Überleben sichern   

erstellt am
03. 04. 12

Jugend Eine Welt unterstützt die medizinische Versorgung von Neugeborenen in Ghana.
Wien (jugendeinewelt) - Weltweit sterben jedes Jahr nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 7,6 Millionen Kinder vor ihrem fünften Lebensjahr. 40 Prozent davon überleben nicht einmal die ersten 28 Tage nach ihrer Geburt. „Eine Gesundheitsversorgung ist für ungefähr eine Milliarde Menschen entweder überhaupt nicht verfügbar oder zu teuer. Insbesondere im Fall von Neugeborenen und Kindern werden die Folgen davon in dramatischem Ausmaß sichtbar“, so Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt. Jugend Eine Welt macht am 7. April, dem Weltgesundheitstag, auf das Schicksal dieser Kinder aufmerksam. Gemeinsam mit seinen Projektpartnerinnen, den Missionsärztlichen Schwestern, setzt sich der Verein in Ghana für die medizinische Versorgung von Kindern ein.

Ein Krankenhaus für Kinder und Jugendliche
Die Missionsärztlichen Schwestern haben vor mehr als 50 Jahren in der Stadt Techiman das „Holy Family Hospital“ gegründet und betreuen dort pro Monat 400 bis 500 Kinder unter 14 Jahren. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Betreuung von Neugeborenen. „Als ich im Oktober 2009 im Krankenhaus in Techiman als Ärztin angefangen habe, lag die Mortalitätsrate bei den Neugeborenen bei 21 Prozent“, erzählt Sr. Ursula Maier MMS, Projektpartnerin von Jugend Eine Welt, und berichtete weiter: „Wir konnte die Kindersterblichkeit in den letzten Jahren auf acht Prozent reduzieren. Doch noch immer sterben viele Kinder, weil sie keine ausreichende medizinische Versorgung bekommen.“

Hilfe für Neugeborene aus Österreich
Im Krankenhaus der Missionsärztlichen Schwestern werden im Monat durchschnittlich 68 Neugeborene aufgenommen und versorgt. „Die Situation war bis vor wenigen Monaten extrem schwierig“, so Sr. Ursula: „Drei Kinder mussten gemeinsam in einem Inkubator liegen und zwölf Kinder teilten sich fünf Betten. Dank der Unterstützung aus Österreich wurde ein Ausbau der Klinik möglich.“ Es konnten zwei weitere Inkubatoren aufgestellt, sowie weitere Schlafplätze geschaffen werden. Zusätzlich wurde eine Intensivstation für Neugeborene eingerichtet, wo sie besser überwacht und betreut werden können. Auch für die Mütter hat sich die Situation verbessert, denn bisher mussten sie, selbst nach einem Kaiserschnitt, auf dem Boden oder auf Bänken schlafen. Nun gibt es einen eigenen Schlafraum für die Mütter, wo sie auch besser medizinisch versorgt werden können.

Ein weiterer Klinikausbau ist aber dringend notwendig. „Wir brauchen unbedingt Räumlichkeiten für die Kinder bis 14 Jahre. Bisher können wir sie nur stationär behandeln“, so Sr. Ursula: „Für die Nachbehandlung fehlen der Platz und die Ressourcen, aber gerade bei Krankheiten, wie Tuberkulose oder AIDS wäre dies besonders wichtig.“

Jugend Eine Welt: 15 Jahre „Bildung überwindet Armut“
Jugend Eine Welt ist ein internationales Hilfswerk und wurde 1997 als Verein gegründet. Seit 15 Jahren setzt sich die unabhängige Nicht-Regierungsorganisation für internationale Jugendhilfe sowie nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit ein. Unter dem Leitgedanken „Bildung überwindet Armut“ unterstützt Jugend Eine Welt Schulen, Straßenkinder-Programme und Bildungszentren in Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa. Bevorzugte Projektpartner sind dabei die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern, die über langjährige Erfahrung und Expertise vor Ort verfügen. In den 15 Jahren seines Bestehens hat der unabhängige Verein hunderte Bildungs- und Straßenkinderprojekte weltweit unterstützt. Zehntausende junge Menschen aus ärmsten Verhältnissen haben so die Möglichkeit bekommen eine Schule zu besuchen oder einen Beruf zu erlernen.
     
Informationen: http://www.jugendeinewelt.at    
     
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