Tirol: Impulspaket für Wohnraum in den Dorfkernen   

erstellt am
07. 02. 12

460.000 Euro Landesförderung für die Revitalisierung ungenutzter Bausubstanz
Innsbruck (lk) - Vorhandene Bausubstanz in den Dörfern nutzen und damit die Dorfzentren beleben und neuen Wohnraum schaffen – das ist das Ziel des Programms zu Ortskernrevitalisierung. Die Tiroler Landesregierung hat nun im Rahmen der Dorferneuerung für 2012 eine mit 460.000 Euro dotierten Schwerpunkförderung beschlossen. Damit steht nun insgesamt eine Million Euro für Maßnahmen der Dorferneuerung zur Verfügung.

„Wir haben in den Tiroler Dörfern eine Reihe von erhaltenswerten, leer stehenden Gebäuden. Statt an den Ortsrändern zu wachsen, wollen wir wieder vermehrt Leben in die Ortskerne bringen und junge Menschen bei der Schaffung von Wohnraum unterstützen“, erklärt LH Günther Platter. Die Revitalisierungsmaßnahmen haben auch einen positiven wirtschaftlichen Effekt. „Wir lösen mit der Förderung das Zehnfache an Investitionen aus. Die Aufträge gehen vor allem an lokale und regionale Firmen“, freut sich Platter.

Vorzeigegemeinde Silz
Beispielhaft für die Ortskernrevitalisierung ist die Gemeinde Silz. Dort wurden in den vergangenen sieben Jahren mit Hilfe der Ortskernrevitalisierung 50 Wohneinheiten in bestehenden Gebäuden geschaffen. Wären diese als reine Neubauten am Ortsrand errichtet worden, wäre dafür eine Fläche von drei Fußballfeldern erforderlich gewesen. Insgesamt wurden über die Ortskernrevitalisierung 36 Projekte mit 60 Einheiten gefördert. Durch die Revitalisierung sind die Immobilien im Wert um 4,3 Millionen Euro gestiegen. Im Durchschnitt investierten die EigentümerInnen 75.000 Euro je Wohneinheit. Die durchschnittliche Förderung betrug rund 16.000 Euro.

Neuer Berechnungsschlüssel
Auch im neu aufgelegten Programm werden Sanierungsmaßnahmen von seit mindestens drei Jahren leer stehenden Wohngebäuden genauso gefördert wie der Umbau von ungenutzten Stall- und Wirtschaftsgebäuden. „Oftmals ist eine Sanierung aufwändiger als ein Neubau. Diesen Nachteil wollen wir mit der Ortskernrevitalisierung zumindest ausgleichen“, so LH Platter. Durch einen neuen Berechnungsschlüssel kann die Förderung je nach Größe, Sanierungsbedarf und baukulturellem Wert des Gebäudes bis zu 32.000 Euro pro Wohneinheit betragen. Dazu kommt die normale Wohnbauförderung, die für Maßnahmen in Dorferneuerungsgebieten noch erhöht werden soll.

Im Rahmen des Impulspakets zur Stärkung der Wohn-, Wirtschafts- und Sozialstruktur in den Dörfern unterstützt das Land nicht nur die Ortskernrevitalisierung, sondern auch das Orts- und Stadtmarketing, Lokale Agenda 21-Prozesse, die Ausschreibung von Wettbewerben zur Gestaltung den öffentlichen Raums oder die Erhaltung von Kleindenkmälern, die das Landschaftsbild prägen.
     
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