Arbeitsmarkt  

erstellt am
02. 04. 12

Hundstorfer: Starke Frühjahrsbelebung im März
Mit 4,2 Prozent Arbeitslosenquote weiterhin geringster Wert in EU
Wien (bmask) - "Die Frühjahrsbelebung am österreichischen Arbeitsmarkt fiel im heurigen März stärker aus als letztes Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen sank gegenüber dem Vormonat um 46.290 (2011: 39.671)", unterstrich Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 01.04. nach Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten für den Monat März. Österreich ist mit einer Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent nach europaweit einheitlicher Messmethode weiterhin das Land mit der geringsten Arbeitslosigkeit in der EU. "Der österreichische Weg einer Budgetkonsolidierung über Wachstum, Beschäftigung und einem notwendigen aber sozial ausgewogenen Sparen ist wesentlich erfolgreicher als eine Politik des Sozialabbaus und der Erhöhung von Massensteuern", so Hundstorfer. Dennoch stieg die Arbeitslosigkeit mit 263.774 Arbeitslosen (+11.187 oder +4,4 Prozent) und 68.438 SchulungsteilnehmerInnen (-1.077 oder -1,5 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat an. "Der Anstieg ist aber deutlich geringer ausgefallen als im Februar. Insgesamt waren beim Arbeitsmarktservice 332.212 Menschen vorgemerkt, um 10.110 oder 3,1 Prozent mehr als vor einem Jahr", so der Sozialminister.

So wie in den letzten Monaten waren die über 50-jährigen vom Anstieg der Arbeitslosigkeit stärker betroffen (+8,5 Prozent) als Jugendliche (+1,9 Prozent). Am Lehrstellenmarkt setzte sich im März die Entspannung weiter fort. Die Zahl der offenen Lehrstellen stieg mit +10,5 Prozent wesentlich stärker als die Zahl der Lehrstellensuchenden (+1,5 Prozent). "Der Arbeitsmarkt bietet aber auch Chancen für Ältere", betonte Hundstorfer. die Zahl der über 50-jähigen Beschäftigten stieg mit +36.000 weiterhin um ein Vielfaches stärker als die der Arbeitslosen (+4.835). Zwei von drei zusätzlichen Beschäftigten sind über 50 Jahre alt. Auch die Gesamtbeschäftigung ist weiterhin auf Rekordniveau. Mit +57.000 aktiv Beschäftigten im März stieg die Zahl der Arbeitsplätze im ersten Quartal zwei bis dreimal so stark wie von den Wirtschaftsforschern für 2012 prognostiziert.

Das starke Beschäftigungswachstum war bereits im Vorjahr die wichtigste Ursache für höhere Steuer- und Sozialversicherungseinnahmen. Die erfolgreiche Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik drückte das österreichische Budgetdefizit 2011 mit 2,6 Prozent unter die Maastricht-Grenze, was nur wenigen EU Staaten gelang. Das anhaltend hohe Beschäftigungswachstum wird auch 2012 die Budgetkonsolidierung unterstützen.

Um die erfolgreiche österreichische Arbeitsmarktpolitik auch in den nächsten Jahren weiterzuführen, werden im Rahmen des Stabilitätspakets 750 Mio. Euro zusätzlich investiert. Mit diesen Geldern werden ältere und gesundheitlich eingeschränkte ArbeitnehmerInnen verstärkt unterstützt, damit sie länger im Erwerbsleben bleiben können, dadurch sozial besser abgesichert sind und gleichzeitig Einsparungen bei Invaliditätspensionen erzielt werden.

"Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren im März Männer (+5,7 Prozent) stärker betroffen als Frauen (+2,6 Prozent). Die Bauwirtschaft erlebte einen gedämpften Frühlingsbeginn", sagte der Sozialminister. Hier stieg die Arbeitslosigkeit um 10,6 Prozent. Wie schon in den letzten Monaten waren die Beschäftigten der Leiharbeitsbranche am stärksten von der gedämpften Konjunktur betroffen (+12,8 Prozent bei den Arbeitslosen). "In dieser Branche gibt es besonders häufig prekäre Beschäftigungsverhältnisse mit kurzfristigen Unterbrechungen und hohe Arbeitslosigkeit. Hier wird ab 2013 die Auflösungsabgabe in Höhe von 110 Euro bei Kündigung und einvernehmlicher Auflösung eine Verringerung der Kündigungen und damit der Arbeitslosigkeit bewirken", unterstrich Hundstorfer.

