Mitterlehner: Internationale Manager-Befragung ergibt gute Noten für Standort Österreich    

erstellt am
10. 04. 12

Neue Umfrage unter 300 Top-Managern: Österreich zählt zu den fünf zukunftsfähigsten Standorten - Energieversorgung, Fachkräfte und F&E als zentrale Standortfaktoren
Wien (bmwfj) - "Internationale Top-Manager bewerten die Zukunftsfähigkeit des Standorts Österreich positiv und sehen auch die Wettbewerbsfähigkeit Europas optimistischer als aufgrund der Schuldenkrise zu erwarten wäre", verweist Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner auf die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter 300 internationalen Führungskräften, die vom Betriebsansiedler ABA-Invest in Austria beauftragt wurde. Bei der Frage, welche europäischen Länder schon heute den Anforderungen an einen Wirtschaftsstandort der Zukunft genügen, erhielten Deutschland, Schweden, die Schweiz, Niederlande und Österreich die besten Noten. "Die Erhebung zeigt, dass Österreich als Standort gut positioniert ist und zu den wettbewerbsfähigsten Ländern Europas zählt. Allerdings dürfen wir uns darauf nicht ausruhen, sondern müssen laufend an guten Rahmenbedingungen für Betriebsansiedlungen arbeiten", so Mitterlehner, der auch ABA-Eigentümervertreter ist.

Top-Standortfaktoren: Energie-Infrastruktur, Fachkräfte, F&E und Stabilität
Als wichtigste Zukunftsfaktoren für die europäischen Märkte werden Energieversorgung (73 Prozent der Befragten), hochqualifizierte Arbeitskräfte (71 Prozent), Verfügbarkeit von Facharbeitern (65 Prozent), Daten- und Kommunikationsnetze (64 Prozent) sowie gute Bildungsstandards (64 Prozent) genannt. Besonders hoch bewertet wird auch die Förderung von Forschung und Entwicklung (62 Prozent). "Angesichts des demographischen Wandels ist es wichtiger denn je, den Fachkräftenachwuchs zu sichern und die Qualifikation der Beschäftigten weiter auszubauen. Gerade die Entwicklungsfähigkeit von Innovationen am Standort wird immer entscheidender für Ansiedlungen, wie die Befragung zeigt. In diese Richtung haben wir auch das Standort-Marketing weiterentwickelt", betont Mitterlehner.

Bei der von den Managern angesprochenen Versorgungssicherheit mit Energie sei Österreich aufgrund der Rolle als Gas-Hub und der steigenden Bedeutung der Pumpspeicherkraftwerke besonders gut aufgestellt. "Die Positionierung als Energiedrehscheibe im Herzen Europas ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal für Österreich. Mit Blick auf den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien muss aber vor allem die grenzüberschreitende Energie-Infrastruktur europaweit verbessert werden", so Mitterlehner.

Auch Rahmenbedingungen wie politischer Stabilität (60 Prozent) und ausgeglichenem Staatshaushalt (ebenfalls 60 Prozent) wird - vor dem Hintergrund der gegenwärtig turbulenten Weltwirtschaftslage - hohe Bedeutung eingeräumt. Überraschend wenig Handlungsbedarf sieht man bei den Wohlstandsfaktoren sozialer Ausgleich und Lebensqualität. Grund dafür ist laut Studie, dass auf diesem Gebiet in Europa bereits ein hohes Niveau erreicht wurde und ein weiteres Nachschärfen aus Sicht der Top-Manager nicht notwendig ist.
Europa gut aufgestellt, aber steigender Konkurrenzdruck aus Asien

71 Prozent der befragten Top-Entscheider gehen vor dem Hintergrund der Staatsschuldenkrise nicht davon aus, dass der Wirtschaftsstandort Europa an Wettbewerbsfähigkeit und Bedeutung verliert, davon erwarten 24 Prozent sogar einen Bedeutungsgewinn. Steigenden Konkurrenzdruck erwarten die Befragten aus Asien, insbesondere aus China (82 Prozent), Indien (75 Prozent) und Südostasien (70 Prozent). "Dass die Top-Manager mit Optimismus und Vertrauen in die Zukunft des Kontinents blicken, zeigt, dass Europa trotz des steigenden Konkurrenzdrucks vor allem aus Asien auf einem soliden wirtschaftlichen Fundament steht", so Mitterlehner. Keine gute Form bescheinigen die europäischen Führungskräfte hingegen den USA. Nur acht Prozent sehen die USA als Benchmark für einen nachhaltig ausgerichteten Wirtschaftsstandort.

Standort Österreich erfüllt Anforderungen der Zukunft gut
Bei der Frage danach, welche Länder in Europa schon heute den Anforderungen an einen Wirtschaftsstandort der Zukunft genügen, erhielten Deutschland, Schweden, die Schweiz, Niederlande und Österreich die besten Noten. Wirtschaftliche Großmächte wie Großbritannien und Frankreich landen beispielsweise nur im Mittelfeld. Die befragten Manager aus Österreich sehen das ähnlich: 98 Prozent attestieren Deutschland und 90 Prozent Schweden eine hohe beziehungsweise sehr hohe Wettbewerbsfähigkeit. In der Selbstsicht sind die österreichischen Manager besonders optimistisch: 86 Prozent stimmen zu, dass Österreich die Anforderungen an einen Wirtschaftsstandort der Zukunft heute bereits vollständig beziehungsweise beinahe vollständig erfüllt. Von den deutschen Studienteilnehmern wird Österreich ebenfalls als wichtige europäische Wirtschaftsnation wahrgenommen: 82 Prozent der deutschen Manager sehen die Alpenrepublik als sehr gut beziehungsweise gut gerüstet für zukünftige Trends und Entwicklungen im Standortwettbewerb.

Die Studie "Zukunft des Wirtschaftsstandortes Europa" wurde vom unabhängigen Marktforschungsunternehmen Kreutzer Fischer & Partner im Auftrag von ABA-Invest in Austria erstmals durchgeführt. Die Studie untersuchte Meinungen von Top-Managern zur Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaftsregionen und der zukünftigen Bedeutung spezifischer Standortfaktoren in den Märkten Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxemburg, Österreich, Niederlande, Polen, Schweden, Slowakei, Tschechien und Ungarn. Im Rahmen der Studie wurden 300 Top-Manager der 1.000 umsatzstärksten Unternehmen des jeweiligen Landes im Dezember 2011 telefonisch befragt.

Über ABA-Invest in Austria
ABA-Invest in Austria (Austrian Business Agency) ist eine im Eigentum des österreichischen Wirtschaftsministeriums stehende Betriebsansiedlungsgesellschaft. Sie berät interessierte Unternehmen kostenlos bei der Standortwahl, in arbeits- und steuerrechtlichen Fragen, hilft bei der Suche nach Kooperationspartnern und unterstützt im Kontakt mit Behörden. Interessierte Unternehmen werden von Mitarbeitern in der Wiener Zentrale und den Büros in New York und Tokio betreut.
     
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