Feierliche Übergabe der "Sammlung Wilfried Kirschl"   

erstellt am
26. 03. 12

Land Tirol und Landesgedächtnisstiftung erwerben bedeutende Tiroler Kunstsammlung
Innsbruck (lk) - Am Vormittag des 26.03, fand im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum die Übergabe der „Sammlung Wilfried Kirschl“ an das Land Tirol und die Landesgedächtnisstiftung statt. „Es ist uns gelungen, eine der bedeutendsten Sammlungen mit Werken von Tiroler Künstlerinnen und Künstlern des 20. Jahrhunderts zu erwerben und damit für Tirol zu erhalten“, freuten sich Landtagspräsident Herwig van Staa und Kulturlandesrätin Beate Palfrader.

„Die Sammlung des Malers und Kunsthistorikers Wilfried Kirschl stellt eine für Tirol einzigartige künstlerische Dokumentation dar“, weiß LRin Palfrader. Kirschl hinterließ zahlreiche wissenschaftliche Dokumente sowie 359 Werke von 65 KünstlerInnen. 116 Titel umfasst die Kollektion "Malerei und Grafik in Tirol 1900-1945". Den Sammlungsschwerpunkt bilden 21 Werke von Albin Egger-Lienz und acht von Ludwig Penz. 83 Werke dokumentieren das Schaffen Carl Mosers, den Kirschl aus der Vergessenheit holte. Exemplarische Werke unter anderem von Gerhild Diesner, Anton Tiefenthaler, Paul Flora, Peter Prandstetter und Norbert Drexel vertreten die Kunst nach 1945. 22 Werke stammen von Kirschl selbst.

Ein wesentlicher Wunsch Kirschls war es, die Sammlung in ihrer Gesamtheit zu erhalten. „Als Vorsitzender des Kuratoriums der Landesgedächtnisstiftung habe ich mich verpflichtet gefühlt, mich ganz im Sinne des 2010 verstorbenen Künstlers einzusetzen“, so LTP van Staa. „Ich bin froh, dass es gemeinsam mit dem Land Tirol gelungen ist, den Ankauf der Sammlung Kirschl möglich zu machen." Das Land Tirol und die Landesgedächtnisstiftung teilen sich die Kosten von insgesamt 1,2 Millionen Euro. Einen Teil der Schriften schenkt ein Erbe Kirschls dem Land.

Die Sammlung wird künftig von der Tiroler Landesmuseen Betriebsgesellschaft m.b.H. fachgerecht museal und wissenschaftlich betreut und verwaltet. „Die Sammlung Kirschl bedeutet für die Tiroler Landesmuseen eine wertvolle Ergänzung der Museumsbestände. Eine Auswahl der Arbeiten werden wir in die bestehende Ausstellung im Ferdinandeum integrieren. Eine bessere Vermittlung der Sammlung ist dadurch garantiert. Durch die breitere Sammlungsanlage ist zudem eine Vertiefung der Forschung möglich“, betont Museumsdirektor Wolfgang Meighörner. Das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum positioniert sich damit verstärkt als Haus der Kunst.

Lebensaufgabe
Der Träger des Theodor-Körner-Preises und des Ehrenzeichens des Landes Tirol wurde am 27. April 1930 in Wörgl geboren. „Wilfried Kirschl ging mit seinen Stillleben Architekturbildern und Landschaften in die Tiroler Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts ein. Sein unverwechselbarer Stil hat die Wahrnehmung von Kunst in Tirol wesentlich geprägt“, so LRin Palfrader. Als Maler wurde Kirschl von Herbert Böckl, seinem Lehrer an der Akademie in Wien, und durch sein Studium 1957 in Paris geprägt. Der international renommierte Autor und Kurator begründete 1964 die Galerie im Taxispalais des Landes, wirkte von 1966 bis 1994 als Mitglied des Kulturbeirates der Tiroler Landesregierung und war Mitarbeiter und Kurator im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, im Tiroler Kunstpavillon und im Rabalderhaus Schwaz.
     
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