Direkt in der Industrie Beschäftigte waren weniger von der schwächeren Konjunktur betroffen (+2,7 Prozent Arbeitslose). Im Tourismus senkte die anlaufende Ostersaison die Arbeitslosigkeit um 3,4 Prozent. Von dieser Entwicklung profitierten in erster Linie die Tourismusbundesländer: in Tirol sank die Arbeitslosigkeit mit 4,5 Prozent am stärksten vor Vorarlberg (-1,6 Prozent), dann folgt Kärnten (+1,6 Prozent). Den stärksten Anstieg der Arbeitslosigkeit verzeichnete die Steiermark (+9,0 Prozent) vor Niederösterreich (+7,3 Prozent) und dem Burgenland (+6,6 Prozent).

 

Strache kritisiert verwerfliche Schönrederei Hundstorfers
Österreich braucht Arbeitsmarktoffensive
Wien (fpd) - Schockiert zeigte sich FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache über den Anstieg der Arbeitslosigkeit in Österreich um 4,4 Prozent. Besonders verwerflich sei dabei die penetrante Schönrederei von Minister Hundstorfer. "Davon, dass wir im EU-Vergleich noch halbwegs gut dastehen, können sich die österreichischen Arbeitslosen nichts zu essen kaufen", so der FPÖ-Chef, der der Bundesregierung vorwarf, auch in diesem Bereich durch Tatenlosigkeit zu glänzen. "Offenbar sind Hundstorfer und die anderen Nichtstuer auf der Regierungsbank voll und ganz mit ihrer Selbstbeweihräucherung ausgelastet."

Das rot-schwarze Belastungspaket werde keine Hilfe im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit sein, ganz im Gegenteil. "Denn SPÖ und ÖVP haben munter und salopp vergangenen Mittwoch Maßnahmen beschlossen, die eine massive Erhöhung der Lohnnebenkosten mit sich bringen, was natürlich besonders für kleine und mittlere Unternehmen den Anreiz, Personal anzustellen, vermindert", so Strache. Aber das kapiere Hundstorfer ganz offensichtlich nicht.

Österreich brauche schleunigst eine Arbeitsmarktoffensive. Aber von dieser Regierung sei dies nicht zu erwarten. Auch aus diesem Grund müssten Faymann, Hundstorfer und Co. endlich durch Neuwahlen aus ihren Ämtern gehievt werden, so Strache.

 

Dolinschek: "Hundstorfer-Wahrnehmung über starke Frühjahrsbelebung wohl schlechter Aprilscherz"
"SP/VP-Belastungspaket wird Situation am Arbeitsmarkt zusätzlich erheblich verschärfen"
Wien (bzö) - "In Österreich steigt die Arbeitslosigkeit stetig weiter an und Sozialminister Hundstorfer spricht von einer "starken Frühjahrsbelebung". Diese Wahrnehmung vom Minister kann wohl nur ein schlechter Aprilscherz sein. Hundstorfer ignoriert seit Monaten konsequent die hohen Arbeitslosenzahlen und jetzt sinniert er sogar schon über eine "starke Frühjahrsbelebung am österreichischen Arbeitsmarkt", kritisierte BZÖ-Sozialsprecher Abg. Sigisbert Dolinschek den Minister und weiter: "Nicht einmal die heutigen gedämpften Außentemperaturen lassen Frühjahrsstimmung aufkommen".

"Auch das heute in Kraft tretende rot-schwarze Belastungspaket wird die Situation am Arbeitsplatz zusätzlich noch erheblich verschärfen. Eine umfassende Steuersenkung wäre daher die einzige wirksame Maßnahme zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, zur raschen Senkung der Arbeitslosigkeit und damit verbunden würde auch die Massenkaufkraft massiv angekurbelt. Wir brauchen eine Steuersenkung, gekoppelt mit Einsparungen und Reformen am System und kein SP/VP-Belastungspaket", forderte Dolinschek.

