Operette KONS-erviert   

erstellt am
12. 04. 12

Forschungsschwerpunkt an der Konservatorium Wien Privatuniversität
Wien (konservatorium) - Das Sommersemester steht an der Konservatorium Wien Privatuniversität (KONS) ganz im Zeichen der Operette, denn in einem aktuellen Forschungsschwerpunkt widmen sich Lehrende und Studierende umfassend diesem Genre, das heutzutage häufig als nicht (mehr) zeitgemäße Kunstform gilt. Unter dem Motto Operette KONS-erviert finden von April bis September Konzerte, (Ur-)Aufführungen, ein Wettbewerb sowie eine Meisterklasse statt.

Vielfältige Auseinandersetzung mit dem Genre Operette
Oftmals als kitschig und verstaubt bezeichnet oder als „leichte Kost“ verschrien, kämpft das ursprünglich hochpolitische, intelligente und musikalisch anspruchsvolle Genre seit beinahe einem Jahrhundert mit seinem Image. Diesen Vorurteilen möchte man nun am KONS in den kommenden Monaten mit einer Reihe an künstlerisch-praktischen sowie wissenschaftlich-theoretischen Veranstaltungen entgegenwirken.

Öffentlicher Auftaktabend des Forschungsschwerpunktes ist am Mittwoch, 18. April ein Konzert in Kooperation mit der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien im Wiener Musikverein. Studierende und Lehrende aus den Bereichen Oper, Operette und Musikalisches Unterhaltungstheater stellen in Das Ringen um die Operette — unterstützt von fundierter wissenschaftlicher Expertise — die unterschiedlichsten stilistischen Möglichkeiten von Operetteninterpretationen vor und präsentieren ein kontroversielles, undogmatisches, dafür umso unterhaltsameres Salonkonzert. Auf dem Programm stehen neben Werken von u. a. Franz Lehár, Emmerich Kálmán und Leo Fall ebenfalls eine Uraufführung der Komponistin und Studentin Clio Montrey. Außerdem werden allererste Einblicke in die Musicaloperette "Tee um drei" gewährt. Dem folgt am 3. Mai das Podium Operette unter dem Motto "Operetten Exile" mit Werken von Joseph Beer und Ralph Benatzky unter der Leitung von Wolfgang Dosch.

Selbst an das umstrittene Genre herangewagt haben sich Sebastian Brandmeir und Florian Stanek. Mit "Tee um drei" haben die Studenten des Studiengangs Musikalisches Unterhaltungstheater Buch, Liedtexte und Musik für ein Stück geschaffen, das musikalisch zwischen den Genres Musical und Operette angesiedelt ist. Ihre Musicaloperette erzählt von einer abenteuerlichen Suche nach der großen Liebe und beleuchtet satirisch brandaktuelle politische Geschehnisse, Regie führt Isabella Fritdum.

Mit Ein Walzertraum von Oscar Straus widmet sich der Lehrgang Klassische Operette dann ab 15. Mai einem der Schlüsselwerke der Wiener Moderne.

Wettbewerb und Operetten-Meisterklasse
Der Wiener Freundeskreis Walter Jurmann veranstaltet erstmals einen Gesangswettbewerb für KONS-Studierende, um das musikalische Erbe des Wiener Komponisten jungen Generationen zu erhalten und die Beschäftigung mit diesem musikalisch weltberühmten — und doch namentlich noch zu oft unbekannten — Musiker anzuregen.

Zum Abschluss des Forschungsschwerpunktes folgt ab 10. September eine einwöchige Masterclass mit Dagmar Schellenberger, Adolf Dallapozza, Alfred Eschwé und Wolfgang Dosch, in deren Mittelpunkt Stimme, Sprache, Musik, Dramatik und der Körper stehen. Die Teilnahme ist für Interessierte gegen Gebühr möglich.
     
Informationen: http://www.konservatorium-wien.ac.at    
     
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