Rezession und Staatsschuldenkrise sind Unternehmer-Angst Nummer 1   

erstellt am
16. 02. 12

AGCS als weltweit tätige Industrieversicherungssparte der Allianz Gruppe hat ihre mehr als 150 Risikoingenieure in der zweiten Jahreshälfte 2011 befragt, welche Risiken aus ihrer Sicht Unternehmen im kommenden Jahr besonders beschäftigen.
Wien (allianz) - Eine weltweite Umfrage der Allianz zu den Top-Unternehmensrisiken 2012 zeigt: Die aus Unternehmenssicht aktuell bedrohlichsten Risiken sind volkswirtschaftliche Entwicklungen, gefolgt von Betriebsunterbrechungen und Naturkatastrophen. Kritisch sehen Unternehmen auch Rechts- und Reputationsrisiken, während IT- und Cyber-Risiken häufig eher unterschätzt werden.

"In der Zusammenarbeit mit unseren Kunden beobachten wir ein ausgeprägtes Bewusstsein für wirtschaftliche Risiken. Das bedeutet jedoch nicht, dass man in jedem Fall damit auch richtig umgeht", kommentiert Dr. Johann Oswald, Vorstand der Allianz Gruppe in Österreich, die Ergebnisse des aktuellen Allianz Risk Pulse.

Wirtschaftliche Risken auf Platz 1
An erster Stelle der Angstskala rangieren volkswirtschaftliche Risiken (25 Prozent der Befragten). Insbesondere fürchten Unternehmen eine drohende Rezession und die Staatsschuldenkrise, aber auch steigende Rohstoffpreise oder Währungsschwankungen. Als zweitgrößtes Geschäftsrisiko gelten Betriebsunterbrechungen (16 Prozent). Zentralisierter Einkauf, globale Beschaffung, ein steigender Wertschöpfungsanteil durch Zulieferer und Just-in-Time-Produktion senken Kosten, machen Unternehmen aber auch anfälliger für Störungen in ihren Lieferketten. Naturkatastrophen stehen laut Umfrage an dritter Stelle der wahrgenommenen Unternehmensrisiken 2012. Gleich ob Fluten, Starkregen, Hurricanes, Taifune oder Erdbeben: So haben sich die versicherten Schäden aus Naturkatastrophen in den letzen 30 Jahren von 5 auf mehr als 40 Milliarden US-Dollar pro Jahr erhöht.

Risiken sind eng verknüpft und lösen Kettenreaktionen aus
Jedes Risiko für sich gefährdet den unternehmerischen Erfolg. Doch die Umfrage verdeutlicht auch, dass sich Risiken immer weniger isoliert betrachten lassen. "In unserer vernetzten und globalisierten Welt sind Risiken eng miteinander verknüpft und lösen so Kettenreaktionen aus", erklärt Oswald. So haben Naturkatastrophen in der Region Asien-Pazifik zu immensen Sachschäden und Betriebsunterbrechungen geführt. Mitunter standen aber auch Produktionsbänder in Europa still, wenn dort Lieferteile aus Asien nicht rechtzeitig eintrafen. Gleichzeitig habe sich das wirtschaftliche Umfeld infolge der Staatsschuldenkrise in vielen Industrieländern verschlechtert - und folglich auch die Absatzchancen in vielen Branchen, so die Umfrage.

Regionale Unterschiede
Die weltweite Befragung ergab auch regionale Unterschiede in der Bewertung von Risiken. Naturkatastrophen sind vor allem für Unternehmen aus der Region Asien-Pazifik die schlimmste Bedrohung - traurige Belege sind das Erdbeben und der Tsunami in Japan oder heuer die Fluten in Thailand. Auch politische Risiken wie Protektionismus und staatliche Intervention werden dort als kritisch wahrgenommen. In Deutschland dagegen spielen Komplexitätsrisiken eine wichtige Rolle: Konstruktionsfehler und Steuerungsschwächen können in komplexen Industrieprojekten schnell zu Wirkungsverlusten oder Schadenserien führen. In Großbritannien sorgen sich Unternehmen wegen zu hoher Regulierung. Rund um die Welt rufen IT-Risiken noch wenige Unternehmen auf den Plan (nur 1 Prozent). Dabei können IT-Ausfälle - sei es infolge von Hackerangriffen oder durch menschliches Fehlverhalten - schnell Folgekosten und Umsatzausfälle in Millionenhöhe verursachen.
     
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