 

 Schatz: Bessere Aufteilung der Arbeitszeit bringt mehr Jobs
Grüne: Arbeitszeitverkürzung zur besseren Verteilung bezahlter und unbezahlter Arbeit überfällig
Wien (grüne) - "Dass die Arbeitslosigkeit wieder steigen wird, war absehbar. Die aktuellen Wirtschaftsprognosen sagen noch einen weiteren Anstieg voraus. Doch diesmal wird kein Budget für große Arbeitsmarkt- und Konjunkturpakete zur Verfügung stehen. Es braucht andere Rezepte, um für mehr Beschäftigung zu sorgen," kommentiert Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen, die heute veröffentlichten Arbeitsmarktdaten vom März.

"Wir brauchen eine neue Arbeitszeitpolitik. Die bezahlte Arbeit muss besser verteilt werden, von denen, die zuviel und zu lange arbeiten bis in ihr burnout, hin zu denen, die keinen Job finden oder von ihrem kleinen Teilzeitjob nicht leben können. Auch die Lebensarbeitszeit muss ausgeglichener werden. Oft stresst man sich in jungen Jahren bis zum Umfallen, und im Alter wird man erschöpft zu früh auf die Straße gesetzt. Es ist Zeit für eine Arbeitszeitflexibilisierung, die Arbeit für ArbeitnehmerInnen je nach Lebenssituation gestaltbar macht, ohne die Existenz zu gefährden. Dazu gehören kürzere reale Tages- und Wochenarbeitszeiten ebenso, wie gute Sabbaticalmodelle und ausschleifende Alterteilzeit", fordert Schatz.

Sofortigen Handlungsbedarf sieht Schatz bei den LeiharbeiterInnen, die nun schon wieder als erste Opfer der beginnenden Beschäftigungskrise sind. "Diese Menschen werden zwischen Jobs und AMS herum geschoben, wie es den Zeitarbeitsfirmen passt. Ein halbwegs normales Leben ist unter diesen Umständen völlig unmöglich. Es ist Zeit, dass sich die Rahmenbedingungen für Leiharbeitskräfte endlich verbessern. Die jetzt beschlossene Auflösungsabgabe wäre ein Schritt in diese Richtung, wird aber in der umgesetzten Form wirkungslos bleiben - leider. Leiharbeit muss sich deutlich verteuern, die Zahl der LeiharbeiterInnen in den Unternehmen muss beschränkt werden und die Kosten für Stehzeiten dürfen nicht auf die öffentliche Hand abgeschoben werden. Ich weiss, dass Minister Hundstorfer diese Problemanalyse teilt, sich aber gegen die ÖVP und die Zeitarbeitsfirmen nicht durchsetzt. Das ist schade, weil Leiharbeitskräfte ganz unten stehen in der Hierarchie der Beschäftigten und dringend die Hilfe der Politik brauchen, um akzeptable Lebens- und Arbeitsbedingungen zu bekommen."

 

Tumpel: Arbeitsplätze für Ältere helfen Frühpensionen zu verhindern
Es gibt noch immer massive Defizite beim Gesundheitsschutz sowie die Diskriminierung Älterer bei der innerbetrieblichen Weiterbildung…
Wien (ak) - Die Zahl der Arbeit Suchenden ist auch im März gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr gestiegen: rund 332.000 (inkl. SchulungsteilnehmerInnen), das sind um 10.000 oder rund 3 Prozent mehr als im März 2011. Sorgen bereitet AK Präsident Herbert Tumpel die Tatsache, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Älteren sich auch im vergangenen Monat fortgesetzt hat. Da gibt es von allen möglichen Seiten Tag für Tag gute Ratschläge und Forderungen, dass Ältere länger arbeiten sollen. Und gleichzeitig steigt die Arbeitslosigkeit bei den älteren Kolleginnen und Kollegen. Es ist sicher begrüßenswert, dass die Arbeitsmarktpolitik gezielte Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit Älterer ins Auge gefasst hat und dafür mehr Geld erhält. Aber wir erzielen hier nur einen Erfolg, wenn vor allem die Wirtschaft, die Unternehmen endlich längeres Arbeiten ermöglichen. Wir brauchen nicht nur eine offensive Arbeitsmarktpolitik für die Älteren mit umfangreichen Maßnahmen zur gesundheitlichen Rehabilitation, wir brauchen auch die Bereitschaft der Unternehmen, Ältere auch zu beschäftigen. Statt sich nach wie vor zu gerne von Älteren zu trennen, sollten sie in den Betrieben dafür sorgen, dass die Älteren gesund und leistungsfähig möglichst lange in Beschäftigung bleiben können." Tumpel fordert von der Wirtschaft endlich Maßnahmen statt ständiger Lippenbekenntnisse. "Das ist entscheidend für das gemeinsame Ziel, die Zahl der Frühpensionen zu minimieren."

