Hundstorfer: Wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von Energiearmut ist ein sicherer Arbeitsplatz   

erstellt am
26. 03. 12

Förderkriterien für thermische Sanierung auch auf den mehrgeschoßigen Wohnbau ausweiten
Wien (sk) - Die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von Energiearmut in österreichischen Haushalten ist es, dass die Menschen einen sicheren Arbeitsplatz haben. Das sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 26.03. in seiner Begrüßungsrede bei der Fachtagung "Fuel Poverty - Wege aus der Energiearmut in Österreich" im Wiener Rathaus. "Um den Menschen zu ermöglichen, länger und gesund im Erwerbsleben zu bleiben, wird trotz Budgetkonsolidierung in den nächsten Jahren viel Geld in aktive Arbeitsmarktpolitik investiert", erklärte Hundstorfer. Durch diese Maßnahmen steigt vor allem die Beschäftigung älterer Menschen stark an: Zwei von drei zusätzlichen Arbeitsplätzen fallen auf die Generation 50 plus.

Eine weitere wichtige und nachhaltige Maßnahme im Kampf gegen Energiearmut ist die thermische Sanierung von Gebäuden. "Einkommensschwache Personen leben meist in schlecht isolierten Häusern. Deshalb müssen die Förderkriterien für die thermische Sanierung auch auf den mehrgeschoßigen Wohnbau ausgeweitet werden", sagte der Sozialminister. Die jährlich 100 Millionen Euro an Förderungen stellen vor dem Hintergrund des Konsolidierungspakets eine wichtige Offensiv-Maßnahme gegen hohe Energiekosten dar. "Die thermische Sanierung wirkt ausgesprochen positiv", erklärte Hundstorfer.

Auch die steigenden Miet- und Energiepreise sind sehr alarmierend und fördern Energiearmut in österreichischen Haushalten. "59 Prozent der armutsgefährdeten Menschen geben 25 Prozent ihres Einkommens für Miete und Energie aus", erklärte Hundstorfer. Das Sozialministerium hat hier Maßnahmen gesetzt, um sozial schwachen Menschen Stabilität und Sicherheit zu geben. "Wir haben sichergestellt, dass auch Menschen mit einer schlechten Bonität oder Altschulden weiterhin Energie beziehen können, sofern sie eine Monatsrate ihrer Stromkosten vorauszahlen", sagte Hundstorfer. Zudem wurde ein strenges Mahnverfahren vor Abschaltungen von Strom oder Gas eingeführt. Für Menschen in Zahlungsschwierigkeiten konnte auch bei den Teilzahlungsraten eine Verbesserung erreicht werden. Die Versorger sind nunmehr verpflichtet, zumindest zehn-monatliche Teilzahlungen anzubieten.
     
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