2011 bringt Rekordbilanz bei internationalen Betriebsansiedlungen in Wien   

erstellt am
20. 03. 12

126 internationale Unternehmen schaffen über 1.900 neue Arbeitsplätze – Handelsriesen setzen auf Wien
Wien (rk) - Der Wirtschaftsstandort Wien kann seine Attraktivität für internationale Unternehmen weiter steigern: Noch nie zuvor konnten die Wirtschaftsagentur Wien und ABA – Invest in Austria so viele internationale Betriebe in Wien ansiedeln wie im Jahr 2011. "Auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bleibt Wien für internationale Unternehmen Standort der Wahl in Zentraleuropa. 126 Firmen waren es im Vorjahr, die bei der Ansiedlung in Wien unterstützt werden konnten. Die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze hat sich mit 1.900 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht, in Summe wurde ein Investitionsvolumen von 200 Millionen Euro am Standort ausgelöst", fasst Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner am 20.03. im Rahmen des Mediengesprächs des Bürgermeisters zusammen.

"Dieses erfreuliche Ergebnis zeigt uns, dass wir mit unserer Standortpolitik auf dem richtigen Weg sind. Internationale Unternehmen verlassen sich auf die Qualität und die wirtschaftliche Stabilität des Standortes und finden hier eine ideale Ausgangsbasis für ihren wirtschaftlichen Erfolg", so Brauner weiter. In der internationalen Betriebsansiedelung arbeitet die Wirtschaftsagentur Wien seit Jahren eng mit der Bundes-Ansiedlungsagentur ABA zusammen. Die ABA bearbeitet mit ihrem großen Projekt-Team international ein breites Marktsegment und betreut parallel eine Reihe verschiedener Erstkontakte, die in weiterer Folge auch an die Wirtschaftsagentur weitergeleitet werden.

"Die Wirtschaftagentur Wien setzt schwerpunktmäßig auf das Know-how in der lokalen Implementierung und längerfristigen Betreuung der einzelnen Ansiedelungs-Projekte. Unsere Fachleute haben einen hervorragenden Standortüberblick, unterstützen ansiedelungswillige Unternehmen bei rechtlichen und behördlichen Belangen, helfen aber auch bei der Personalsuche. Die intensive Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftsagentur und ABA hat sich in den vergangenen Jahren bewährt und zu einer stetigen Steigerung der Ansiedlungszahlen geführt", ergänzt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien.

"Genau 50 Prozent der von ABA im Vorjahr betreuten Firmen siedelten sich in Wien an. Auch 2011 konnte der Standort mit der Drehscheibenfunktion für Osteuropa wieder stark punkten. Zusätzlich war Wien 2011 bei asiatischen Unternehmen hoch im Kurs: Alle sieben japanischen und alle fünf chinesischen Unternehmen, die von ABA Invest in Austria bei der Niederlassung in Österreich beraten wurden, entschieden sich für Wien als Standort", so ABA-Geschäftsführer René Siegl.

Insgesamt konnte die Wirtschaftsagentur Wien gemeinsam mit der ABA seit 2004 rund 780 internationale Unternehmen in Wien ansiedeln. Dadurch konnten über 7.300 neue Arbeitsplätze geschaffen und Investitionen von rund 670 Millionen Euro ausgelöst werden.

Mehr Aufmerksamkeit für Headquarter-Standort
"Wien ist die Investitionshochburg Österreichs. Denn mit rund 83 Milliarden Euro konzentrieren sich knapp 70 Prozent der in Österreich investierten 120 Milliarden Euro ausländischen Kapitals auf Wien", unterstreicht Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, die Vormachtstellung Wiens. 1.440 Investoren, die mehr als 100.000 Euro investiert haben, sichern in der Bundeshauptstadt knapp 103.000 Arbeitsplätze. Eine ganz besonders wichtige Position nehmen jene 200 Investoren ein, die Wien als Standort für ihr internationales Headquarter mit konzernübergreifenden Aufgaben ausgesucht und 28.000 Arbeitsplätze geschaffen haben.

"In weltwirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, auf die Bedürfnisse internationaler Headquarters am Standort Wien einzugehen. Sie sichern Arbeitsplätze, sorgen für technologischen Fortschritt, Wachstum und Nachfrage. Deshalb muss sich Wien sowohl durch strategische Standortwerbung als auch gezieltes Branchen- und Clustermarketing klar und deutlich im internationalen Wettkampf der Headquarter-Niederlassungen positionieren", sagt Jank.

Gemeinsam mit Headquarters Austria richtet die WK Wien im Herbst den 1. Headquarters Congress aus, der die Headquarter-Funktion Wiens stärken, Werbung für den Standort machen und die internationale Ausrichtung des Wirtschaftsraum Wiens unterstreichen soll.

