Erneuerbare Energie im Brennpunkt   

erstellt am
27. 02. 12

Umweltanwältin Ute Pöllinger präsentierte ihren Tätigkeitsbericht
Graz (lk).- Am Vormittag des 27.02. präsentierte die steirische Umweltanwältin Ute Pöllinger gemeinsam mit ihren Mitarbeitern Klaudia Sonnleitner und Christopher Grunert im Medienzentrum Steiermark ihren Tätigkeitsbericht für das Jahr 2011. Auch im vergangenen Jahr lag der Schwerpunkt auf erneuerbarer Energie und den Auswirkungen von grundsätzlich positiver Wasser- oder Windkraft auf sensible Naturräume. Auch auf das Umweltverträglichkeitsprüfungsvorhaben zum Murkraftwerk Graz-Puntigam ging Pöllinger bei der Pressekonferenz ein: „Im März wird die mündliche Verhandlung beginnen. Aufgrund der Lage des Vorhabens mitten in Graz und der Funktion der Mur als ,grünes Band' sowie aufgrund entsprechender Gutachten und Expertisen sehe ich dieses Projekt sehr kritisch." Zur Ökosystemleistung der Fließstrecke der Mur hat die Umweltanwältin eine Studie erstellen lassen. Dabei wurden „Leistungen" des 290 Kilometer langen Flusses wie zum Beispiel genetische Ressourcen, Trinkwasser, Klimaregulierung oder Katastrophenschutz beschrieben und in Geldwert ausgedrückt. Daraus ergab sich eine ökonomische Bewertung der Mur zwischen 93 und 132 Millionen Euro pro Jahr. „Die hauptsächliche Nutzungskomponente liegt hierbei im Erholungs- und Freizeitwert der Mur, gleich darauf folgt der Schutz seltener Arten", so Pöllinger.

Einen Erfolg konnte die Umweltanwältin beim steirischen Jagdgesetz verbuchen, das auf ihre Anstrengung hin geändert wurde. Sie hatte bei der europäischen Kommission wegen der unzureichenden Umsetzung der artenschutzrechtlichen Bestimmungen der Vogelschutzrichtlinie für Raufußhühner Beschwerde eingelegt und Recht bekommen. Weiters widmet sich die Umweltanwältin in ihrem Tätigkeitsbericht unter anderem den Themen Schutzgebiet, Motorsportveranstaltungen und Kinder im Umweltrecht.

Insgesamt wurden im Vorjahr 283 Akten neu angelegt, 198 Mal rückten die Umweltanwältin oder ihre fünf Mitarbeiter zu Außendiensten aus. In vier Verfahren, in denen die Umweltanwältin Parteistellung hatte, wurde Berufung eingelegt, darüber hinaus hat Pöllinger eine Umweltbeschwerde bei der zuständigen Behörde erhoben.

„Wir bemerken in letzter Zeit immer öfter Bestrebungem hochsensible Schutzgebiete in Anspruch zu nehmen; hier scheint es einen schwindenden Zugang zu Naturräumen als eigenständigem Wert zu geben", erklärte Pöllinger abschließend.
     
Informationen: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/3372080/DE/    
     
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