Land Tirol setzt neue Impulse im Bereich Darstellende Kunst   

erstellt am
15. 02. 12

Vorhang auf für das "Theater Netzwerk Tirol" und den Tiroler Volksbühnenpreis
Innsbruck (lk) - Dem Theater eine entsprechende Bühne bieten und die Theaterschaffenden auszeichnen – das will das Land Tirol mit dem Förderschwerpunkt „Theater Netzwerk Tirol“ und dem neu geschaffenen Tiroler Volksbühnenpreis. Kulturlandesrätin Beate Palfrader: „Wir bauen damit das Theaterangebot in allen Regionen aus, erleichtern den großteils ehrenamtlichen Bühnen und Spielgruppen den kulturellen Austausch und schaffen für Publikum und Darstellende neue Impulse.“

Ensembles gastieren auf neuen Bühnen
„Tirols Spielkultur ist im Wandel begriffen“, weiß LRin Palfrader. Es gibt immer mehr kleine, außerberufliche Theatergruppen in Stadt und Land, die vor allem zeitgenössische, experimentelle Spielarten bevorzugen. Diese sind nicht wie Volksbühnen in bestehende Strukturen eingebunden und auf Stammpublikum angewiesen. 60.000 Euro investiert das Land daher jährlich in Theaterprojekte, die dem kulturellen Austausch zwischen Stadt und Land, Amateuren und Profis und der Vernetzung der Theaterschaffenden dienen.

Das Konzept „Theater Netzwerk Tirol“ basiert auf zwei Säulen: Zum Beispiel können zwei außerberufliche Bühnen oder Ensembles ihre Stücke jeweils auf der Partnerbühne präsentieren. Das bringt den DarstellerInnen neues Publikum, dem Publikum neue Angebote. Mithilfe eines landesweiten Gastspielnetzwerkes sollen zusätzlich alternative Gastspielstätten wie Museen oder Wirtshäuser für Aufführungen gewonnen werden. „Kleine, regionale Bühnen profitieren von den professionellen Strukturen des überregionalen Netzwerkes ebenso wie Ensembles, die kein Stammlokal und -publikum haben“, so Ekkehard Schönwiese vom Theater Verband Tirol.

Der Theater Verband Tirol vermittelt und koordiniert die Projekte, die von Spielgruppen wie von Einzelpersonen eingereicht werden können. Der Förderschwerpunkt trägt bereits erste Früchte: Das Theater Oberhofen bietet dem „Theater Netzwerk Tirol“ etwa die Produktion „Der Watzmann ruft“ an. Animiert durch die Aktion +1 halten Mitglieder und Bühnen am Ende einer Stücklaufzeit einen Termin für ein Gastspiel frei.

Das Gremium, bestehend aus Hermann Freudenschuss, Obmann-Stellvertreter des Theater Verbandes Tirol, Schauspielerin Christina Matuella und Dramaturg Ekkehard Schönwiese, erarbeitet aus den eingereichten Projekten einen Fördervorschlag. Die Zuerkennung der Fördermittel und die Abwicklung der Förderverfahren obliegen im Rahmen des Tiroler Kulturförderungsgesetzes 2010 und der Kulturförderungsrichtlinien dem Land Tirol.

Erstmalig Preis des Landes im Bereich Darstellende Kunst
„Mit dem mit 5.000 Euro dotierten Tiroler Volksbühnenpreis würdigen wir das große ehrenamtliche Engagement der zahlreichen außerberuflichen Bühnen und Ensembles, die maßgeblich zur kulturellen Vielfalt des Landes beitragen“, so LRin Palfrader. Der Preis stärkt das Theaterangebot in Tirol, fördert das Niveau der Produktionen und die Arbeit und Weiterentwicklung kleiner, regionaler Bühnen.

Ausgezeichnet werden besonders qualitätsvolle und innovative Projekte der 252 Mitgliedsbühnen des Theater Verbandes Tirol. „Der neue Preis ist österreichweit einzigartig und Zeichen der Wertschätzung des Landes für die Theaterarbeit in Tirol“, freut sich Werner Kugler, Landesobmann des Theater Verbandes Tirol. Der Preis wird alle zwei Jahre auf Vorschlag des Kulturbeirates für Literatur, Darstellende Kunst und Film oder einer von diesem eingesetzten Jury vergeben und im Herbst 2012 erstmals verliehen.

Die Förderschwerpunkte entstanden in enger Zusammenarbeit mit dem Theater Verband Tirol, der 252 Mitgliedsbühnen, 22 Schul- und Figurentheater sowie 44 Einzelpersonen betreut. Rund 20.300 Aufführungen verzeichnete die österreichweit stärkste Landesorganisation allein im vergangenen Jahr.
     
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