An der Grenze zwischen Graphik, Malerei und Skulptur   

erstellt am
03. 04. 12

Galerie im Traklhaus zeigt ab 27. April Werke von Jakob Gasteiger
Salzburg (lk) - "An der Grenze von Graphik zu Malerei und Malerei zu Skulptur" ist der Titel einer Ausstellung mit Werken von Jakob Gasteiger, die in der Galerie im Traklhaus in Salzburg, Waagplatz, von 27. April bis 9. Juni 2012 gezeigt wird. Eine Vernissage findet am Mittwoch, 2. Mai, 19.00 Uhr, statt.

Zum fünften Mal organisiert die Galerie im Traklhaus ein gemeinsames Ausstellungsprojekt mit dem Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis in Bregenz. Die Bilder und Skulpturen Gasteigers waren dort bis Ende März zu sehen. Zum zweiten Mal zeigt die Galerie im Traklhaus eine Einzelausstellung von Jakob Gasteiger.

Jakob Gasteiger wurde 1953 in Salzburg geboren, seit 1975 lebt und arbeitet er in Wien. 1992 erhielt er ein Staatsstipendium für bildende Kunst. 1990 wurde er mit dem Anton-Faistauer-Preis für Malerei des Landes Salzburg ausgezeichnet. Aus diesem Anlass organisierte die Galerie im Traklhaus 1992 eine Ausstellung mit Arbeiten auf Papier und Leinwand. In Salzburg waren Gasteigers Bilder seit 1983 in Galerien und Museen ausgestellt. Außerdem hatte er viele Präsentationen im Ausland, regelmäßig in Amsterdam, in New York und auf internationalen Messen.

Mitte der 1980er Jahre begann der Künstler, ältere Bilder mit großteils dunklen Ölfarbenschichten zu übermalen und dann zeichnend breitere oder schmälere Linien einzufurchen. In diesen früheren Arbeiten tauchen bereits Kreise und parallele Linien auf. Hauptsächlich hat sich Gasteiger auf eine Farbe pro Bild beschränkt und diese Malweise in den vergangenen Jahren mehr als perfektioniert.

In der Ausstellung im Traklhaus werden neuere, in den vergangenen fünf Jahren entstandene Bilder gezeigt. Diese Bilder enthalten Farben, die aus Materialien, wie sie für Skulpturen verwendet werden, bestehen. Gasteiger entwickelte eine eigene Technik, mit der pulverisierte Metalle (wie zum Beispiel Aluminium, Kupfer, Eisen) und Glas mit selber gefertigten Malmaterialien (eine Art von großen Kämmen) auf die Leinwände aufgebracht werden. Auch dreidimensionale plastische Arbeiten ohne Bildträger entstanden in den vergangenen Jahren. Im Traklhaus werden einige Aluminium-Plastiken, die in einem spontanen Gussvorgang geschaffen wurden, gezeigt.

Ergänzt wird die Ausstellung mit Bildern aus der Sammlung des Landes. Diese Werke erwarb das Land Salzburg seit den 1980er Jahren von Jakob Gasteiger. Unter anderem sind Arbeiten aus der Serie "Stromboli" zu sehen. Diese Arbeiten entstanden aus Vulkansand, der in Ölfarbe gemischt ist und sind somit als Vorarbeiten zu den jetzigen Materialbildern zu sehen.

Kunst hören
Eine technisch aktuelle Art von "Beschriftung" von Kunst unter dem Titel "komm hör Kunst" wird am 3. April, um 17.00 Uhr in der Galerie im Traklhaus vorgestellt. Mit dem eigenen Smartphone können Interessierte über so genannte QR-Codes (Quick-Response Codes) direkt bei 15 ausgewählten Kunstwerken, die sich in der Salzburger Innenstadt befinden, Informationen abrufen und sich Besprechungen über die Kunstwerke anhören. Die Kunstbesprechungen wurden in erster Linie nicht von Kunstfachleuten, sondern von an Kunst interessierten bekannten Persönlichkeiten durchgeführt. Der ORF hat diese im vergangenen Jahr ausgestrahlt. Die Vorschläge dafür und für die Auswahl der Kunstwerke kamen vom Fachbeirat Bildende Kunst des Landeskulturbeirates. Der ORF stellt die Audiofiles nun zur Verfügung, und diese können mit dem eigenen Smartphone über die QR-Codes, die bei den Kunstwerken angebracht sind, abgehört werden.

Ausstellung auf der Festung Hohensalzburg
Ab Freitag, 6. April, bis 29. Juli zeigt die Galerie im Traklhaus auf der Festung Hohensalzburg Arbeiten von Hans Gissinger aus den Serien "Americas" und "Water Textures". Die Vernissage dazu findet am Donnerstag, 5. April, 18.00 Uhr, statt. Die Ausstellung wird täglich von 9.30 bis 17.00 Uhr zu sehen sein.

Hans Gissinger hat für seine Ausstellung auf der Festung Arbeiten aus zwei Serien, die sich mit Essen und Nahrung beschäftigen, ausgesucht. Die Fotografien aus "Americas" sind 2008 entstanden. Die Schwarz-Weiß-Fotografien "Water Textures" wurden 2004 mit Ferran Adrià in seinem Restaurant elBulli in Spanien aufgenommen.

Hans Gissinger wurde 1946 in Zürich geboren. Neben seiner Arbeit als Werbefotograf setzte er sich in seiner künstlerischen Arbeit mit den Themen Küche und Essen auseinander. Gissinger ließ sich 1994 in New York nieder und baute 1999 in Woodstock ein Wohnatelier und ein Fotostudio. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht. In diesen Publikationen halten die Fotografien von Hans Gissinger die skulpturale Qualität der Nahrungsmittel fest. Derzeit arbeitet er an einem Buch über das Thema Feuer.
     
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