Neues Wiener Börse-Vorstandsteam will Aktieninvestments wieder attraktiver gestalten   

erstellt am
27. 03. 12

Wien (wienerborse) - Mit Neuzugängen, Kapitalerhöhungen, Ausweitungen des Streubesitzes bei bereits gelisteten Unternehmen sowie mit politischer Unterstützung soll die Wiener Börse für heimische und ausländische, private und institutionelle Investoren wieder attraktiver werden. Das gab das neue Vorstandsteam der Wiener Börse, Mag. Birgit Kuras und Dr. Michael Buhl, am 27.03. im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt. Damit wird auch die Liquidität an der Wiener Börse zunehmen, die ersten Anzeichen wie das steigende Investoreninteresse bei Roadshows sind bereits vorhanden.

„Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für frisches Kapital. Der Markt hat sich gefestigt, aber das aktuelle Niveau lässt noch Spielraum nach oben zu“, meint Mag. Birgit Kuras. Bei den Neuzugängen hofft Kuras auch auf Privatisierungen staatlicher Betriebe: „Wenn man anschaut, wie sich Privatisierungen und Börsegänge generell auf die Entwicklung der jeweiligen Unternehmen und damit auf die österreichische Wirtschaft ausgewirkt haben, ist die derzeit beobachtbare politische Dämonisierung des österreichischen Kapitalmarktes nicht nachvollziehbar und schadet in weiterer Folge der gesamten österreichischen Wirtschaft.“

Bei den bereits gelisteten Unternehmen möchte Kuras verstärkt auf Maßnahmen wie Kapitalerhöhungen und Umplatzierungen (SPOs) und somit auf eine Erhöhung des Streubesitzes (Freefloat) setzen. Je höher der Freefloat ist, desto attraktiver ist die Aktie für Investoren aufgrund höherer Liquidität. Die meisten prime market-Unternehmen weisen bereits einen Freefloat von über 40 % auf, bei einzelnen Unternehmen besteht allerdings noch Potenzial.

Wichtig ist für den neuen Börsevorstand auch die Verankerung der Kapitalmarktbildung im österreichischen Schulwesen. „Wir müssen den Privatanlegern von morgen durch Aufklärung und bessere Bildung die Angst vor Aktien nehmen. Ich wünsche mir daher, dass Aktien künftig fix im Lehrplan aufgenommen werden und es somit bald nicht mehr möglich sein kann, dass Maturanten während ihrer Schulzeit kaum in Berührung mit Aktien kamen“, so Kuras.

Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen unbedingt notwendig
„Wir brauchen mehr Unterstützung von der Politik“, meint Dr. Michael Buhl und betont, dass „schon ein einzelner politischer Anreiz/Stimulus ein Feuer am österreichischen Kapitalmarkt entzünden könnte“. Als Vorschläge nennt die Wiener Börse die Abschaffung der Wertpapier-KESt, die steuerliche Gleichbehandlung von Fremd- und Eigenkapital, die Abschaffung der Gesellschaftssteuer sowie eine bessere Förderung der Mitarbeiterbeteiligung. Gleichzeitig warnt der Wiener Börse-Vorstand vor einer Reihe von Maßnahmen, die dem Kapitalmarkt weiteren Schaden zufügen würden wie eine gänzliche Streichung der Förderung bei der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge, die Einführung neuer Vermögenssteuern oder ein Alleingang bei der Einführung einer Finanztransaktionssteuer.

Buhl weist auch auf die – europaweit – zunehmende Konkurrenz außerbörslicher Handelsplattformen hin, die auch die Wiener Börse trifft. Der Anteil solcher Plattformen am österreichischen Aktienhandel liegt derzeit bei etwa 20 %, die Entwicklung verläuft stufenartig: Mit jeder „kapitalmarkt-unfreundlichen“ Ankündigung durch die Politik, wie etwa die mögliche Einführung einer Börsenumsatzsteuer oder einer nationalen Finanztransaktionssteuer, kommt es jeweils zu einer weiteren Verlagerung hin zu außerbörslichen Handelsplätzen.

CEE Stock Exchange Group: Wiener Börse hält weiter an der Oststrategie fest
Die Wiener Börse, als größte Börse der CEE Stock Exchange Group, die weiters auch die Börsen Budapest, Laibach und Prag umfasst, hält auch weiterhin an ihrer Oststrategie fest. „Wir konnten die CEE Stock Exchange Group bereits als größte Börsengruppe in Zentral- und Osteuropa etablieren und jetzt geht es darum, unsere Position weiter auszubauen“, meint Buhl. Für Ende dieses Jahres ist die Implementierung des Xetra®-Handelssystems an der Börse Prag geplant. Die Börsen Wien und Laibach handeln bereits erfolgreich mit Xetra, die Implementierung an der Börse Budapest folgt. Darüber hinaus arbeitet die CEE Stock Exchange Group an einer einfacheren Anbindung nationaler und internationaler Handelsteilnehmer für alle vier Börsen der Holding, die auch zu einer Erhöhung der Liquidität beitragen wird.
     
Informationen: http://www.wienerborse.at    
     
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