Projekt-Start "Gemeinsam für mehr Sicherheit in der Gemeinde"   

erstellt am
02. 04. 12

LH Niessl und das Kuratorium für Verkehrssicherheit starten Pilotprojekt in drei Gemeinden
Eisenstadt (blms) - Kittsee, Unterfrauenhaid und Oberwart sind Österreichs-Vorreiter in Sachen Sicherheit. Landeshauptmann Hans Niessl und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) starten das Projekt „Gemeinsam für mehr Sicherheit in der Gemeinde“. In den kommenden neun Monaten wird das KFV in Zusammenarbeit mit dem auf Initiative von Landeshauptmann Hans Niessl gegründeten Verein „Nachbarschaftshilfe Sicherheit“ versuchen, das subjektive Sicherheitsgefühl jedes Einzelnen zu erhöhen, um so die Lebensqualität in der Gemeinde zu steigern. Bürger gestalten mit dem KFV, lokalen Experten, Gemeindevertretern und Blaulichtorganisationen ihr Umfeld aktiv mit und tragen zur Verbesserung der Lebensqualität in ihrem Wohnumfeld bei.

Ab 02.04. starten die Gemeinden Kittsee, Oberwart und Unterfrauenhaid gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) und dem Verein Nachbarschaftshilfe Sicherheit das Projekt Gemeinsam für mehr Sicherheit in der Gemeinde. In den kommenden neun Monaten wird das KFV in Zusammenarbeit mit den Gemeinden unter aktiver Einbeziehung der Gemeindebürger das subjektive Sicherheitsgefühl jedes Einzelnen erfassen. Auf Basis dieser Erkenntnisse werden konkrete Maßnahmen und Sicherheitsleitbilder entwickelt. Bestehende bzw. in Aufbau befindliche Sicherheitsnetzwerke sollen verstärkt werden, um das Sicherheitsbewusstsein und Sicherheitsgefühl nachhaltig zu verbessern und so die Lebensqualität in der Gemeinde zu erhöhen. Das Projekt wird erstmals in Österreich durchgeführt, weitere Gemeinden werden im Laufe des Jahres österreichweit dem burgenländischen Vorbild folgen.

Win-Win Situation durch Kooperation
Das Projekt Gemeinsam für mehr Sicherheit in der Gemeinde wurde im KFV entwickelt. Ziel des Projektes ist es, ein Sicherheitsleitbild für die Gemeinden zu definieren, das die individuellen Bedürfnisse und das geographische Umfeld berücksichtigt. Zusätzlich soll der Sicherheitsgedanke als ein wichtiger Faktor in allen Überlegungen der Gemeinde etabliert werden. Dieses Ziel kann nur durch das aktive Mitgestalten aller lokal agierenden Akteure – Gemeindevertretung, Gemeindebürger, Polizei, Feuerwehr, Rettung, Versicherungen, Sicherheitsunternehmen – erreicht werden. Dabei stützt sich das KFV auf die durch den Verein Nachbarschaftshilfe Sicherheit entwickelte Sicherheitshomepage www.sicherimburgenland.at als zentrale Kommunikationsplattform. Die dabei erzielten Synergien stellen für beide Projektpartner eine Win-Win Situation dar.

Landeshauptmann Hans Niessl sieht in diesem Projekt ein weiteres Beispiel dafür, dass er im Burgenländischen Jahr der Sicherheit bemüht ist, Probleme aktiv zu lösen, mit Aktionismus lassen sich die Erwartungen der Menschen nicht lösen. „Ich bin sehr froh mit dem KFV, als einer der renommiertesten Organisationen in Punkto Prävention, zusammen zu arbeiten“, so Niessl.

Das KFV aktiviert und moderiert diesen Prozess und agiert dabei als Schnittstelle. Durch das Projekt sollen Sicherheitsnetzwerke wie z.B. Nachbarschaftshilfe gezielt aufgebaut beziehungsweise die durch den Verein Nachbarschaftshilfe aufgebauten Strukturen genutzt werden. Zusätzlich wird die Präventionsarbeit in den Gemeinden intensiviert.

Präventionsarbeit hebt die Lebensqualität
Das KFV verfolgt den Ansatz, dass eine Ausweitung der Präventionsmaßnahmen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung anhebt. „Wir betreiben Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Kriminalität und liefern wissenschaftliche Daten, Ideen und Methoden, die bei der Vorbeugung krimineller Handlungen eingesetzt werden“, erklärt DI Thomas Leitner, KFV-Landestellenleiter Burgenland. „Beim Projekt Gemeinsam für mehr Sicherheit in der Gemeinde werden in den kommenden neun Monaten die Gemeinden Kittsee, Oberwart und die Marktgemeinde Unterfrauenhaid von unserer jahrelangen Erfahrung in der Präventionsarbeit profitieren, unser Team – bestehend aus Pädagogen, Psychologen, Soziologen, Kriminologen, Raumplanern und lokalen Experten – wird als ständiger Ansprechpartner und Koordinator zwischen den Akteuren zur Verfügung stehen“, so Leitner.

