20 Jahre Mitteleuropäische Polizeiakademie   

erstellt am
06. 03. 12

Wien (bmi) - Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Mitteleuropäischen Polizeiakademie (MEPA) luden Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner und der ungarische Innenminister Sándor Pintér am 05.03. zu einem festlichen Empfang in die ungarische Botschaft in Wien ein. Die mitteleuropäische Polizeiakademie wurde mit dem Ziel gegründet, die enge Zusammenarbeit im Ausbildungsbereich der Polizei auf allen Ebenen und in allen Aufgabenbereichen zu fördern und zu unterstützen. Die acht Mitgliedsstaaten der MEPA – Deutschland, Polen, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Österreich – stellen sich gemeinsam internationalen, polizeilichen Herausforderungen. Als Beispiele für die gute internationale Zusammenarbeit führte Innenministerin Mikl-Leitner die Bekämpfung der illegalen Migration und der Cyberkriminalität an. "Der Anstieg der illegalen Migration hat sich in den vergangenen Monaten zunehmend zur Herausforderung entwickelt. In diesem Bereich arbeiten wir sehr eng mit Ungarn zusammen. So haben mein ungarischer Amtskollege und ich rasch reagiert und ein zielgerichtetes Maßnahmenpaket geschnürt. Aber auch Cyber-Security in all seinen Formen – ich denke hier beispielsweise an Cybercrime, Cyberterrorismus und Cyberwar – ist eine nicht zu unterschätzende Bedrohung, die nicht an nationalen Grenzen halt macht", sagte Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner.

Die Innenministerin bezeichnete die MEPA als eine Modelleinrichtung, die die praxisorientierte Zusammenarbeit und den Austausch über die Ländergrenzen hinweg unbürokratisch und partnerschaftlich unterstützt. "Die MEPA ist in der Lage, rasch und bedarfsorientiert auf aktuelle Entwicklungen der polizeilichen Praxis zu reagieren. Dabei informiert sie zielgerichtet in Fachseminaren, in denen sich die Praxisnähe wie ein roter Faden durch das Programm zieht. Und nicht zuletzt ist sie eine zuverlässige Plattform der internationalen Verständigung: Sie fördert den Austausch, das Verständnis und die partnerschaftliche Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinweg", betonte Mikl-Leitner.

Im Zuge der Jubiläumsveranstaltung eröffnete Mikl-Leitner auch den 20. MEPA-Hauptkurs, in dem die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer eine dreimonatige Studienreise durch Mitteleuropa antreten, auf der sie polizeiliche Handlungsweisen kennenlernen werden. "Dieses Wissen wird eine solide Basis sein, um Tätigkeiten mit grenzüberschreitendem Charakter bestmöglich meistern zu können", sagte die Innenministerin.

Ungarn spielte bei der Gründung der MEPA vor 20 Jahren eine bedeutende Rolle. Die Innenministerin bedankte sich daher bei ihrem ungarischen Amtskollegen Sandór Pintér, der die Idee der MEPA von Beginn an mitgeprägt und gefördert hat. Pintér nutzte die Veranstaltung auch, um Gábor Fontányi, einen Gründungsvater der MEPA, zu ehren. Zusammen mit dem ehemaligen Wiener Polizeipräsidenten Dr. Günther Bögl hatte Fontányi, der damals als ungarischer Gesandter und außerordentlicher Minister in Wien war, die Idee zur Gründung der Mitteleuropäischen Polizeiakademie.

An der Veranstaltung nahmen außerdem S.E. Vince Szalay-Bobrovinczky, Botschafter von Ungarn teil und Prof. Dr. Wolf Hammann, Landespolizeipräsident von Baden-Württemberg.
     
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