Schöne Fremde   

erstellt am
09. 03. 12

36. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik
Innsbruck (altemusik) - Der künstlerische Leiter Alessandro De Marchi stellte im Rahmen einer Pressekonferenz das Programm der Innsbrucker Festwochen 2012 vor: Opern von Provenzale, Bontempi, Monteverdi, D. Scarlatti und die „schöne Fremde“ stehen im Mittelpunkt der 36. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Aber auch ein umfangreiches und vielfältiges Rahmenprogramm für die ganze Familie wird geboten.

Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik packt 2012 die Reiselust in ferne Länder und Kulturen. Unter dem Motto „Schöne Fremde“ wollen populäre und traditionelle Musik aus der weiten Welt der Barockzeit entdeckt werden. Die Festwochen tauchen in die große Welt der Alten Musik von China bis Argentinien ein und präsentieren die faszinierenden unterschiedlichsten musikalischen Klangwelten der Barockzeit. Europäische Barockkomponisten waren von fremden Kulturen begeistert und ließen sich von ihnen in ihrer Musiksprache inspirieren. Vier Opernproduktionen, zahlreiche Konzerte, der internationale Gesangswettbewerb für Barockoper Pietro Antonio Cesti und ein reichhaltiges Rahmenprogramm zählen zu den beliebten Destinationen. Der künstlerische Leiter der Innsbrucker Festwochen, Alessandro De Marchi, Christina Pluhar, Rinaldo Alessandrini, Riccardo Minasi, Academia Montis Regalis, L"Arpeggiata, Concerto Italiano, Musica Antiqua Roma, Max Emanuel Cencic, Dominique Visse, Jennifer Rivera und viele mehr werden im Sommer 2012 in die schöne Fremde entführen.

2012 werden bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik vier Opern auf die Bühne gebracht. Alessandro De Marchi wird zwei Opernproduktionen vom Cembalo aus leiten. Dieses Jahr führt die Reise des künstlerischen Leiters der Festwochen in den Süden Italiens, ins Neapel des 17. Jahrhunderts. Mit im Gepäck hat De Marchi, eine der zwei erhaltenen Opern von Francesco Provenzale „La Stellidaura vendicante“ (Die Rache der Stellidaura). Die Titelpartie wird von der amerikanischen Mezzosopranistin Jennifer Rivera verkörpert, die 2010 in Pergolesis „L’Olimpiade“ das Publikum in Begeisterung versetzte.

Die zweite Oper „Il Paride“, die im Tiroler Landestheater gezeigt wird, leitet die österreichische Lautenistin Christina Pluhar, die mit ihrem Ensemble L’Arpeggiata nach Innsbruck kommt. Giovanni Andrea Bontempis „Il Paride“ gilt als erste italienische Oper, die auf deutschem Boden aufgeführt wurde. Im hochkarätigen SängerInnen-Ensemble befindet sich mit dem Countertenor Dominique Visse ein guter Bekannter der Innsbrucker Festwochen. Regie führt in diesem „Universum der Gefühle“ Operndirektor Christoph von Bernuth.

Nach dem großen Erfolg der letztjährigen BAROCKOPER:JUNG Produktion „La Calisto“, die zur Förderung von jungen Sängern ins Leben gerufen wurde, bietet 2012 Claudio Monteverdis „L’incoronazione di Poppea“ ausgewählten TeilnehmerInnen des Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper Pietro Antonio Cesti 2011 eine ideale Gelegenheit, ihre stimmlichen und stilistischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Auf Schloss Ambras findet 2012 wieder eine heitere Opernaufführung statt. Alessandro De Marchi leitet das Intermezzo „La Dirindina“ von Domenico Scarlatti, eine buffoneske Farce aus dem Jahr 1715, die halbszenisch auf der Bühne des Spanischen Saales zu erleben sein wird. In Szene wird das Intermezzo von Christoph von Bernuth gesetzt.

Zweiter Hauptpunkt der Pressekonferenz war die Vorstellung des Rahmenprogramms, das das umfangreiche Konzert- und Opernprogramm begleitet und weiterführt. Neben beliebten Traditionen, wie dem Schlossfest Ambras am 15. August und den Lunchkonzerten findet wieder das Pre-OperRning statt mit einer Videoübertragung von Dido & Aeneas und einem Konzert Sürpris zum Mitmachen für alle. Barock-Jazz-Brunch, Film-Frühstück, das Symposium, Künstlergespräche u.v.m. runden das Programm ab. Die Opernprobenbesuche und Workshops für Kinder, sowie der Kreativwettbewerb für SchülerInnen sind für die kleinen Besucher der ideale Einstieg in die Welt der Alten Musik.

Der internationale Gesangswettbewerb für Barockoper Pietro Antonio Cesti hat sich in kurzer Zeit international etablieren können. An die 130 Anmeldungen bereits zur zweiten Auflage 2011 lassen für den dritten Cesti-Wettbewerb wieder ein enormes Interesse erwarten. Bezeichnend für den großen Bedarf an einem speziellen Wettbewerb für Barockoperngesang ist aber auch das äußerst hohe Niveau, mit dem viele TeilnehmerInnen die Jury und im Finalkonzert dann auch das Publikum beeindrucken: Die Beschäftigung mit dem barocken Operngesang ist heute so stark wie noch nie. So darf man auch für die dritte Durchführung des Wettbewerbs exzellente SängerInnen erwarten. Darüber hinaus hat sich die Verknüpfung des Wettbewerbs mit dem Projekt BAROCKOPER:JUNG und Konzerten im Rahmen der Innsbrucker Festwochen als äußerst fruchtbar herausgestellt. Auf das Publikum wartet im Finalkonzert des Wettbewerbs ein „Best of“ der barocken Opern­literatur und die Gelegenheit, über die Vergabe eines Preises abzustimmen. Das Finale findet als öffentliches Konzert statt. Anmeldeschluss ist der 15. Mai. Der Wettbewerb ist für Sängerinnen und Sänger aller Nationen ausgeschrieben. Auch dieses Jahr wird der Wettbewerb live im Internet übertragen.

Konzert Süpris
Ein Überraschungskonzert zum Mitmachen für alle. Der argentinische Musiker Sergio Siminovich reist in Städte auf der ganzen Welt, versammelt singende und spielende Musikenthusiasten, probt mit ihnen den Tag über meisterhafte Vokal-Instrumentalmusik und leitet abends die frisch einstudierte Aufführung. Welches Werk erarbeitet, gesungen und musiziert wird, bleibt bis vor der Probe eine Überraschung. In Innsbruck sind SängerInnen und InstrumentalmusikerInnen von Jung bis Alt, vom Amateur bis zum Profi eingeladen, mitzumachen.

36. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik
08. – 26. August 2012
49. Ambraser Schlosskonzerte
10. | 17. | 24. | 31. Juli 2012
     
Informationen: http://www.altemusik.at    
     
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