ABA-Bilanz 2011: Mehr Investment und mehr Arbeitsplätze in Österreich    

erstellt am
08. 03. 12

Betriebsansiedler ABA-Invest in Austria erhöhte Investmentsumme und geschaffene Arbeitsplätze um ein Drittel – 183 neue internationale Betriebsansiedlungen im Jahr 2011
Wien (bmwfj) - Im turbulenten Wirtschaftsjahr 2011 konnte Österreichs Betriebsansiedlungsagentur ABA-Invest in Austria einen signifikanten Anstieg der Investitionssumme um 34 Prozent auf 296,2 Millionen Euro (2010: 221,1 Mio. €) verbuchen und mit 1.822 neuen Stellen das Vorjahr gleich um 31,8 Prozent übertreffen (2010:1.383). Die Anzahl der gemeinsam mit den Regionalgesellschaften angesiedelten internationalen Betriebe betrug mit 183 um 7,5 Prozent weniger als 2010 (198). Das heißt auch, dass die durchschnittliche Projektgröße gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist.

„Der Standort Österreich ist weiterhin attraktiv für internationale Unternehmen, steht aber in einem harten internationalen Wettbewerb“, sagt dazu ABA-Eigentümervertreter Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. „Umso wichtiger ist es, dass unser Konsolidierungspaket die Standortqualität nicht gravierend beeinträchtigt und es bei Zukunftsbereichen wie Forschung und Entwicklung sowie Bildung keine Einschnitte gibt“, so Mitterlehner. "Aufgrund der konjunkturellen Aussichten wird 2012 kein einfaches Jahr für Betriebsansiedlungen. Mit Blick auf die von der ABA derzeit bearbeiteten 645 Investitionsprojekte können wir aber optimistisch sein", betont Mitterlehner. Der Standort Österreich profitiere weiterhin von der Drehscheiben-Funktion in Richtung Zentral- und Osteuropa, stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, qualifizierten Fachkräften und einer gut ausgebauten F&E-Infrastruktur. Unterstützend wirkt auch die hohe Lebensqualität.

Deutschland wieder Top-Investorland, Italien an zweiter Stelle
Als traditionell wichtigstes Investorland war Deutschland auch 2011 mit 71 Ansiedlungen Nummer eins und stellte 39 Prozent aller neuen Ansiedlungen in Österreich. 2010 hatten 83 – und damit um 14 Prozent mehr - deutsche Unternehmen die Betreuung durch ABA-Invest in Austria bei der Ansiedlung in Österreich gesucht. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 waren es nur 53 deutsche Unternehmen gewesen. Ein Stand von 138 offenen deutschen Investitionsprojekten per Ende 2011 gegenüber 155 im Vorjahr erlaubt für 2012 einen positiven Ausblick. Zweitstärkstes Investor-Land war auch 2011 Italien mit 16 neuen Ansiedlungen italienischer Herkunft (2010:17).

Arbeitsmarktliberalisierung motiviert slowenische und ungarische Investoren
Die Arbeitsmarktliberalisierung für weitere CEE-Länder im Mai 2011 zeigte rasch Wirkung – 13 ungarische (2010: elf) und acht slowenische Betriebe (2010: zwei) entschieden sich im Vorjahr für eine Firmengründung in Österreich. Insgesamt war die Gruppe der CEE/SEE-Länder mit 41 oder 22,5 Prozent aller ABA-Projekte auch 2011 wieder stark vertreten, darunter befanden sich sechs russische und vier Unternehmen ukrainischer Herkunft.

Asien stark – Japan und China verdoppeln Zahl der Investitionsprojekte
Acht japanische Unternehmen - und damit doppelt so viele wie 2010 - haben sich trotz Fukushimakrise 2011 mit Unterstützung von ABA in Österreich niedergelassen. Darunter

der weltweit führende japanische Konzern im Bereich Energieerzeugung Mitsubishi Power Systems Europe (MPS), der in Wien sein europäisches Kompetenzzentrum für sämtliche schlüsselfertige Anlagen zur nachhaltigen Energieerzeugung - v.a. Gas-Kombi-Kraftwerke - die MHI Engineering Vienna gründete. Auch China legte ordentlich zu: Fünf chinesische Unternehmen gegenüber zwei im Vorjahr konnte ABA 2011 bei der Ansiedlung in Österreich unterstützen, darunter Wolong, einen der führenden chinesischen Produzenten von Elektromotoren.

Ein Headquarter – neun regionale Kompetenzzentren – drei Forschungszentralen
Prominenter Headquarters-Neuzugang war der BMW-Konzern, der die Vertriebsregion Central Eastern Europe (CEE) für zehn Länder nach Salzburg verlegte. Darüber hinaus gründeten neun Unternehmen regionale Kompetenzzentren in Österreich und betreuen nun von Österreich aus internationale Märkte in Central und Eastern Europe.

Erfreulich ist der anhaltend positive Trend im Bereich Forschung & Entwicklung – 2011 betreute ABA zehn F&E treibende Unternehmen bei der Niederlassung in Österreich (2010: elf, 2009: sieben). Drei davon siedelten internationale Forschungszentralen in Österreich an. Die vom Wirtschaftsministerium finanzierte Kampagne "Forschungsplatz Österreich" wurde bis 2013 verlängert. "Durch gezieltes Marketing im Rahmen von Messen, Medienkooperationen und Informationsreisen positionieren wir Österreich als chancenreichen Innovations-Standort", betont Mitterlehner.

Von den Branchen waren Industrienahe Dienstleistungen (40) Tourismus (18) und Life Sciences (17) 2011 am stärksten vertreten.

Die Bundesländer-Statistik: Wien vor Kärnten und Niederösterreich
2011 siedelte sich mit 91 beinahe die Hälfte aller Unternehmen in Wien an (2010: 98). Stärkstes Bundesland nach Wien war Kärnten mit 20 Betriebsansiedlungen (2010: 13) vor Niederösterreich mit 18 Betriebsansiedlungen (2010: ebenfalls 18). Sechzehn der von ABA und den Regionalgesellschaften betreuten Firmengründungen wurden in Tirol (2010: 14), elf in Oberösterreich (2010: 21), zehn in Salzburg (2010: 17) und neun in der Steiermark (2010: ebenfalls neun) registriert, vier im Burgenland (2010: drei) und drei in Vorarlberg (2010: fünf).

Für das Jahr 2012 rechnet ABA-Geschäftsführer René Siegl zwar mit einem schwierigen konjunkturellen Umfeld, aber aufgrund des guten aktuellen Standes von 645 derzeit bearbeiteten Investitionsprojekten - darunter etliche mittelgroße und große, von Solaranlagen über Automobilteile bis zum Logistikzentrum - ist der Ausblick der ABA ins neue Wirtschaftsjahr verhalten optimistisch. Weitere Steigerungen bei Investitionssumme und Zahl der Arbeitsplätze werden erwartet.

Über die ABA-Invest in Austria
ABA-Invest in Austria (Austrian Business Agency) ist eine im Eigentum des österreichischen Wirtschaftsministeriums stehende Betriebsansiedlungsgesellschaft. Sie berät interessierte Unternehmen kostenlos bei der Standortwahl, in arbeits- und steuerrechtlichen Fragen, hilft bei der Suche nach Kooperationspartnern und unterstützt im Kontakt mit Behörden. Interessierte Unternehmen werden von Mitarbeitern in der Wiener Zentrale und den Büros in New York und Tokio betreut.
     
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