Tourismus-Erwartungen: Gemeinsame Investition in Zukunft sichern   

erstellt am
13. 04. 12

Bozen (lpa) - Mit einiger Besorgnis hat Tourismuslandesrat Hans Berger die von der Handelskammer veröffentlichten Ergebnisse des Wirtschaftsbarometers zur Kenntnis genommen. "Die Ertragserwartungen im Tourismus sind für die kommenden Monate deutlich negativ ausgefallen", so Berger, der mit einem neuen System der Tourismusfinanzierung gegensteuern und die gemeinsame Investition in die Zukunft sichern will.

Selten hat man im Gastgewerbe derart skeptisch in die Zukunft geblickt wie derzeit. "Das Wirtschaftsbarometer zeigt, dass die Tourismusunternehmer einen deutlichen Rückgang ihrer Erträge erwarten, und zwar in einem Ausmaß wie zuletzt 2009", so Berger, der darin allerdings auch einen Hoffnungsschimmer sieht: "Wenn wir uns die reale Entwicklung ansehen, dann zeigt diese, dass die Erwartungen 2009 von den effektiven Erträgen stark übertroffen worden sind, was wir natürlich auch für das laufende Jahr hoffen", so der Landesrat, der zudem betont, dass "Pessimismus der Totengräber des unternehmerischen Erfolges" sei.

Auf Optimismus allein will sich Berger aber nicht verlassen: "Wir wissen, dass einerseits die Reiselust ungebrochen ist, dass wir andererseits aber mehr Sichtbarkeit auf den Märkten brauchen, um davon profitieren zu können." Dazu würden ein gestärktes Tourismusmarketing auf allen Ebenen und die Bereitstellung der dafür notwendigen Mittel über das neue System der Tourismusfinanzierung beitragen: "Wir müssen gemeinsam in die Zukunft des Tourismus des Tourismus investieren, wenn wir weiter zu den Besten zählen wollen", so der Landesrat. Dies fange bei der Betreuung des Gastes vor Ort an und reiche bis zur Pflege der Außenwirkung sowie der Erschließung neuer Märkte und Zielgruppen.

Dieses Credo äußert sich in den drei Säulen des neuen Systems der Tourismusfinanzierung. So leisten weiterhin Land und Gemeinden ihren Beitrag (und zwar in unverändertem Ausmaß), dazu übernimmt - als zweite Säule - aber auch der Gast seinen Teil für die vor Ort erbrachten Leistungen, und zwar über einen in anderen Teilen Europas bereits bewährten Gästebeitrag. Die dritte Säule ist schließlich der Marketingbeitrag, den künftig alle Betriebe entrichten sollen, die vom Tourismus profitieren. "Damit minimieren wir das Risiko, nachdem gerade bei negativen Ertragsaussichten die Gefahr weiter abnehmender freiwilliger Beitragsleistungen besteht", so Berger, der unterstreicht, dass diese drei Säulen im Verbund Zukunftssicherheit bedeuteten.

Der Landesrat betont schließlich, dass Erfolg auch Veränderung brauche. Als Beispiel dafür führt Berger, in der Landesregierung verantwortlich für Landwirtschaft und Tourismus, die positiven Ertragserwartungen der landwirtschaftlichen Genossenschaften an. "Die Landwirtschaft hätte heute größte Probleme, hätte man in der Vergangenheit nicht den Mut aufgebracht, die notwendigen Veränderungen durchzusetzen und sich stärker am Markt zu orientieren", so der Landesrat.
     
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