Sima startet Sauberkeitskampagne 2012   

erstellt am
14. 03. 12

Umweltstadträtin Ulli Sima präsentiert die neue Sauberkeitskampagne: "Keine Kleingkeit"
Wien (rk) - "Keine Kleinigkeit" sind weggeworfene Tschickstummel, abgelagerter Sperrmüll und liegengelassener Hundekot: Die MA 48 führt in ihrer neuen Sauberkeitskampagne mit "überdimensionalen" Müllsünden drastisch vor Augen, dass diese kein Kavaliersdelikt und auch die Strafen für derartige Vergehen "keine Kleinigkeit" sind: "Der Großteil der Wienerinnen und Wiener hält sich an die Sauberkeitsspielregeln in unserer Stadt, aber es gibt immer noch ein paar Uneinsichtige und gerade die Tage nach der Schneeschmelze haben da und dort unschöne Dinge zum Vorschein gebracht, die völlig inakzeptabel sind und daher bleiben wir natürlich dran: Top-Angebot für die ordnungsgemäße Entsorgung und strenge Kontrollen und Strafen bei Vergehen – denn Müllsünden sind keine Kleinigkeit", stellt Umweltstadträtin Ulli Sima bei der Präsentation der MA 48-Kampagne am 14.03. unmissverständlich klar.

Riesengroße Sperrmüllablagerungen lassen die geparkten Autos wie Miniaturmodelle wirken, ein Mega-Tschickstummel versperrt den gesamten Gehsteig und beim diesjährigen Hundekot-Sujet blickt der Hund, ein Weimaraner, entsetzt auf die riesengroße Hinterlassenschaft durch die Untätigkeit seines rücksichtlosen Besitzers. Die MA 48 weist in den kommenden Wochen auf Plakaten, Citylights, Infoscreens, in Inseraten und natürlich verstärkt auch im internet auf die Eigenverantwortung eines jeden einzelnen hin. Ein besonderes Augenmerk gilt dieses Jahr den Zigarettenstummeln. Daher gibt es zu diesem Thema auch einen aufregenden Kinospot, der verdeutlicht, dass eine aus dem Auto geworfene Tschick in der Tat "keine Kleinigkeit" ist.

Wiens Sauberkeitsmaßnahmen wirken
Die Sauberkeitsmaßnahmen der letzten Jahre wirken und tragen dazu bei, dass Wien im internationalen Ranking der Lebensqualität immer wieder ganz vorne mit dabei ist: Der Ausbau des Serviceangebots, die stetige Weiterentwicklung bzw. Anpassung an die Bedürfnisse der Bevölkerung und letztendlich die Etablierung der WasteWatcher sind die unbestrittenen Erfolgsfaktoren für die Sauberkeit in Wien. Das Gesamt-Paket wirkt, Wien zählt zu den saubersten Städten der Welt. "Der Rückgang von illegal abgelagertem Sperrmüll, liegengelassenem Hundekot, entführten Einkaufswagerln und auch Tschickstummeln sprechen für sich und auch die Zufriedenheit der Wienerinnen und Wiener ist enorm", erläutert Sima. Natürlich gibt es immer noch Verbesserungsbedarf. "Wir lehnen uns keinesfalls zurück, ganz im Gegenteil: auch die letzten Uneinsichtigen werden wir überzeugen, dass sie ihren Mist selber und ordnungsgemäß entsorgen müssen, andernfalls gibt es saftige Strafen", so Sima.

Host an Tschick? Raucher nehmen Angebot an!
Laut Umfragen und Hochrechnungen (aufgrund von Verkaufszahlen und Befragungen von Rauchern) geht die MA 48 aktuell von 600 Mio gelitterten, also auf den Boden geworfenen, Tschickstummeln jährlich aus, 2005 waren es noch rund 870 Mio – ein dramatischer Rückgang von über 30 Prozent. Die MA 48 hat das Angebot für die Raucher in den letzten drei Jahren enorm ausgebaut und die Raucher nehmen das Angebot erfreulicherweise immer stärker an. Insgesamt gibt es mittlerweilen 10.800 Papierkorb-Aschenbecher-Kombinationen und 850 freistehende Aschenrohe mit der Aufschrift "Host an Tschick?" Ab sofort wird die Offensive auch auf die Wiener Parks ausgeweitet. In den nächsten Monaten werden insgesamt 1.400 Stück in den Wiener Grünoasen der MA 42 aufgestellt. Auf den Spielplätzen ist das Rauchen zum Wohle der Kinder strengstens verboten.