Daten und Fakten sprechen für sich:

  • Rund 33.000 ältere ArbeitnehmerInnen sind arbeitslos vorgemerkt und nur 7.000 schaffen es wieder in Beschäftigung. Ältere ArbeitnehmerInnen werden noch viel zu einfach gekündigt und in der Arbeitslosigkeit bis zum Pensionsantritt zwischengeparkt.
  • Rund 40 Prozent aller neuen InvaliditätspensionistInnen waren vorher arbeitslos, nur 25 Prozent von ihnen waren bis zum Pensionsantritt beschäftigt. Ein klarer Hinweis darauf, dass in den Unternehmen viel zu wenig für den Gesundheitsschutz getan wird und die Unternehmen kranke ArbeitnehmerInnen einfach kündigen.


Es gibt noch immer massive Defizite beim Gesundheitsschutz sowie die Diskriminierung Älterer bei der innerbetrieblichen Weiterbildung und immer noch kündigen zu viele Unter-nehmen ältere Beschäftigte und tun zu wenig, damit diese länger in Beschäftigung bleiben können. Die AK fordert daher insbesondere: + Da Förderungen und Informationen für ein anderes Verhalten der Unternehmen offensichtlich nicht ausreichen, braucht es ein effizientes Bonus-Malus-System, für das sich die Sozialpartner bereits ausgesprochen haben. + Einen besseren Kündigungsschutz für Ältere. + Einen Ausbau der Beschäftigungsmöglichkeiten für ältere und gesundheitlich beeinträchtigten Arbeit Suchenden. + Einen Ausbau der Prävention, Gesundheitsförderung und beruflicher Rehabilitation. + Ausbau der Gesundheitsvorsorge für ArbeitnehmerInnen mit psychischen Problemen im Zuge einer Novellierung des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes.  


 

Kaske: Betriebe müssen älteren Beschäftigten eine Chance geben
"Bonus-Malus-System" soll helfen, bei Arbeitgebern Umdenken zu erreichen
Wien (ögb) - Die Arbeitslosigkeit ist weiter angestiegen. Inklusive SchulungsteilnehmerInnen waren Ende März 2012 um 3,1 Prozent mehr Arbeit Suchende registriert als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Insgesamt waren beim Arbeitsmarktservice 332.212 Personen als arbeitslos vorgemerkt. "Sorge bereitet insbesondere der starke Anstieg bei den Älteren, den Menschen mit Behinderung und den MigrantInnen. Hier braucht es gezielte Maßnahmen, um die Beschäftigungschancen zu erhöhen", sagt ÖGB-Arbeitsmarktsprecher und vida-Vorsitzender Rudolf Kaske.

Viel wird über die Alterung der Bevölkerung und alternsgerechte Arbeitsplätze geredet. "In der Praxis sehen sich die über 50-Jährigen aber vielfach auf ein Abstellgleis gestellt. In ihre Weiterbildung wird nicht investiert, und statt die Jobs alternsgerecht umzugestalten, tauschen viele Betriebe lieber die Beschäftigten aus", kritisiert Kaske. Er fordert ein effizientes Bonus-Malus-System, das die Betriebe zur Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen ermuntert. Auch bei der so genannten "Behindertenausgleichstaxe", die Betriebe zahlen müssen, welche zu wenig Menschen mit Behinderung beschäftigen, sei zu evaluieren, ob die mit Jahresanfang 2011 erfolgte Anhebung für Betriebe mit mehr als 100 Beschäftigten ausreichend gewesen sei.

Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit in der Arbeitskräfteüberlassung (+12,8 Prozent) als richtigen Schritt sieht der Gewerkschafter die Einführung der Auflösungsabgabe ab 2013. "Betriebe, die selbst bei kurzfristigen Phasen mit weniger Aufträgen ihre Beschäftigten 'stempeln' schicken, gehören zur Kasse gebeten", sagt Kaske.

Handlungsbedarf sieht Kaske zudem bei den Arbeitsbedingungen im Sozial- und Gesundheitswesen. "Trotz Personalknappheit haben wir hier einen laufenden Anstieg der Arbeitslosigkeit. Denn die Erwartungshaltung der Arbeitgeber, dass die Leute laufend für fehlendes Personal einspringen, und die mäßige Entlohnung führen dazu, dass der Sozial- und Gesundheitssektor zu einer 'Fluchtbranche' zu werden droht", sagt Kaske.

 

Neumayer: Gute Ausgangslage nicht mit falschen Maßnahmen konterkarieren
Dürfen uns nicht auf vermeintlichen Lorbeeren ausruhen - Auflösungsabgabe Belastung für Wettbewerbsfähigkeit - Leiharbeit wichtiger Faktor für den Wirtschaftsmotor
Wien (pdi) - Die aktuellen Arbeitsmarktdaten seien einmal mehr durchaus erfreulich, auch wenn selbstverständlich jeder Arbeitslose einer zuviel sei, wie der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer betonte. Allerdings sei es zentral, "sich gerade jetzt nicht auf den vermeintlichen Lorbeeren auszuruhen", so Neumayer, der einmal mehr daran erinnerte, dass es nicht die Politik sei, die Arbeitsplätze schaffe, sondern die Unternehmen. Wie in den vergangenen Monaten sorgte die österreichische Wirtschaft auch im März für einen erneuten Anstieg der Beschäftigtenzahlen (+ 1,6 Prozent). Insbesondere bei den über 50 Jährigen fiel das Beschäftigungsplus mit 5,3 Prozent besonders deutlich aus. "Die heimischen Unternehmen allgemein und die Industrie im Besonderen sind der Wirtschaftsmotor des Landes. Wir müssen ihnen dies aber auch mit den richtigen Rahmenbedingungen ermöglichen." Dies sei im Interesse des Landes, schließlich könne niemandem daran gelegen sein, die aktuelle Spitzenposition - mit einer Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent nach Eurostat, verzeichnete Österreich wieder die in Europa mit Abstand niedrigste Arbeitslosenquote - zu verlieren. In diesem Zusammenhang sei etwa die Kündigungsabgabe zu nennen: "Wir haben wiederholt aufgezeigt, dass die Kündigungsabgabe einseitig zu Lasten der Arbeitgeber geht und damit mit dem Prinzip der Beitragsparität in der Arbeitslosenversicherung im Widerspruch liegt", betonte der IV-Generalsekretär.

Vor allem im Bereich der Leiharbeit sei dies problematisch: "Leiharbeit ist ein wichtiger Faktor für den Wirtschaftsmotor. Wir brauchen hier sicherlich nicht noch mehr Auflagen, die Leiharbeit teurer und unflexibler machen." Hier gelte es, die Zeichen der Zeit zu erkennen: "Während etwa sogar Italien die Konsequenzen aus der Krise zieht und endlich seinen starren Arbeitsmarkt flexibilisieren will, droht bei uns der Marsch in die Gegenrichtung. Den 'Faktor Arbeit' weiter zu verteuern - wie im Zuge des Konsolidierungspaketes eben geschehen - ist aber ein sicheres Rezept für einen langfristigen Anstieg der Arbeitslosigkeit", so Neumayer. Besonders erfreulich seien die Arbeitsmarktdaten aus Sicht der Industrie einmal im Bereich der Lehrstellen: "Der deutliche Anstieg der offenen Lehrstellen gegenüber dem März des Vorjahres (+10,5 Prozent), zeigt deutlich die ungebrochene Ausbildungsbereitschaft der Betriebe. Auch der deutliche Rückgang bei den Langzeitarbeitslosen (-8,7 Prozent) zeigt, dass der Arbeitsmarkt stark in Bewegung ist", so Neumayer. Der Anstieg der Arbeitslosen inklusive Schulungsteilnehmer um 3,1 Prozent sei hingegen vor allem auf ein überdurchschnittliches Ansteigen in der stark witterungsabhängigen Baubranche zurückzuführen.

