Mitterlehner: Neuer Steuerbonus unterstützt innovative kleine und mittlere Unternehmen   

erstellt am
23. 02. 12

Arbeitsgespräch mit Vorarlbergs LH Wallner zu Wirtschaftslage und F&E: Innovationsschecks und höherer Steuerbonus für Auftragsforschung unterstützen kleine und mittlere Betriebe
Bregenz (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner präsentierte am 23.02. in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner sowie Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser aktuelle Maßnahmen für den Innovations-Standort. "Österreichs Wirtschaft läuft derzeit besser als von vielen erwartet. Unsere Betriebe haben den Strukturwandel gut eingeleitet und können derzeit ihre Investitionen vor allem auch aus Eigenmitteln gut finanzieren. Diese positiven Trends wollen wir systematisch unterstützen", so Mitterlehner nach seinem Antrittsbesuch bei LH Wallner in Bregenz.

Das aktuelle Reformpaket setze mehrere richtige Schwerpunkte: "Wir haben die Familien nicht belastet und für mehr Energieeffizienz die Förderaktion für die thermische Sanierung verlängert. Gleichzeitig weiten wir unsere Investitionen für Forschung und Entwicklung aus", sagte Mitterlehner. "Wir wollen damit unseren Innovationsvorsprung im internationalen Wettbewerb forcieren."

Mitterlehner will vor allem KMU noch forschungsaffiner machen. Eine wichtige Maßnahme dafür ist neben dem Innovationsscheck (zu je 5.000 oder 10.000 Euro) die im Reformpaket vorgesehene Offensivmaßnahme der Anhebung des Deckels für die steuerliche Begünstigung von Auftragsforschung. Diese Deckelung soll von bisher 100.000 auf eine Million Euro steigen, für die dann die erst im Vorjahr auf zehn Prozent erhöhte Forschungsprämie geltend gemacht werden kann. "Das unterstützt vor allem KMU, die nicht über eigenes Forschungspersonal oder eine eigene F&E-Infrastruktur verfügen", so Mitterlehner. Sein langfristiges Ziel ist es, dass Österreich im EU-Vergleich in die Gruppe der Innovationsführer aufsteigt.

F&E-Standort Vorarlberg im Aufwind
Zahlreiche Vorarlberger Unternehmen sind in ihrer Branche führend in Innovation und Technologie. Damit diese Marktpositionen langfristig gehalten und hochwertige Arbeitsplätze geschaffen werden können, räumen die Vorarlberger Landesregierung und das Wirtschaftsministerium der Förderung von Forschung und Entwicklung hohe Priorität ein. "Das sind Investitionen in die Zukunft, denn neue Technologien und optimierte Prozesse sind die Grundlage für die Entwicklung unseres Landes", sagte Landeshauptmann Wallner. Mit überbetrieblichen Institutionen wie V-Research, den Forschungszentren der Fachhochschule und weiteren sehr starken Forschungseinrichtungen wie den COMET-Kompetenzzentren hat Vorarlberg eine F&E-Infrastruktur auf höchstem Niveau.

Im Rahmen von COMET unterstützt das Wirtschaftsministerium über die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) eine Reihe von Projekten mit Vorarlberger Beteiligung. Im Zeitraum 2010 bis 2015 fließen insgesamt 35 Millionen Euro (davon zwölf Millionen vom Bund und sechs Millionen vom Land) in die Forschungs- und Entwicklungsarbeit der Vorarlberger Projektpartner. "Der gut laufende Ausbau der COMET-Zentren erhöht die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts und schafft neue Arbeitsplätze für hoch qualifizierte Beschäftigte", betont Mitterlehner. "Die effiziente Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft führt zu international konkurrenzfähigen Produkten und Dienstleistungen. Das ist gerade für eine kleine, exportorientierte Volkswirtschaft besonders wichtig", so Mitterlehner.
Betriebsbesuch bei Blum in Höchst und "Zukunftsforum Familie & Wirtschaft" in Dornbirn

Am Nachmittag besucht Mitterlehner in Höchst das Vorarlberger Paradeunternehmen Blum, um dort sowohl mit Lehrlingen als auch der Geschäftsführung über die aktuelle Situation der Wirtschaft und der Fachkräfte zu diskutieren. Die Julius Blum GmbH ist zur Gänze in Familienbesitz und mit über 4.000 Beschäftigten im Land der größte Arbeitgeber Vorarlbergs. Der weltweit tätige Beschlägehersteller erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2010/2011 einen Umsatz von über 1,1 Milliarden Euro. Vorbildlich agiert Blum insbesondere in der Lehrlingsausbildung, derzeit werden 251 Lehrlinge beschäftigt. "Zahlreiche Innovationen und eine hochwertige Facharbeiter-Ausbildung machen Firmen wie Blum nachhaltig erfolgreich", so Mitterlehner.

Am Abend spricht Mitterlehner beim "Zukunftsforum Familie & Wirtschaft" in Dornbirn vor rund 120 Wirtschaftstreibenden über die Stärkung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und wie Familienfreundlichkeit als Marke etabliert werden kann. Danach analysiert der Familienforscher Wolfgang Mazal die entsprechenden betriebswirtschaftlichen Herausforderungen und Lösungen und werden Best-Practice-Beispiele präsentiert. Das vom BMWFJ veranstaltete Zukunftsforum soll in allen Bundesländern für mehr Familienfreundlichkeit in der Wirtschaft sorgen sowie den Unternehmen in der jeweiligen Region neue Impulse geben.
     
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