Die Aschenrohre der MA 48 fassen in etwa 1.000 Zigarettenstummel und wurden in den vergangenen Monaten weiter optimiert: Neu eingebrachte Kunststoffeinsätze verhindern künftig Verstopfungen bei der Einwurfsöffnung: Aufgrund der Ausgestaltung des neuen Einsatzes kann die Zigarette nach dem Ausdämpfen nicht mehr liegen bleiben, sondern fällt sofort in das Rohr. Pro Woche landen mittlerweile bis zu 450 Zigarettenstummel in den Aschenbechern der MA 48. Grundsätzlich verlagert sich das Rauchen aufgrund der Anti-Raucher-Bestimmungen immer mehr in den Aussenraum, viele Büros, Geschäfte und Lokale haben darauf reagiert und ebenfalls entsprechende Gefäße aufgestellt.

Aktuelle Umfragen (IFES, Februar 2012, 1000 Befragte in Wien) zeigen, dass sich das Bewusstsein der Raucher in den letzten Jahren stark geändert hat. Haben 2005 noch rund 70 Prozent der Befragten angegeben, ihre Tschickstummel in der Öffentlichkeit einfach auf den Boden zu schmeißen, sind es im Jahr 2012 nur noch an die 40 Prozent, bereits 48 Prozent geben an, ihre Zigaretten in einen Aschenbecher zu entsorgen.

Auch das Wissen über die Strafen hat sich dramatisch verbessert. So wissen heute bereits 55 Prozent der Raucher, dass das es strafbar ist, wenn man einen Zigarettenstummel aus dem fahrenden Auto wirft. Hier drohen Minium 75 Euro Strafe, weil eine Lenkererhebung gemacht wird. Auch die Akzeptanz für Strafen ist überraschend hoch, so befürworten 80 Prozent der Befragten eine Strafe fürs Achtlose Wegwerfen von Tschickstummeln, selbst 70 Prozent der Raucher sind dafür.

Gestraft wird bereits – so wurden im letzten Jahr von den WasteWatchern über 1500 Amtshandlungen in Sachen Tschickstummel durchgeführt, es gab über 800 Organstrafen und über 400 Anzeigen

46 Prozent weniger illegal abgelagerte Kühlgeräte
Auch beim Sperrmüll gibt es beachtliche Erfolge: Minus 46 Prozent illegal abgestellte Kühlgeräte, minus 28 Prozent illegal abgestellte Einkaufswagerl und minus 32 Prozent bei sonstigen illegal abgelagerten Sperrmüll im Zeitraum im Vergleich 2008 und 2011 sprechen eine erfreuliche Sprache. Obwohl diese rückgängigen Daten erfreulich sind, wurden 2011 noch immer etwa 980 Kühlgeräte, 18.850 Einkaufswagerln und 77.000 m³ sonstiger Sperrmüll illegal abgelagert. Diese Zahlen müssen weiter verringert werden – das kommunale Angebot zur Entsorgung ist enorm. So gibt es 19 Mistplätze mit kundenfreundlichen Öffnungszeiten, jener in der Percostraße hat auch Sonntags geöffent. Bei illegalen Ablagerungen drohen bis zu 1000 Euro Strafe, die im Höchstfall auch auf 2000 Euro ausgweitet werden können, wenn den Aufforderungen des WasteWatchers etwa nach Ausweisleistung zur Feststellung der Identität bzw. dem Auftrag zur Entfernung der Verunreinigung nicht Folge geleistet wird.