 

Schwarz: Weiterhin beste Chancen für Jugendliche in NÖ, den Einstieg in die Arbeitswelt zu schaffen
Minus 9,7 Prozent Arbeitslose bei 15- bis 19-Jährigen, minus 17,4 Prozent bei Lehrstellensuchenden
St. Pölten (nöi) - "In Niederösterreich haben junge Menschen weiterhin beste Chancen, den Einstieg in die Arbeitswelt zu schaffen. Wir verzeichnen im März 2012 bei den 15- bis 19-Jährigen einen Rückgang der Arbeitslosigkeit von minus 9,7 Prozent und wir haben um 17,4 Prozent weniger Lehrstellensuchende als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Es freut mich sehr, dass in Niederösterreich gerade junge Menschen von der Wirtschaft derzeit offenbar besonders gesucht sind. Damit haben Jugendliche in NÖ bessere Chancen am Arbeitsmarkt als in anderen Bundesländern. Österreichweit steigt die Anzahl der arbeitslosen Jugendlichen, auch die Lehrstellensuchenden steigen in einigen Bundesländern - etwa in Wien oder in der Steiermark", so das erste Resümee der zuständigen Landesrätin Mag. Barbara Schwarz zu den Arbeitsmarktzahlen von März 2012.

Und auch jenen Menschen, die derzeit ohne Arbeit sind, macht Schwarz Mut: "Wir verzeichnen in NÖ einen Anstieg der Arbeitslosigkeit von 7,3 Prozent im März. Das sind zwar um 3.147 mehr Arbeitslose als im März 2011, wir rechnen aber gleichzeitig mit einem Anstieg der Beschäftigten. Das heißt, dass die Wirtschaft nach MitarbeiterInnen sucht und dass all jene, die nun ihren Arbeitsplatz verloren haben, auch leichter wieder einen neuen Job finden können", zeigt sich Schwarz zuversichtlich.

Insgesamt waren in Niederösterreich im März 2012 46.360 Menschen ohne Arbeit, die Menschen in Schulungen gingen um 8,9 Prozent zurück. "Ein weiteres Zeichen, dass die Wirtschaft in NÖ motivierte MitarbeiterInnen sucht und aufnimmt", so Schwarz.

 

Oö. Arbeitsmarkt im März stabil: 7.700 neue Jobs, bundesweit niedrigste Arbeitslosenquote
Pühringer/Sigl: "Fachkräfte und Jugendliche im Fokus der Strategie "Arbeitsplatz Oberösterreich 2020'"
Linz (lk) - Mit einem starken Zuwachs von 7.701 Beschäftigten (1,3 %) im März ist die Beschäftigung in Oberösterreich weiter auf hohem Niveau. Insgesamt waren 608.000 Personen in Beschäftigung, wie die aktuellen Daten des Arbeitsmarktservice OÖ zeigen. "Der Zuwachs auf 7.845 bei den offenen Stellen zeigt, dass es noch Potenzial gibt, Menschen in Beschäftigung zu bringen. Wir verfolgen mit der Arbeitsmarktstrategie Arbeitsplatz OÖ 2020 das Ziel Vollbeschäftigung", kündigen Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl an. Die Arbeitslosenquote in OÖ ist im Vergleich zum März 2011 leicht von 4,3 % auf 4,5 % gestiegen. Der Österreich-Schnitt beträgt 7,1 %. Damit liegt OÖ gleichauf mit Salzburg auf Platz 1.

