Verkehrsunfälle 2011   

erstellt am
12. 04. 12

Mit 523 Verkehrstoten neuen Tiefststand erreicht, ebenso bei Zahl der Unfälle und Verletzten; aber mehr Todesopfer bei Alkoholunfällen
Wien (statistik austria) - Im Jahr 2011 ereigneten sich nach Berechnungen von Statistik Austria auf Österreichs Straßen 35.129 Unfälle, bei denen 45.025 Personen verletzt und 523 getötet wurden. Damit verringerten sich die Zahl der Unfälle (-0,6%) und jene der Verletzten (-1,8%) gegenüber 2010 geringfügig. Die Zahl der Verkehrstoten sank hingegen um 5,3% auf 523, das sind um 29 Todesopfer weniger als im Jahr davor. Bei allen drei Größen wurde damit wieder das jeweils niedrigste Ergebnis seit Beginn der einheitlich geführten Unfallstatistik erreicht.

Weniger Unfälle als im Jahr davor gab es in der Steiermark (-7,0%), in Oberösterreich (-6,4%) und in Salzburg (-0,2%), die höchsten prozentuellen Zunahmen wurden in Tirol (+7,9%), im Burgenland (+5,1%) und in Vorarlberg (+5,0%) registriert.

Im Durchschnitt ereigneten sich täglich 96 Unfälle, bei denen 125 Personen verletzt oder getötet wurden.

Betrachtet man die Entwicklung der vergangenen 10 Jahre, so ereigneten sich im Jahr 2002 um rund 8.000 Unfälle mehr und es gab um fast 12.000 mehr Verletzte. Der Rückgang der Unfallzahl und jener der Verletzten beträgt damit zwischen 2002 und 2011 jeweils rund ein Fünftel (-19% bzw. -21%). Die Zahl der Verkehrstoten konnte in diesem Zeitraum jedoch von 956 im Jahr 2002 beinahe halbiert werden (-45%).
Jeder 10. Verkehrstote Opfer eines Alkoholunfalles; eine deutliche Zunahme gegenüber 2010

Nach Inkrafttreten der im Rahmen des Verkehrssicherheitspaketes enthaltenen verschärften Sanktionen für Alko-Lenker im September 2009 konnte 2010 ein deutlicher Rückgang bei der Zahl der Alkoholunfälle und der Verletzten um jeweils etwa ein Zehntel und vor allem der Todesopfer (-28%) registriert werden. Im aktuellen Berichtsjahr 2011 sanken die Zahlen der Alkoholunfälle und Verletzten gegenüber 2010 nur geringfügig (-0,7% bzw. -1,0%). Im Gegensatz dazu erhöhte sich aber die Zahl der Todesopfer von 33 im Jahr 2010 auf nunmehr 51 um mehr als die Hälfte (+54,5%) und lag damit auch über dem Wert von 2009 mit 46 Alkoholtoten. Das bedeutet, dass jeder 10. Verkehrstote Opfer eines Alkoholunfalles war, 2010 war es jeder 17., 2009 jeder 14. Mehr Todesopfer bei Alkoholunfällen gab es - mit Ausnahme von Kärnten (kein Todesopfer) und Tirol (gleich viele wie 2010) - in allen Bundesländern. In Niederösterreich (+6 Alkoholtote), Oberösterreich und in der Steiermark (jeweils +5 Alkoholtote) wurden die höchsten absoluten Zuwächse registriert.
2.886 verletzte und 13 getötete Kinder

Im Jahr 2011 wurde mit 2.886 im Straßenverkehr verletzten Kindern bis zum 14. Lebensjahr ein leichter Rückgang verzeichnet (-28 Kinder, -1,0%), 13 Kinder – gegenüber 10 im Jahr 2010 – wurden getötet. Seit 2007 schwankt die Zahl der getöteten Kinder zwischen 10 und 15; in den fünf Jahren davor kamen hingegen mehr als doppelt so viele Kinder durch den Straßenverkehr ums Leben (2007 bis 2011: 63 getötete Kinder; 2002 bis 2006: 132).

38% der verletzten und getöteten Kinder verunglückten in Pkw (1.105), wobei 93% gesichert waren; weitere 27% verunglückten als Fußgänger (791), 21% mit dem Fahrrad (604), 193 (7%) mit dem Moped, vor allem als Mitfahrer.
Mehr Unfälle mit einspurigen Kfz und Radfahrern; weniger Unfälle mit schweren Lkw und Reisebussen

Nahm im Jahr 2010, auch bedingt durch das schlechte Wetter, die Zahl der Unfälle mit einspurigen Kfz (-12%), Radfahrern (-11%) und Fußgängern (-7%) gegenüber dem Vorjahr ab, kam es 2011 bei den Unfällen mit einspurigen Kfz (+6%) und Fahrradunfällen (+18%) wieder zu einem Anstieg.
Mit 3.441 Motorradunfällen gab es um 13% mehr als 2010. Somit war 2011 an jedem 10. Verkehrsunfall mit Personenschaden zumindest ein Motorrad beteiligt.
Unfälle mit Pkw (-2%) und Fußgängerunfälle (-1%) zeigen nur geringe Rückgänge gegenüber dem Jahr 2010.

Bei Unfällen mit Reisebussen (285, -14%) wurden 271 Bus-Insassen verletzt, jedoch keine getötet. Es ereigneten sich auch weniger Unfälle mit schweren Lkw (1.391, -8%).
     
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