BMI: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit   

erstellt am
28. 03. 12

Erfolgreiche österreichisch-serbische Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Drogenkriminalität
Wien (bmi) - Im Rahmen einer großangelegten Operation konnten die Drahtzieher eines internationalen Drogenhandels festgenommen werden. Das gaben Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner und ihr serbischer Amtskollege Ivica Dacic im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz am 28.03. bekannt.

"Mit vereinten Kräften haben wir der Drogenkriminalität den Kampf angesagt. Dabei setzen wir gezielt bei jenen an, die aus den international operierenden Drogenkartellen Profit ziehen", sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem serbischen Amtskollegen Ivica Dacic. "Wie kaum eine andere Kriminalitätsform ist die Suchtmittelkriminalität ein staatenübergreifendes Phänomen, das von weltweit agierenden Täterorganisationen geprägt ist. Bei einer großangelegten Operation ist uns ein wichtiger Schlag gegen die organisierte Suchtgiftkriminalität gelungen."

Österreich hat vor Jahren die Federführung beim EU-Projekt "Drug Policing Balkan" übernommen. An dem Projekt beteiligen sich Ermittler und Experten der 27 EU-Mitgliedstaaten sowie von drei Kandidatenländern, der Westbalkanstaaten, Schweiz, Ukraine, USA, von Europol, Eurojust, Interpol, EMCDDA, UNODC und der Europäischen Kommission. Mit der Einbindung der Balkanländer soll der Drogenhandel entlang der Balkanroute bekämpft werden. "Insgesamt sind im Rahmen dieses Projekts in Österreich seit 2009 bisher elf internationale Haftbefehle ausgestellt, 145 Personen festgenommen und 60 Personen zu insgesamt 350 Jahre Haft verurteilt worden. Weiters sind 26 Raubüberfälle und sechs Firmeneinbrüche geklärt worden. Darüber hinaus sind insgesamt 105 kg Kokain, 351 kg Heroin, 52 kg Cannabis, zwei kg Amphetamin und über 452.000 Euro beschlagnahmt worden", erläuterte der Direktor des Bundeskriminalamts, General Franz Lang.

"Grenzübergreifende Herausforderungen erfordern grenzüberschreitende Handlungen. Serbien ist bereits seit elf Jahren ein wichtiger Partner in der Bekämpfung der Drogenkriminalität", sagte Innenministerin Mikl-Leitner. "Nur eine vertrauensvolle länderübergreifende Kooperation rascher Informationsaustausch und schnelle Ermittlungsschritte führen zu Erfolgen."

In einer großangelegten Operation des Büros im Bundeskriminalamt für die Bekämpfung der Suchtmittelkriminalität gemeinsam mit dem österreichischen Verbindungsbeamten in Belgrad, den Landeskriminalämtern Wien und Niederösterreich, der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) sowie slowenischen und kroatischen Behörden und der Abteilung im serbischen Innenministerium zur Bekämpfung organisierter Kriminalität (SBPOK), konnten vier Verdächtige verhaftet werden. In einer "Bunkerwohnung" in Wien wurden 22 kg Marihuana und Bargeld in der Höhe von 13.000 Euro sichergestellt.

Bereits im Jänner 2012 wurde festgestellt, dass einige Täter mit Lkws in unregelmäßigen Abständen illegale Drogen von den Niederlanden über Österreich nach Italien und Slowenien transportierten. Die Ermittler brachten in Erfahrung, dass die kriminelle Organisation einen weiteren Drogentransport plante. Mitte Jänner 2012 wurde ein Lkw angehalten. Die Polizisten stellten mehr als 19 kg Marihuana, 2 kg Amphetamin und über 6.000 Ecstasy-Tabletten sicher. Der slowenische Lkw-Lenker wurde verhaftet.

Zwei Tage später wurde aufgrund von Informationen der serbischen Behörden ein weiterer slowenischer Lkw angehalten, in dem sich über 33 kg Marihuana befanden. Ein serbischer und ein bosnischer Staatsbürger wurden verhaftet.

"Diese Erfolge belegen eindrucksvoll die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit", sagte Mikl-Leitner. "Nur durch diese internationale Kooperation war es möglich, der organisierten Kriminalität einen schweren Schlag zu versetzen. Damit haben wir einen weiteren Beitrag zur Stärkung der Sicherheit in Österreich geleistet."
     
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