Handel außergewöhnlich stark vertreten
Was die Branchen angeht, war 2011 der Handel auffallend stark vertreten. Rund die Hälfte der neu geschaffenen Arbeitsplätze entstand durch große Handelsketten, unter anderem eröffneten die beiden internationalen, auf eine junge Zielgruppe fokussierten Mode-Riesen Forever 21 und Hollister Niederlassungen in Wien. Auch der Trend zur Technologie- und Dienstleistungsorientierung setzte sich 2011 fort. 20 der neu in Wien angesiedelten Unternehmen sind in industrienahen Dienstleistungen tätig, 14 im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien, weitere 8 Unternehmen sind in der Gaming-Branche, also in der Entwicklung und dem Vertrieb von Unterhaltungssoftware tätig. Stark vertreten sind auch Life Sciences mit 13 und Tourismus/Gastronomie mit 12 angesiedelten Unternehmen.

Die meisten der Neuansiedlungen kommen traditionell aus Deutschland mit insgesamt 42 Firmen. Auch das Interesse von Unternehmen aus Mittel- und Osteuropa war 2011 ungebrochen. 27 Unternehmen aus dem CEE-Raum konnten verzeichnet werden. Die wichtigsten Investoren sind dabei Ungarn (11) und Russland (5). Stark vertreten waren 2011 auch die USA mit 10 und China mit 8 Unternehmen, die sich für den Standort Wien entschieden haben.

International attraktiv
Die international hervorragende Positionierung Wiens wird regelmäßig in Studien und Rankings belegt. Erst Anfang März hat das anerkannte fDi Magazine, das zur Gruppe der renommierten Financial Times gehört, Wien in seinem europaweiten Wettbewerb "European Cities and Regions of the Future" zum Sieger in der Kategorie "Wirtschaftliches Potenzial" gekürt. Das fDi Magazine erstellt jährliche Rankings zu den attraktivsten europäischen Regionen und Städten für Direktinvestitionen. Insgesamt konnte Wien den hervorragenden 3. Platz hinter London und Paris verbuchen.

"Dass wir unter insgesamt 223 Städten zur Nummer eins gekürt werden, wenn es um wirtschaftliches Potenzial des Standortes geht, macht uns stolz und zeigt nicht nur einmal mehr die Spitzenposition Wiens als wirtschaftliche Metropole in Europa auf, sondern auch, dass wir mit unseren Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind", so Brauner. Bewertungskriterien sind neben demografischen Erhebungen wie Bevölkerungsdaten und volkswirtschaftlichen Daten, Einrichtungen und Ausgaben in Forschung und Entwicklung, Kostenkomponenten wie bspw. Mietpreise und Lohnhöhe sowie das Arbeitskräftepotenzial und universitäre Einrichtungen.

Punkten kann Wien im internationalen Standortwettbewerb auch mit seinen Rahmenbedingungen. Unternehmen schätzen vor allem die geografische Nähe zu den Märkten im CEE-Raum gekoppelt mit einem ausgeprägten Verständnis für Sprachen, Kultur und Geschäftspraktiken in Osteuropa. Das forschungs- und technologiefreundliche Klima, die stabile politische und wirtschaftliche Situation und nicht zuletzt die weltweit einmalige Lebensqualität spielen ebenfalls eine zentrale Rolle in der Standortentscheidung.


Noch mehr Service für internationale Unternehmen
Die Wirtschaftsagentur Wien steht Unternehmen, die sich am Standort Wien ansiedeln wollen, mit einem umfassenden und kostenlosen Serviceangebot zur Verfügung. Die Unterstützung reicht dabei von der Erstberatung über die Vermittlung passender Büros und Betriebsgrundstücke bzw. Mitarbeitern bis hin zur Hilfe bei rechtlichen und behördlichen Angelegenheiten und Informationen zu Fördermöglichkeiten.

Seit dem Vorjahr bietet die Wirtschaftsagentur Wien mit dem "Expat Center Vienna" am Schmerlingplatz ergänzend eine Plattform für internationale Unternehmen und ihre hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ziel der Servicestelle, die in Europa eine Vorreiterrolle einnimmt, ist es, den beruflichen und privaten Start und das Leben und Arbeiten in Wien so effizient, angenehm und erfolgreich wie möglich zu gestalten.

Rund 1.800 Expatriates, also internationale Fach- oder Führungskräfte, konnten seit der Eröffnung vor eineinhalb Jahren erfolgreich beraten und betreut werden. Pro Tag langen durchschnittlich 20 neue Anfragen telefonisch oder per E-Mail im Expat Center ein, die meisten kommen aus Deutschland, Großbritannien, den USA und Osteuropa.

Beispiele für internationale Unternehmensansiedlungen
Eine der Neuansiedlungen ist das Trend-Label "Forever 21" aus den USA, das 2011 gleich zwei Niederlassungen in Wien eröffnete. Insgesamt entstehen durch die beiden Filialen 300 neue Arbeitsplätze am Standort Wien sowie rund 10 Millionen Euro an ausgelösten Investitionen. Die Wirtschaftsagentur Wien begleitete den Moderiesen im gesamten Ansiedlungsprozess. Neben umfassender Beratung und Betreuung unterstützte das Team der Wirtschaftsagentur auch stark im Bereich der Personalsuche, die 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Niederlassungen unterzeichneten ihre Verträge im Expat Center der Wirtschaftsagentur Wien. Auch in rechtlichen und behördlichen Fragen stand die Wirtschaftsagentur dem Moderiesen zur Seite.

