Landesweit kostenlose Ernährungsworkshops für Schwangere   

erstellt am
28. 02. 12

Gesundheitsprävention: Startschuss für das Projekt „Richtig Essen von Anfang an“
Eisenstadt (blms) - Die Burgenländische Gebietskrankenkasse startet ab 19. März 2012 landesweit kostenlose Ernährungsworkshops für Schwangere und deren Angehörige. Bis einschließlich 2013 sind 210 Workshops für 70 Gruppen geplant. Jede Gruppe absolviert drei aufeinander aufbauende Workshops, die von geschulten Experten – Diätologen, Ernährungwissenschaftern und Hebammen – abgehalten werden. Um weite Wege zu vermeiden, stellen das Berufsförderungsinstitut (BFI) Burgenland, das Roten Kreuz und eine Reihe von Gemeinden kostenlos Räumlichkeiten zur Verfügung. Die Ernährungsberatungen beginnen um 17.00 Uhr, damit auch Berufstätige an den Veranstaltungen teilnehmen können. Die Initiative sei ganz im Interesse des Landes, so Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar: „Richtige Ernährung ist ein entscheidender Baustein für das Wohlbefinden jedes einzelnen. Es gilt daher, so früh als möglich Eltern und auch Kinder auf den richtigen Weg der gesunden Ernährung zu führen. Gesundheitsfördernde Maßnahmen, die zu einer gesunden Lebenseinstellung führen, sind die beste Vorsorge, um spätere Schäden durch ungesunde Ernährung oder Bewegungsmangel zu vermeiden. Folgeschäden wie Fettsucht, Diabetes oder Bluthochdruck müssen um viel Geld therapiert und rehabilitiert werden.“ Umgesetzt wird das Projekt von der Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsförderung (ARGEF). Das Projekt ist Teil der österreichischen Vorsorgestrategie und wird aus Mitteln der Bundesgesundheitsagentur finanziert. Die Projektkosten im Burgenland betragen 135.000 Euro.

„Mit der Maßnahme ‚Richtig Essen von Anfang an – Burgenland‘ zeigen wir die Wichtigkeit von gesunder Ernährung während der Schwangerschaft auf. Werdende Mütter sollen erkennen, dass sie mit der richtigen Auswahl der Lebensmittel, die Entwicklung ihres Kindes maßgeblich mit beeinflussen können“, sagt Josef Grafl, Obmann der Burgenländischen Gebietskrankenkasse. Nur durch ein starkes Netzwerk und die intensive Zusammenarbeit zwischen Ärzteschaft, Diätologen, Ernährungswissenschaftern, Hebammen etc. sei die optimale Umsetzung dieses Projektes möglich. „Ein wichtiger Teil des Projektes ist die Kommunikation mit sozial schwachen Frauen“, so Grafl, denn man wolle Gesundheitsförderung jeder Gesellschaftsschicht möglich machen. „Wir haben die Workshops sehr unterschwellig angesetzt. Gesunde Ernährung ja, aber sie muss auch für sozial Schwache erschwinglich sein“, erklärt ARGEF-Geschäftsführerin Mag. Petra Ruso von der Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsförderung. Deshalb sind auch Kochkurse Teil der Workshops. Ruso: „Die Frage ist: Wie bringe ich gesunde Ernährung zuhause auf den Kochherd? Schwangere sollten nämlich nicht mehr als 255 Kalorien pro Tag zusätzlich zu sich nehmen.“ Thematisiert werden auch Nikotin- und Alkoholsucht. Ärzte, Hebammen oder auch Tagesmütter sollen geschult werden, um ein qualitätsgesichertes, nachhaltiges Wissen im Burgenland zu etablieren. Ruso: „Wir werden an allen Ecken suchen und Multiplikatoren-Schulungen machen.“

Seit 2011 wird das Projekt „Richtig Essen von Anfang an“ mit einem einheitlichen Konzept und finanziert aus Mitteln der Bundesgesundheitsagentur in allen österreichischen Bundesländern umgesetzt. Träger sind die österreichischen Gebietskrankenkassen. Insgesamt zehn Millionen Euro stellt die Bundesgesundheitsagentur bis Ende 2013 für gezielte und nachhaltige Vorsorgemaßnahmen im Bereich Ernährung bereit. „Im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention ist es wichtig, über einen längeren Zeitraum hinweg konzertierte Maßnahmen zu setzen. Es ist ein großer Erfolg, dass dies im Rahmen der Vorsorgestrategie gelungen ist. Die Ernährungsberatung für Schwangere legt ihr Augenmerk darauf, Schwangere und Neugeborene zu erreichen. Ein gesunder Lebensstil beginnt bereits im Mutterleib. Das Essverhalten der Mutter während der Schwangerschaft beeinflusst nämlich die späteren Ernährungsgewohnheiten und Geschmacksvorlieben der Kinder“, sagt Mag. Judith delle Grazie, Leiterin der Abteilung für Gesundheitsförderung und Prävention im Bundesministerium für Gesundheit.

„Je früher Kinder mit gesunder Lebensführung in Berührung kommen, umso eher werden sie als Erwachsene ganz selbstverständlich auf ihre Ernährung – wie auf Gesundheit im Allgemeinen – achten“, betont Rezar.

Informationen und Anmeldungen unter http://www.argef.at
     
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