Polizeioffensive gegen Wettbetrug im Sport   

erstellt am
09. 02. 12

Wien (bmi) - Mit einer polizeilichen Offensive will Innenministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner künftig verstärkt gegen Wettbetrug im Sport vorgehen. Die Koordination der Maßnahmen übernimmt eine eigene Stelle zur Bekämpfung des Wettbetrugs im Bundeskriminalamt. "Match Fixing" (geschobene Spiele) und andere Formen des Wettbetrugs sowie Korruption bei Vergaben: In Italien, der Türkei, Thailand oder China sitzen die Hintermänner und etablieren international agierende kriminelle Netzwerke. Auch in Österreich werden immer mehr Fälle von Wettbetrug bekannt. Deshalb will Innenministerin Mikl-Leitner die polizeilichen Ermittlungen in diesem Bereich vorantreiben. Im Bundeskriminalamt werden im Büro für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität speziell ausgesuchte Beamtinnen und Beamte für die Bekämpfung des Wettbetrugs eingesetzt.

"Illegale Wetten sind wie Doping eine Bedrohung für den Sport. Dabei geht es nicht nur um ein verlorenes Match, sondern um das Vertrauen von Fans und Sponsoren in die Integrität des Sports", sagte Innenministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner. "Mit Sportwetten werden Millionen umgesetzt. Kriminelle wollen mit wenig sportlichen Motiven daran mitverdienen, zumal Wetten eine Möglichkeit darstellen, Geld zu waschen – insbesondere, wenn manipuliert wurde."

Weiters geht es darum, die Treffsicherheit bei der Beurteilung von Delikten zu erhöhen. Nicht jedes Handspiel kurz vor Schluss rechtfertigt die Vorverurteilung eines Fußballers, dessen Existenz und seiner Familie. "Weniger Spekulationen – mehr Fakten", betonte die Ministerin.

Global denken und lokal handeln
Wettbetrügerbanden agieren international, die wachsende Anzahl manipulierter Spiele durch Online-Wetten ist alarmierend. Die Höhe des illegalen Wettmarkts im asiatischen Bereich liegt bei 500 Milliarden US-Dollar jährlich. Der Schaden durch Wettbetrug geht auch in Österreich in die Millionen. "Wir werden in diesem Bereich sehr eng mit Interpol sowie den privaten Verbänden wie der Fédération Internationale de Football Association (FIFA), der Union of European Football Associations (UEFA) oder dem Österreichischen Fußballverband (ÖFB) zusammen arbeiten", erläuterte Mikl-Leitner.

Delikte via E-Mail melden
Betroffene sind aufgerufen, jedes Delikt zu melden. "Wir sind auf Hinweise angewiesen, um wirksam gegen Wettbetrug vorgehen zu können", sagte die Innenministerin.

Ansprechstelle bei Wettbetrug: Bundeskriminalamt, Büro für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität, wettbetrug@bmi.gv.at
     
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