In Wüstenstaaten fruchtbarer Boden für österreichische Firmen  

erstellt am
23. 02. 12

Berlakovich in VAE: Top-Chancen für heimische Umwelttechnologie- und Lebensmittel-Unternehmen
Wien (bmlfuw) - „Speziell in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, auch ausländische Märkte für unsere Umwelttechnologie- und Lebensmittel-Unternehmen aufzubereiten. Sowohl auf der ‚Gulfood’, der größten Lebensmittelmesse im arabischen Raum, als auch bei den bilateralen Gesprächen mit RegierungsvertreterInnen über Umweltinteressen hat sich gezeigt: Die Vereinigten Arabischen Emirate sind trotz Wüste ein höchst fruchtbarer Boden für österreichische Spitzenqualität. Das gilt es noch stärker zu nutzen“, betont Umwelt- und Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich anlässlich seines dreitägigen Besuchs in Dubai und Abu Dhabi.

Österreichische Lebensmittel als „Oase im Alltag der Wüstenregionen“ verankern
Bei der Eröffnung der „Gulfood 2012“, die bis inklusive heute andauert, hob der Minister gemeinsam mit WirtschaftsvertreterInnen die Einzigartigkeit der österreichischen Lebensmittel und Getränke hervor. „Wir wollen österreichische Spitzenlebensmittel in den Wüstenregionen der Vereinigten Arabischen Emirate als Oase im Alltag verankern“, betonte der Minister. Die Gulfood stellt mit 62.000 BesucherInnen aus 150 Ländern und 3.800 Ausstellern die größte internationale Fachmesse für die Nahrungsmittelwirtschaft im Nahen Osten dar. Österreich ist bis inklusive heute mit 16 Ausstellern am Außenwirtschafts-Gruppenstand und einigen weiteren Einzelfirmen auf der Messe vertreten. Fruchtsäfte und Energydrinks werden ebenso angeboten wie Gemüse- und Backwaren oder auch Käsespezialitäten.

Importabhängigkeit bietet Chancen für heimische Spitzenqualität
Die VAE gelten deswegen als wichtigster Markt für österreichische Lebensmittel im Nahen und Mittleren Osten, weil eine hohe Importabhängigkeit des Landes in diesem Bereich besteht. So werden jedes Jahr Nahrungsmittel aus der ganzen Welt im Wert von 10 Mrd. USD eingeführt, was auch auf die hohen Quoten an GastarbeiterInnen und TouristInnen zurückzuführen ist. 2011 konnte Österreich einen Anstieg des Exportvolumens in die VAE im Nahrungsmittel- und Getränkebereich von 22 Mio. Euro (2010) auf 27 Mio. Euro erreichen. Hinter den Vereinigten Arabischen Emiraten folgen Saudi Arabien und Kuwait als wichtigste Märkte dieser Region. 70% der österreichischen Lebensmittel- und Getränkeexporte in die Emirate entfallen auf alkoholfreie Erfrischungs- und Wellnessgetränke, 10% auf Fruchtsäfte und 5% auf Käsespezialtitäten. Gute Chancen werden auch für Backwaren, Süßigkeiten, Lebensmittelzubereitungen und Würste, die ‚halal’ sind, geortet. Alle Wirtschaftsbereiche insgesamt betrachtet, stehen 2011 österreichischen Exporten von knapp 530 Mio. Euro Importe von lediglich 70 Mio. Euro gegenüber.

Umdenken in Sachen Umweltschutz, Abfall- und Wassermanagement
Weiters führte Berlakovich eine Reihe von bilateralen Gesprächen mit wichtigen Regierungs- und WirtschaftsvertreterInnen Dubais. Dazu zählen unter anderem Umwelt- und Wasserminister Rashid bin Fahad, der Bürgermeister Dubais, Hussain Ahmed Nasser Lootah, und Außenhandelsministerin Sheika Al Qasimi. „Obwohl die Wirtschaft vom Erdöl geprägt ist, wird Umwelt- und Klimaschutz auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein immer bedeutenderes Thema. So gehört etwa das Abfallaufkommen mit 3,4 bis 3,8 kg pro Tag zu den höchsten der Welt. Die Regierung hat den Handlungsbedarf erkannt und ist speziell im Abfall- und Wasserbereich äußerst interessiert an österreichischen Umwelttechnologien. Dieses Potenzial gilt es im Sinne von Ökologie und Ökonomie verstärkt zu nutzen. Mit unserem Knowhow können wir die Wüstenregionen umweltfreundlicher machen und gleichzeitig davon profitieren und heimische green jobs schaffen“, so Berlakovich.

Österreichs Vorreiterrolle punkto Energieautarkie gefragt
Weiters besichtigte der Minister mit seiner Umwelt- und Wirtschaftsdelegation in Abu Dhabi Masdar City, eine zurzeit im Aufbau befindliche, CO2-neutrale Ökostadt mit Forschungsschwerpunkt. „Österreich setzt konsequent Schritte, um bis 2050 energieautark zu werden, also dass im eigenen Land per saldo so viel Energie erzeugt wie verbraucht wird. Andere Länder, wie die VAE, erkennen in diesem Bereich ebenso ein erhebliches Potenzial und setzen dabei auch auf Österreichs Vorreiterrolle und Knowhow in Sachen Umwelttechnologie“, betont der Minister. So entsorgt und recycelt etwa eine Müllverwertungsanlage in Al Ain, die zur Hälfte einem Österreicher gehört, die bereits aufkommenden Abfälle von Masdar City, weitere Umweltkooperationen mit bewährter Umwelttechnologie aus der Alpenrepublik sind in Vorbereitung.

Emirate können sich für solare Kühlung erwärmen
Auf großes Interesse stießen auch solare Kühlungsanlagen aus Österreich, die bereits in den Emiraten angeboten und eingesetzt werden. „Diese ökologischen Visitkarten sind großartige Türöffner und Wegbereiter für die heimischen Umwelttechnolgien. Unsere Gespräche waren höchst vielversprechend, dass es gelingen wird, unsere Lösungen und Angebote noch stärker zu verankern – im Sinne von Umwelt und Wirtschaft“, so Berlakovich.
     
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