Daniel Harding dirigiert Ariadne auf Naxos anstelle von Riccardo Chailly   

erstellt am
14. 03. 12

Salzburg (sf) - Daniel Harding wird im Rahmen der diesjährigen Salzburger Festspiele die musikalische Erstfassung der Oper Ariadne auf Naxos dirigieren. Riccardo Chailly wurde von seinen Ärzten aufgrund seiner in den letzten Monaten aufgetretenen gesundheitlichen Schwierigkeiten aufgefordert, zwischen seinen einzelnen Projekten größere Pausen einzulegen. Als Generalmusikdirektor des Gewandhausorchesters Leipzig sind die jährlichen Tourneen zu den diversen Festivals wie Salzburg, Edinburgh oder Luzern Pflichttermine, in deren Rahmen das Orchester mit seinem Generalmusikdirektor auftreten muss. Da die Produktion von Ariadne auf Naxos bis zum 15. August 2012 aufgeführt wird und er am nächsten Tag bereits mit den Proben für seine Tournee mit dem Gewandhausorchester hätte beginnen müssen, ist die notwendige Pausenzeit nicht gewährleistet. Schweren Herzens legte Riccardo Chailly das Dirigat aus diesen Gründen nieder. Wie geplant wird Riccardo Chailly am 30. August 2012 das Gewandhausorchester mit Gustav Mahlers Symphonie Nr. 6 a-Moll musikalisch leiten.

Die Salzburger Festspiele sind sehr glücklich, an seiner Stelle Daniel Harding, der in den vergangenen Jahren bereits Don Giovanni und Le nozze di Figaro bei den Salzburger Festspielen dirigiert hat, für diese Neuproduktion gewinnen zu können.

Daniel Harding freut sich außerordentlich - nach seinem Dirigat der zweiten Fassung mit dem Mahler Chamber Orchestra - nun die Erstfassung der Strauss-Oper erarbeiten zu können. Die 1912 in Stuttgart uraufgeführte Erstfassung der Oper verbindet das Schauspiel Der Bürger als Edelmann von Molière mit der gleichnamigen Musik von Richard Strauss im ersten Teil. Nach der Pause ist die Urfassung der Oper etwa fünfhundert Takte länger und die Tessitura der Arie der Zerbinetta ist einen Ganzton höher. Neben dem Rollendebüt von Jonas Kaufmann als Bacchus werden unter anderem Emily Magee, Elena Mos,uc, Roberto Saccà, Peter Matic', Cornelius Obonya, Regina Fritsch und Stefanie Dvorak zu erleben sein.

CV von Daniel Harding:
Daniel Harding, geboren 1975 in Oxford, begann seine Karriere als Assistent von Simon Rattle und debütierte 1994 am Pult des City of Birmingham Symphony Orchestra. 1995/96 assistierte er Claudio Abbado bei den Berliner Philharmonikern, die er 1996 erstmals dirigierte. Seine ersten Chefpositionen führten ihn zum Sinfonieorchester Trondheim (1997–2000) und zur Deutschen Kammerphilharmonie (1997–2003), anschließend übernahm er die Leitung des Mahler Chamber Orchestra. Im Sommer 2006 trat Harding außerdem die Stellung des Ersten Gastdirigenten beim London Symphony Orchestra an, im Januar 2007 begann seine Amtszeit als Chef des Schwedischen RSO. Daniel Harding arbeitet mit vielen renommierten Orchestern der Alten und der Neuen Welt zusammen – genannt seien nur die Wiener Philharmoniker, das Königliche Concertgebouworchester, das Gewandhausorchester Leipzig und die Staatskapelle Dresden, das Philadelphia Orchestra, das Los Angeles Philharmonic und das Chicago Symphony Orchestra. Als Operndirigent betreute Daniel Harding seit 1998 mehrere Produktionen bei den Festspielen von Aix-en-Provence. In der Spielzeit 2002/03 standen seine Debüts am Londoner Royal Opera House mit Brittens The Turn of the Screw und an der Bayerischen Staatsoper (Die Entführung aus dem Serail) auf dem Terminplan. Zur Saisoneröffnung 2005/06 gab Harding mit Idomeneo seinen Einstand an der Mailänder Scala; 2007 folgte dort eine neue Salome, 2008 Herzog Blaubarts Burg. Bei den Salzburger Festspielen leitete er Don Giovanni und Le nozze di Figaro, bei den Wiener Festwochen brachte er im Mai 2010 einen neuen Wozzeck heraus. Hardings Einspielungen wurden mit Preisen wie dem «Choc de l’Année», dem «Grand Prix de l’Académie Charles Cros» und dem «Gramophone Award» ausgezeichnet. Seit 2002 ist er «Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres».
     
Informationen: http://www.salzburgerfestspiele.at    
     
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