Für Technik begeistern   

erstellt am
05. 03. 12

Die Kunsthalle Leoben zeigt von 11. bis 22. April 2012 moderne Fertigungstechniken am Beispiel des Automobils
Leoben (stadt) - Um Jugendliche für das Thema Fertigungstechnik bzw. für ein Maschinenbau-Studium zu interessieren, wird von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Bruno Buchmayr vom Lehrstuhl für Umformtechnik an der Montanuniversität Leoben eine Ausstellung zum Thema "Fahrzeugbau" konzipiert. In der Kunsthalle Leoben werden daher von 11. bis 22. April 2012 moderne Fertigungstechniken am Beispiel des Automobils gezeigt. "Der Fahrzeugbau wurde deshalb gewählt, weil sich diese Branche durch eine hohe Innovationskraft auszeichnet und ein Pkw von den Funktionen und Anforderungen her ausreichend bekannt sein sollte", so Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Bruno Buchmayr.

Als Zielgruppe werden die Gymnasium-Unterstufen und HTLs angesprochen, die kostenlos durch die Ausstellung geführt werden sollen. In der Ausstellung werden entlang der üblichen Fertigungskette (Design, Auslegung, Fertigung von Einzelkomponenten, Montage der Karosserie, Crash-Versuch) unterschiedliche Fertigungstechnologien (Gießen, Umformen, Schweißen, Kunststoffverarbeitung) mit Exponaten dargestellt.

"In hochtechnisierten Ländern ist bereits abzusehen, dass der Bedarf an Technikern (Lehrlinge, Meister, Uni-Abgänger) nicht gedeckt werden kann. Daher ist diese Ausstellung eine sehr gute Gelegenheit, dem Nachwuchs zu zeigen, dass Technik durchaus spannend sein kann und für die Wettbewerbsfähigkeit extrem notwendig ist. In der Steiermark - und auch in Leoben - gibt es viele Industrien, die qualifizierten Nachwuchs dringend benötigen. Daher ist es mir als Bürgermeister und der Stadt ein großes Anliegen, Schüler für Technik zu begeistern. Denn in unserer Jugend steckt enormes Potenzial. Es muss nur geweckt werden. Die Hemmschwelle zur Technik muss überwunden werden. Technik ist nämlich etwas Faszinierendes", sagt Bürgermeister Dr. Matthias Konrad.

Als Eye-Catcher werden eine Alu-Rohkarosserie eines Sportwagens, der X-Bow, Schnittmodelle eines Motors und eines Getriebes gezeigt. Weiters werden bewegte Roboter- und Montagesysteme sowie ein Überrollfahrzeug bzw. Crash-Schlitten aufgestellt. Viele Kleinteile werden mit klaren Erklärungen der Fertigungsmethoden aufgelegt.

"Initiiert durch die Ausstellung wurde auch KTM auf die Entwicklungskompetenz der Montanuniversität Leoben aufmerksam und wird daher - ebenso wie Magna Steyr - auf dem Gebiet des Leichtbaues verstärkt mit der Montanuniversität zusammenarbeiten. Gemeinsame Projekte und Diplomarbeiten sind bereits geplant", so Dipl.-Ing. (FH) Peter Martin, Geschäftsführer von KTM Technologies.

Die Ausstellung verfolgt neben der Darstellung von speziellen Fertigungstechniken auch das Ziel, das Bewusstsein für den Wert einer qualitativ hochwertigen Ausbildung zu stärken. "Eine im Dezember 2011 durchgeführte Studie ermittelte den Bedarf an Ingenieuren. In Deutschland werden derzeit über 80.000 Ingenieure benötigt, wobei die Branchen Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Elektrotechnik besonders betroffen sind", erklärt Buchmayr. Diese Tatsache sowie das sinkende Bildungsniveaus bei Pflichtschülern beschäftige somit nicht nur Unternehmen, sondern auch sekundäre Ausbildungsstätten. Diese Ausstellung solle daher Antwort zu diesen Bildungsaufgaben geben und gleichzeitig die Jugendlichen für Technik begeistern. "Es muss auch das Anliegen der Hochschulen sein, sich um das Thema ‚Jugendliche für die Technik interessieren' anzunehmen. Wir dürfen nicht darauf warten, dass Politiker etwas ändern, sondern müssen auch selbst handeln, zumindest im eigenen Wirkungskreis", meint Buchmayr abschließend.

Ausstellung "Moderne Fertigungstechniken am Beispiel des Automobils"
11. bis 22. April 2012
9 bis 18 Uhr
Kunsthalle Leoben
     
Informationen: http://www.leoben.at    
     
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