Auch die Modemarke Hollister (Abercrombie & Fitch) ist seit 2011 in Wien vertreten. Das amerikanische Westküstenlabel eröffnete Ende des Jahres im Wiener Donauzentrum einen Flagship-Store. Am Standort Wien entstehen durch die Neueröffnung rund 400 Arbeitsplätze. Die Wirtschaftsagentur Wien unterstützte Hollister bereits in den USA durch einen Konsulenten, der den Erstkontakt herstellte und alle relevanten Informationen und Kontakte zur Verfügung stellte. Andererseits wurde das Unternehmen auch im Ansiedlungsprozess in Wien begleitet. Der Schwerpunkt lag auch hier auf dem Personalrecruiting.

Im Bereich Life Sciences entschied sich 2011 unter anderem die Firma Astrid Bioscience für Wien. Das ungarische Bioinformatik-Unternehmen, das zu den führenden in Europa zählt, legt seinen Fokus auf Datenverwaltung und die Genomforschung. Am Standort Wien soll vor allem geforscht und entwickelt werden. Das Unternehmen startete mit 5 Mitarbeitern in Wien. Die Wirtschaftsagentur Wien hat Astrid Bioscience unter anderem bei der Büro- und Laborsuche unterstützt.

Nach Wien geholt werden konnte auch die Firma Spatial Energy. Das amerikanische Unternehmen ist führend in der Produktion von Digitalbilder und Satellitenaufnahmen speziell für die Energieindustrie. Spatial Energy startete mit 5 Mitarbeitern in Wien. Auch hier begleitete die Wirtschaftsagentur Wien den gesamten Ansiedlungsprozess, vermittelte Rechts- und Steuerberater, half bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten (unter anderem auch mit der Unterstützung der Start-up-Initiative Mingo) sowie bei Presseaktivitäten.

Stadt schafft attraktive Flächen für internationale Ansiedelungen
Eine wichtige Rolle in der internationalen Attraktivität eines Standortes spielt auch das Vorhandensein der entsprechenden Infrastruktur. Die Stadt Wien setzt sich gemeinsam mit der Wirtschaftsagentur Wien dafür ein, ideale Voraussetzung für Unternehmen und Forschungseinrichtungen aller Branchen zu schaffen.

So entsteht beispielsweise mit der Seestadt Aspern ein neuer Stadtteil nach modernsten ökologischen und stadtplanerischen Kriterien. Mit geplantem Wohnraum für rund 20.000 Menschen und ebenso vielen Arbeitsplätzen zählt die Seestadt zu den größten Stadtentwicklungsprojekten Europas. Das erste Immobilien-Projekt wird bereits umgesetzt: Mit dem Technologiezentrum Aspern IQ entsteht derzeit eine der energieschonendsten Gewerbeimmobilien der Stadt. Nach seiner Fertigstellung im September 2012 wird das Aspern IQ mehr Energie produzieren als es verbraucht. Im vergangenen Dezember wurde zudem mit der Ausschreibung des ersten Bauträgerwettbewerbs der Startschuss für den Wohnbau gegeben, 2013 soll mit der Errichtung von 760 Wohnungen begonnen werden. Darüber hinaus sind im Zuge der Wohnbauinitiative Projekte mit rund 1.500 Wohnungen in Vorbereitung, die an den geförderten Wiener Wohnbau angelehnt sind.

Mit dem Stadtentwicklungsgebiet "Neu Marx" entsteht derzeit mitten in Wien ein moderner Standort für Forschung, Medien, Technologie und die Kreativbranche. Aktuell arbeitet die Wirtschaftsagentur Wien am selben Areal an der Fertigstellung des größten Medienzentrums des Landes – dem Media Quarter Marx (MQM). Auf rund 35.000 m² Büroflächen bietet sich eine optimal auf die Bedürfnisse von Medienschaffenden zugeschnittene Infrastruktur. Bis 2015 sollen rund 15.000 neue Arbeitsplätze in Neu Marx entstehen.

Gebaut wird auch auf dem ehemaligen Waagner-Biro-Gelände im 22. Wiener Gemeindebezirk. Auf dem 140.000 Quadratmeter großen Areal entstehen unter der Federführung der Wirtschaftsagentur Wien und der Wien Holding in Kooperation mit mehreren Partnern zwei Bürokomplexe unter dem Namen STAR 22. Nach der Fertigstellung im Jahr 2013 werden dort bis zu 1.100 Menschen arbeiten.

Auch das Industriegebiet Liesing verändert derzeit sein Gesicht. Hier soll ein Wissenschafts- und Technologiestandort geschaffen werden, der optimale Rahmenbedingungen für Unternehmen bietet und die verstärkte Ansiedlung von Hochtechnologiebetrieben fördern soll. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Forschung soll langfristig ein Wissensquartier entstehen. Auch hier stehen in der Umsetzung höchste ökologische Maßstäbe und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt.
     
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