Erfolgreicher Landschafts- und Lebensraumschutz braucht tierhaltende landwirtschaftliche Betriebe   

erstellt am
04. 04. 12

Präsident Reisecker: „Die Pflege eines Hektars Wiese benötigt bis zu 66 Arbeitsstunden im Jahr“
Linz (lk-ooe) - Äcker, Wiesen, Almen und Streuobstgärten würde es ohne die Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern in Oberösterreich nicht geben. Der Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere hängt damit ebenso wie der hohe landschaftliche Wert unseres Landes unmittelbar von der Arbeit der Bauern ab. „Die Sicherung einer zukunftsfähigen Land- und Forstwirtschaft muss daher ein zentrales Ziel eines wirkungsvollen Natur- und Landschaftsschutzes sein“, erklärt der Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, ÖR Ing. Franz Reisecker.

Um die für den Natur- und Landschaftsschutz erforderliche flächendeckende Landwirtschaft zu erhalten, ist es erforderlich, dass die Arbeitsbelastung bei der Bewirtschaftung von Flächen z.B. durch zusätzliche Auflagen nicht noch größer wird. „Ein Landwirt benötigt für die Bewirtschaftung von einem Hektar steilerer Grünlandflächen bis zu 66 Stunden oder mehr als eineinhalb volle Arbeitswochen im Jahr“, zeigt Reisecker den enormen Einsatz der Bauern für den Natur- und Landschaftsschutz auf.

Dauerhafte Verwertbarkeit der Grünlandflächen ist sicher zu stellen
Die zentrale Herausforderung für den Natur- und Landschaftsschutz ist die Sicherung der dauerhaften Verwertbarkeit der Grünlandflächen und der Kreislaufwirtschaft durch die

Tierhaltung. Ohne Verwertung von Gras, Heu und Silage über den Tiermagen ist die Bewirtschaftung, insbesondere von Wiesen, Weiden, Streuobstbeständen, Almen und Hutweiden, unmöglich. Die flächendeckende landwirtschaftliche Bewirtschaftung ist ohne Tierhaltung, insbesondere in den landschaftlich wertvollen Gebieten, bedroht. Auch viele seltene Tier- und Pflanzenarten würden dann ihre Lebensräume verlieren.

Dass hier Handlungsbedarf besteht, zeigt der Rückgang der Rinderhaltung in Oberösterreich sehr deutlich. So ist der Bestand an Rindern, den Hauptverwertern für Gras, Heu und Silage, von 1999 bis 2009 von 644.000 auf 587.000 gesunken. Dies ist ein Rückgang um mehr als neun Prozent. „Um diesen Rückgang einzubremsen, ist es erforderlich, landwirtschaftlichen Betrieben, die in die Tierhaltung investieren, die Investition nicht zu erschweren oder gar auf Grund eines falsch verstandenen Natur- und Landschaftsschutzes zu verbieten, sondern diese bei der Investition zu unterstützen“, fordert Reisecker.

Partnerschaft Naturschutz und Landwirtschaft weiter ausbauen
„Der Natur- und Landschaftsschutz kann in Oberösterreich nur erfolgreich sein, wenn die Partnerschaft von Naturschutz und Landwirtschaft weiter ausgebaut wird“, betont Reisecker und setzt fort: „Mit hoheitlichen Anordnungen wird man niemanden bewegen können, auch weiterhin einen so großen Beitrag zum Natur- und Landschaftsschutz zu leisten, wie es die Bäuerinnen und Bauern bisher tun.“
     
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