In Zukunft mobil & gesund durch den Alltag   

erstellt am
09. 02. 12

LHStv. Kaiser startet mit Kärntner Aktionsplan innovatives Public-Health-Projekt
Klagenfurt (lpd) - Wussten Sie, dass sich die Anzahl der Pkw und Kombis in Kärnten in den letzten 30 Jahren um das 3,5fache erhöht hat? In absoluten Zahlen bedeutet dies einen Anstieg von 86.000 auf 303.000 Fahrzeuge. Tendenz steigend. "Genau hier müssen wir ansetzen", erklärte Gesundheitsreferent LHStv. Peter Kaiser am 08.02. im Rahmen einer Pressekonferenz, bei der er den in seinem Auftrag erarbeiteten "Kärntner Aktionsplan" für mehr Mobilität und Gesundheit präsentierte. Grundtenor: "Es ist Auftrag der Politik, die passende Infrastruktur zu schaffen, die es den Kärntnerinnen und Kärntnern ermöglicht, Alltagswege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen."

Kärnten geht diesbezüglich im wahrsten Sinne des Wortes neue Wege. Im Auftrag von Gesundheitsreferent Kaiser wurde der Kärntner Aktionsplan (KAP) zur Förderung von Mobilität und Gesundheit in Auftrag gegeben. Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Abteilungen der Landesregierung, aus der Wirtschaft und gesundheitsorientierten Institutionen und Organisationen hatten ein klares Ziel: Maßnahmen zu erarbeiten, die zur Verbesserung der Mobilität und der Gesundheit der Kärntnerinnen und Kärntner beitragen.

"Der Kärntner Aktionsplan ist eine zentrale Maßnahmenempfehlung aus dem Gesundheitsbericht 2009. Mit dem Aktionsplan haben wir ein innovatives Public-Health-Projekt geschaffen. Die Expertinnen und Experten analysierten verteilt über ein Jahr in einer Arbeitsgruppe die Ist-Situation und erarbeiteten Maßnahmen, die nachhaltig unsere Mobilität und Gesundheit fördern", erklärte die für das Projekt verantwortliche Landessanitätsdirektorin Elisabeth Oberleitner.

In der Arbeitsgruppe haben sich schwerpunktmäßig drei Bereiche ergeben, in denen Handlungsbedarf besteht: Verkehr, Bewegung und Raumplanung. Im Bereich Verkehr sind folgende Ziele vordergründig: Verkehrsschadstoffemissionen reduzieren, die Neuerkrankungsrate für Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken, Verkehrsunfälle reduzieren, Todesfälle und schwerwiegende Gesundheitsfolgen senken, den Verkehrslärm in belasteten Wohnumgebungen reduzieren und die Verbesserung der Lebensqualität.

"Erreicht werden können diese Ziele beispielsweise durch: Tempolimits an Stadteinfahrten, Tempo 30 für Kfz in der Stadt, anreizgesteuerte Pendlerförderung, Shared Space, Fahrgemeinschaften, Car Sharing oder Telefonkonferenzen statt persönlicher Treffen", präsentierte Kaiser mögliche Maßnahmen. Auch sei in der Verkehrsplanung ein stärkerer Fokus auf den öffentlichen Verkehr zu legen, der sollte noch bedarfsorientierter gestaltet werden, so die Experten.

Im Bereich Bewegung sind attraktive Geh- und Fahrradwege das Um und Auf, um zu mehr Bewegung im Alltag zu animieren. Weitere Maßnahmen können sein: Radfahren im Betrieb oder Kindergarten, (Polizei-)Beamte im Radfahr-Außendienst oder die Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Im Bereich Raumplanung sollten laut Experten nachhaltige Raumplanung und integrierte Verkehrsplanung Hand in Hand gehen. "Infrastrukturabhängige Wirtschaftsstandorte schaffen, Konzentration von Siedlungsschwerpunkten in Abhängigkeit von Verkehrsinfrastrukturen und Wirtschaftsstandorten, lärmreduzierende Bebauungsformen und die Erhaltung und Freihaltung von Freiraum- und Erholungszonen im Nahbereich von Siedlungs- und Ballungsräumen", sagt Kaiser. Es liege jetzt ein umfassender Plan vor, wie sich durch Veränderungen der Verkehrsinfrastruktur, des Fahrverhaltens, der Verkehrsmittelwahl und anderer Faktoren die Gesundheit der Kärntner verbessern lasse.

"Wir haben parallel zu den Maßnahmen einen sogenannten Indikatorensatz erarbeitet", informierte der Leiter der Koordinationsstelle des Kärntner Aktionsplans, Christoph Pammer. "Der Indikatorensatz enthält alle wichtigen Kennzahlen, die regelmäßig erhoben werden müssen, um Veränderungen in Richtung einer wünschenswerten Mobilität in Kärnten festzustellen. Zudem ermöglicht er vernünftige Entscheidungsgrundlagen für die Politik. Zusätzlich kann er zur Evaluation von öffentlich geförderten Projekten und Programmen oder als Anforderungskatalog an künftige Maßnahmen im Bereich Mobilität und Gesundheit eingesetzt werden", so Pammer.

"Angeregt durch den Kärntner Aktionsplan Mobilität und Gesundheit haben wir den Folder ,Bewegung kennt kein Alter' erarbeitet", freute sich Regina Steinhauser, Geschäftsführerin des Frauengesundheitszentrum Kärnten und Teilnehmerin am Kärntner Aktionsplan über die Umsetzung.

Im Folder werden Tipps und einfachen Übungen gezeigt wie Bewegung im Alltag integriert werden kann - ohne hohe Kosten, ohne lange Anfahrtswege zu einem Sportareal. Was auffällt ist, dass die Frauen auf den Fotos vor Lebensfreude strahlen. "Bewegung macht eben Spaß", betonte Steinhauser.

Nächste Schritte. "Der Kärntner Aktionsplan zur Förderung von Mobilität und Gesundheit ist ein Meilenstein unserer Arbeit. Wir werden jetzt weitere Schritte setzen, um erarbeitete Maßnahmen zur Umsetzung zu bringen, kündigt Kaiser an.
     
Informationen: http://www.mobilundgesund.at    
     
zurück