Erster Schwerpunkt der Arbeitsmarktstrategie, die von Land OÖ und AMS OÖ gemeinsam mit den Netzwerkpartnern Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Industriellenvereinigung, ÖGB OÖ und Regionalmanagement OÖ erarbeitet wird, ist eine Fachkräfte-Offensive. Sie setzt sich mit dem regionalen, dem branchenbezogenen (etwa am IT-Sektor, im Tourismus oder in Ökoenergie- und Umwelttechnik) und dem gruppenspezifischen (Jugendliche, Frauen, Migrant/-innen, ältere Arbeitnehmer/innen) Fachkräftepotenzial auseinandersetzt. Koordiniert wird der Prozess von der Technologie- und Marketinggesellschaft (TMG-Gruppe) des Landes OÖ.

"Ein besonderer Schwerpunkt gilt auch der Jugendbeschäftigung und damit verbundenen Ausbildungsgarantie. Wir wollen die Zahl jener jungen Menschen, die nach der Pflichtschule keine Ausbildung mehr machen und abschließen, deutlich reduzieren und die Ausbildungsquote bis 2015 auf mindestens 90 Prozent erhöhen", betonen Landeshauptmann Pühringer und Wirtschafts-Landesrat Sigl. Ein weiterer Schwerpunkt liege auch auf der Intensivierung des Job-Coachings für junge Menschen, die noch keinen Ausbildungsplatz haben.

 

Salzburger Arbeitsmarkt verteidigt Spitzenposition im Ländervergleich
Burgstaller: Mit 4,5 Prozent gemeinsam mit Oberösterreich geringste Arbeitslosigkeit
Salzburg (lk) - Mit 1. April 2012 waren im Land Salzburg 11.460 Personen ohne Arbeit. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs von 5,3 Prozent (das sind 578 Personen). Derzeit absolvieren 2.883 Arbeitsuchende Schulungsmaßnahmen des Arbeitsmarktservice, das sind um 519 Personen weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Lehrstellensuchenden betrug mit 1. April 2012 im Land Salzburg 198 und sank damit im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent, also um sieben Lehrstellensuchende. Dem stehen derzeit 714 offene Lehrstellen gegenüber, das ist ein Zuwachs um 6,9 Prozent, also um 46 offene Lehrstellen.

"Das Land Salzburg hat gemeinsam mit Oberösterreich mit derzeit 4,5 Prozent wiederum die geringste Arbeitslosigkeit im Bundesländervergleich", sagte Arbeitsmarktreferentin Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 02.04.

AQUA als Erfolgsmodell der Arbeitsstiftung Salzburg
Eine positive Bilanz zog Landeshauptfrau Burgstaller nach Vorlage des Jahresberichts 2011 der ehemaligen Implacement-Stiftungen, nunmehr AQUA (arbeitsplatznahe Qualifizierung). 343 Salzburgerinnen und Salzburger nahmen dieses bestens bewährte Modell einer beruflichen Weiterbildung in Anspruch. Der Frauenanteil lag bei 51 Prozent. 87,2 Prozent entfielen auf die nördlichen Landesteile, 12,8 Prozent auf den Süden des Landes.

"Eine Stärkung der Angebote im Süden des Landes wurde bereits 2011 von mir in Auftrag gegeben und wird 2012 umgesetzt", sagte die Landeshauptfrau. Gut die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind im Alter zwischen 26 und 45 Jahren, knapp 40 Prozent sind unter 25 Jahre alt.

"Der hohe Anteil der jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist deshalb nachvollziehbar, weil 79 Prozent über diese Maßnahme eine Lehre absolvieren. Angesichts des Fachkräftemangels ist die arbeitsplatznahe Qualifizierung daher wichtig für das Land Salzburg – für die Qualifizierung der Arbeitskräfte und für die Unternehmen", so Burgstaller.

Die kaufmännischen Berufe führen klar mit 37 Prozent, der Gesundheits- und Sozialbereich beträgt 15,5 Prozent, knapp gefolgt von handwerklichen Berufen und einer technischen Ausbildung. 
     

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