Täglich 47.200 Hundekotsackerl in Wiens Papierkörben
Die Situation beim Hundekot hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, hier stellte sich der Erfolg der WasteWatcher am schnellsten ein, da auch die Verärgerung der Bevölkerung in diesem Bereich am stärksten war. Mittlerweilen landen täglich 47.200 gefüllte Hundekotsackerl in Wiens Papierkörben. Die Hundebesitzer nehmen das Angebot der über 2.900 Hundesetautomaten mit den 20 Mio Gratissackerl im Jahr gut an. Eigenverantwortung ist in diesem Bereich schon lange kein Fremdwort mehr und Zivilcourage mittlerweilen eine Selbstverständlichkeit.

"Sind dir 36 Euro wurst?"
Teil der Hundekot-Kampagnen der Stadt Wien sind die mittlerweilen schon zum Stadtbild gehörenden Wiesenstecker mit der Aufschrift "Sind dir 36 Euro wurst?", die der herzige Jack Russel Terrier im Maul hat. Er macht damit Herrchen und Frauchen darauf aufmerksam, dass sie die Hinterlassenschaften des Vierbeiners wegräumen müssen, sonst wird's teuer. Seit Beginn der Aktion wurden mittlerweile ca. 110.000 Wiesenstecker in die beliebten "Tatorte" wie Wiesen, Straßenbegleitgrün und Parks gesteckt. Im Rahmen der aktuellen Kampagne werden nun wieder 5.000 Stecken ausgebracht - mit der unmissverständlichen Frage an die Hundebesitzer: "Sind dir 36 Euro wurst?"

4 Jahre WasteWatcher wirken
"Es gibt in Wien längst keine Ausreden mehr. Es gibt 19 Mistplätze mit kundenfreundlichen Öffnungszeiten, es gibt über 2.900 Hundesackerlautomaten mit Gratis-Sackerl, es gibt 24.000 Papierkörbe mit 10.800 Aschenbechern und bald 2.250 freistehende Aschenrohre auf hochfrequentierten Plätzen auf den Straßen und Parks. Die zahlreichen Problemstoffsammelstellen und die 200.000 Altstoffsammelbehälter in der ganzen Stadt runden das großartige Serviceangebot ab. Daher gibt es auch kein Verständnis für jene, die sich nicht an die Sauberkeitsspielregeln halten. Die WasteWatcher als Organe der öffentlichen Aufsicht kontrollieren diese Spielregeln und strafen bei Vergehen. Ein Organmandat kostet 36 Euro, bei Anzeigen kann es noch erheblich teurer werden. "Die Gelder sind zweckgebunden und werden natürlich für Sauberkeitsmaßnahmen in der Stadt verwendet", so Sima. Die WasteWatcher erfreuen sich bei der Bevölkerung großer Beliebtheit. Seit Februar 2008 haben sie über 20.000 Amtshandlungen getätigt.

Aktuell gibt es 50 hauptberufliche WasteWatcher und 370 ausgebildete Mitarbeiter bei der MA 48 und MA 42, die die Kontrollfunktion im Rahmen ihrer Tätigkeiten im Außendienst mitmachen. Es gibt laufend auch Schwerpunkttage, an denen bis zu 50 WasteWatcher unterwegs sind, der nächste Schwerpunkttag findet am Samstag, dem 24. März. Diesmal stehen besonders bekannte Hotspots im Visier der WasteWatcher.
Von Hundesackerlautomaten bis zu den Mistplätzen: Alle MA 48-Serviceangebote online

Die MA 48 ist stets bemüht, das Service noch weiter auszubauen, so auch die Information über die Entsorgungsmöglichkeiten. Dazu gibt es alle Infos praktisch online auf http://www.wien.gv.at/stadtplan/

Unter dem Karteninhalt "Saubere Stadt" sind sämtliche öffentlichen Altstoffsammelbehälter, Mistplätze, Problemstoffsammelstellen, Hundesackerlautomaten und öffentliche WC-Anlagen übersichtlich dargestellt.
     
Informationen: http://www.abfall.wien.at    
     
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