LH Josef Pühringer begrüßte 300.000ste Besucherin seit der Neueröffnung der Oö. Landesbibliothek   

erstellt am
09. 03. 12

Linz (lk) - Vor 2 1/2 Jahren, am 27. August 2009, wurde die Oö. Landesbibliothek nach einem weitreichenden Umbau wiedereröffnet. Am 09.03. ist die 300.000ste Besucherin am Besucherzähler der Landesbibliothek gezählt worden. "Es konnte im ersten Jahr nach der Eröffnung eine Steigerung um 22,6 Prozent bei den Besucherinnen und Besuchern erzielt werden. Seit der Übernahme der Studienbibliothek durch das Land Oberösterreich haben ca 1,5 Mio. Menschen die Bibliothek frequentiert", so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, der gemeinsam mit dem Direktor der Oö. Landesbibliothek Dr. Christian Enichlmayr, die 300.000ste Besucherin im Haus begrüßte.

Die 300.000ste Leserin ist Lisa Winter aus der 7. Klasse der Kreuzschwesternschule in der Linzer Stockhofstraße. Sie hat – zusammen mit ihrer Schulkollegin Julia Leitner – die vergangene Woche für Recherchen in der Landesbibliothek genutzt um daraus einen Bericht im Rahmen eines Praktikumsprojektes über Linzer Kultureinrichtungen zu verfassen.

"Gerade auch der Andrang an jugendlichen Leserinnen und Lesern ist beträchtlich. Waren es vor dem Umbau ca. 25 Schulklassen pro Jahr, die in Form von Klassenführungen betreut wurden, so hat sich diese Zahl etwa verdreifacht. Oberstufenschülerinnen und –schüler aus Linz, aber auch aus den Bezirken sind regelmäßig in der Bibliothek zu Gast um sich für Facharbeiten, Spezialgebiete und Diplomarbeiten Literatur zu holen oder im Haus zu schmökern oder zu lernen", so Direktor Enichlmayr.

Eine besondere Herausforderung sind auch die Studentinnen und Studenten der neu entstandenen Fachhochschulen, die meist in ihren noch jungen Einrichtungen nur eine geringe bibliothekarische Infrastruktur vorfinden und deren Studenten/innen meist sehr spezifische Anfragen haben, die nur durch das kooperative Recherchieren im europäischen Kontext zu lösen sind.

Im Interesse der Studierenden an den Bibliotheken der Katholisch-Theologischen Privatuniversität, der Anton-Bruckner-Privatuniversität und der Pädagogischen Hochschule der Dioezese und der Oö. Landesbibliothek haben diese Bibliotheken vereinbart, ihre Bibliotheksausweise wechselseitig anzuerkennen. Dadurch ist die ohnehin geringe Benutzungsgebühr nur einmal zu zahlen und vier Bibliotheken zu gleichen Bedingungen zu benutzen.

Die Sanierung der historischen Substanz und die Erweiterung um einen Freihandbereich ist vor allem dem Publikum zugute gekommen. Nunmehr gibt es frei zugängliche Regale mit den Bücherzugängen der letzten fünf Jahre, eine "Leselounge" mit aktuellen Tageszeitungen und Wochenmagazinen. Eine "eLibrary" zum Recherchieren in freien und lizenzierten Informationsquellen, komfortablere Studierplätze, WLAN-Anschlüsse für Leser/innen mit eigenem Notebook und einen Gruppenarbeitsraum zum gemeinsamen kooperativen Arbeiten. Unter anderem sind etwa 1.700 elektronische Ausgaben von Zeitungen weltweit über eine Lizenz des Anbieters "pressdisplay" verfügbar.

Die Landesbibliothek steht als denkmalgeschütztes Gebäude seit 80 Jahren solitär am Linzer Schillerplatz, sie ist aber in zahlreiche regionale, nationale und internationale Projekte eingebunden. So verzeichnet sie ihre Sammlungen im "Österreichischen Verbundkatalog", der zentralen Datenbank der wissenschaftlichen Bibliotheken in Österreich mit ca. 8 Millionen bibliographischen Daten.

Auf regionaler Ebene ist die Bibliothek mit den bibliothekarischen Sammlungen des Landesmuseums, des Landesarchivs und des Adalbert-Stifter-Hauses vernetzt, so dass insgesamt ein sehr bedeutender Literaturbestand mit einem Fokus bei der geisteswissenschaftlichen Literatur gegeben ist. Die Landesbibliothek verfügt aber auch über wesentliche Kulturgüter aus der Historie der heimischen Buch- und Schriftkultur. So beherbergt sie etwa die sechstgrößte Sammlung an Drucken der Gutenbergzeit (bis 1500). Zunehmend werden diese Schätze auch ins Internet gestellt und stehen so auch der historischen Forschung an den Bildschirmen zur Verfügung.

Die Landesbibliothek öffnet sich aber auch zunehmend dem Trend zu elektronischer Information, zu eBooks und eJournals, sie lizenziert Datenbanken und Datenquellen, die früher nur auf Papier zugänglich waren über das Netz, digitalisiert selbst aus ihren landeskundlichen Quellen und stellt aktuelle Bücher nicht nur in Papier, sondern auch über eBook- Lizenzen zur Verfügung.

"Die historisch einzigartigen Schätze aus den Tresoren werden nicht nur sukzessive digitalisiert und ins Internet gestellt, sie werden auch bibliothekarisch und inhaltlich so bearbeitet, dass sie auch über das gemeinsame Wissensportal der Europäischen Union, der Europeana zugänglich sind", so Direktor Enichlmayr.

"Die Bibliothek ist einerseits ein Nahversorger was den Zugang zu Sach- und Fachliteratur, zu Nachschlagewerken und Belletristik anbelangt und sie ist auf der anderen Seite Bewahrerin des kulturellen Erbes und so auch selbst ein Stück Geschichte des Landes ob der Enns", so der Landeshauptmann abschließend.
     
Informationen: http://www.landesbibliothek.at/    
     
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