Subjektives Sicherheitsgefühl bewusst machen
„Das Projekt startet in allen drei Gemeinden mit einer groß angelegten Sicherheits-Umfrage. An alle Haushalte wird ein Fragebogen inklusive frankierten Rücksendekuverts verschickt. Der Fragbogen erfasst die Wohnzufriedenheit der Bewohner, was ihnen in ihrer Umgebung gefällt und was nicht, ob man in Gemeindeaktivitäten eingebunden ist und an welchen Orten man sich nicht gerne aufhält oder sogar Angst hat. Die Ergebnisse werden anschließend vom KFV ausgewertet und der Bevölkerung präsentiert“, erklärt Leitner die ersten Schritte des Projektes. Ziel der Erhebung ist es, einen Überblick über die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl in den Gemeinden zu erhalten. „Aus den Ergebnissen der Befragung kann man mögliche Angsträume wie z.B. schlecht beleuchtete Wege, Hecken die zu hoch gewachsen sind und damit uneinsichtige Plätze schaffen, etc. in den Gemeinden identifizieren und entsprechende Maßnahmen setzen. Außerdem führt das Ausfüllen des Fragebogens zu einer Auseinandersetzung mit der eigenen Umgebung und einem ersten Schritt in Richtung Bewusstmachen des persönlichen Sicherheitsgefühls“, beschreibt Leitner.

Somit fügt sich das Vorhaben nahtlos in das EU-Projekt „Sicherheit im Burgenland“ ein, dessen Hauptanliegen die Hebung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Bevölkerung ist. Der Kern des Projektes bildet die gemeinsame Erarbeitung eines Sicherheitsleitbildes in den Gemeinden. Der Blick richtet sich dabei nicht nur auf Entwicklungen innerhalb der betreffenden Gemeinden, sondern auch in deren Umfeld.

Aufklärung trägt zur Prävention bei
„Eine wichtige Säule in der Präventionsarbeit ist die Aufklärung der Bevölkerung. Dazu kann auf die hervorragende Sicherheitshomepage des Vereines Nachbarschaftshilfe zurückgegriffen werden. Die schon jetzt dort bereitgehaltenen Informationen zur Sicherheit sollen in regelmäßigen Abständen durch Informationen von Experten der Polizei und Sicherheitsunternehmen ergänzt werden. Ergänzt wird diese Information durch die Vorträge des KFV und der seit zwei Jahren bereits laufenden Informationsveranstaltungen zu aktuellen Sicherheitsthemen wie Trickbetrug, Eigentums- und Einbruchschutz sowie zu Gefahren des Internets – Stichwort Cybercrime. Darüber hinaus sind Workshops mit Jugendlichen geplant, in denen bedürfnisgerechte Angebote mit den jungen GemeindebürgerInnen erarbeitet werden, damit auch diese Gruppe sich entsprechend entfalten kann“, beschreibt DI Florian Schneider, Bereich Präventionsberatung im KFV die begleitenden Maßnahmen des Projektes Gemeinsam für mehr Sicherheit in der Gemeinde.

„Es ist besonders wichtig für Sicherheit in den Gemeinden zu sorgen. Ich sehe es deshalb sehr positiv, dass die Gemeinde Kittsee in das Pilotprojekt mit eingebunden ist. Unsere Gemeinde ist in den beiden letzten Jahren um rund 800 Personen gewachsen, dieser enorme Zuwachs hat dazu geführt, dass die Bürger einander nicht mehr kennen. Allein dadurch wächst die Unsicherheit bei der Bevölkerung“, sagt Dr. Gabriele Nabinger, Bürgermeisterin in Kittsee. Andere Beispiele nennt der Unterfrauenhaider Ortschef Friedrich Kreisits: „Wenn am Abend durch die Nebenstraßen unserer Gemeinde ein ausländisches Fahrzeug fährt, entsteht dadurch bereits ein Gefühl des Unbehagens. Obwohl bisher bei uns nichts Gröberes passiert ist. Aber grundsätzlich beginnt für mich Sicherheit bereits auf dem Weg zur Schule, da gehören auch Schutzwege dazu. Wir haben einen Durchzugsverkehr von über 1000 Fahrzeugen pro Tag. Auch dieser Bereich gehört zur Sicherheit.“
     
Informationen: http://www.sicherimburgenland.at    
     
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