unterstützen.


Besucherzentrum Ennshafen
Im Logistikzentrum des Ennshafens entsteht ein Besucherzentrum mit interaktiven Inhalten über die Themen Donau, Hafen, Logistik und Nautik, das sowohl für Besuchergruppen im Rahmen der Hafenführungen als auch für Veranstaltungen mit Kunden und Partner aus Industrie und Wirtschaft genutzt werden kann.

Mag. Christian Steindl , Geschäftsführer Ennshafen OÖ GmbH
Zukunftsverkehrsträger Wasserstraße – Steigerung des Wasser-/Landumschlags
Die Auslastung des Gütertransports auf der österreichischen Donau ist aber nach wie vor gering und hinkt den beiden anderen Verkehrsträgern hinterher. Dies liegt zum einen sicher an fehlenden infrastrukturellen Maßnahmen um die Engstellen auf der Donau zu beseitigen. Zum anderen wird die Donau als ernstzunehmende Alternative zur Straße von der heimischen Transportwirtschaft immer noch zu wenig wahrgenommen.

Im Bereich des Containerterminal Ennshafen wurde in den letzten Jahren sehr viel investiert und diese Maßnahmen haben sich bereits bezahlt gemacht, wie man der Umschlagsbilanz der Jahre 2010 und 2011 entnehmen kann.
"Die hafenseitige Infrastruktur ist ebenfalls trimodal ausgerichtet, um den Hafenbetrieben einen effizienten und raschen Güterumschlag zu ermöglichen und die Auslastung der Umschlagbetriebe zu steigern. In den letzten Jahren wurden die Kaianlagen erweitert und somit zusätzliche Flächen für neue Hafenbetriebe geschaffen."

Kooperationen und Projekte
Im Rahmen des Projekts Triumph (Trimodaler Umschlagplatz Hafen), das im September 2011 startete, wird ein selbstlernendes System entwickelt, dass exakte Ankunftsprognosen von Containerschiffen sowie Lkw ermöglicht, Abweichungen dynamisch eruiert und alle Prozessbeteiligten auf der Straße, Schiene und Binnenwasserstraße in der intermodalen bzw. trimodalen Prozesskette miteinander vernetzt.

Im April 2011 war der Start für das internationale Projekt DaHar (Danube Harbour Region). Das übergeordnete Ziel dieses Projekts ist es, kleine und mittlere Häfen Südosteuropas besser in die gesamte multimodale Transportlogistik speziell im Bereich der Binnenschifffahrt zu integrieren. Die Ennshafen OÖ GmbH dient hier als "best practice"-Beispiel für den multimodalen Infrastrukturausbau von Hafenstandorten entlang der gesamten Donau unterhalb von Österreich.

Im Juni 2011 startete das Projekt KoLEG-Studie (Kombinierter Liniendienst Enns-Galati). Dies ist eine vorbereitende Studie zum Aufbau eines Liniendienstes zwischen dem Ennshafen und dem rumänischen Hafen Galati. In dieser Studie sollen das Marktpotenzial für einen regelmäßigen Linienverkehr sowie die wirtschaftlichen Faktoren analysiert werden.
Seit 2008 besteht ein Kooperationsvertrag des Ennshafens mit dem Hafen Galati, der als wichtiger Zukunftshafen Rumäniens mit enormem Entwicklungspotenzial angesehen wird.

Seit 2009 ist der Ennshafen Partner im EU-Projekt NELI (Kooperationsnetzwerk für Logistik und Nautik Aus- und Weiterbildung für die Binnenschifffahrt im Donauraum unterstützt durch innovative Lösungen). Das Projektziel ist die Schaffung eines Kooperationsnetzwerkes zwischen Akteuren des Binnenschifffahrts-, Forschungs- bzw. Schulungs- und Verwaltungssektors entlang der Donau. Die Entwicklung neuer Ausbildungsangebote in den Bereichen Nautik und Logistik sowie der Aufbau von Informations- und Trainingszentren sollen die Bedeutung der Binnenschifffahrt für den Gütertransport kommunizieren und fördern. Im Rahmen dieses Projekts entstehen auch Inhalte für das Besucherzentrum im Ennshafen.
     
Informationen: http://www.ennshafen.at/    
     
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