"Kindern eine Chance" eröffnet Behindertenschule in Uganda   

erstellt am
10. 04. 12

Innsbruck (promedia) - Der Tiroler Verein "Kindern eine Chance" hat im März 2012 seine erste Schule für Kinder mit speziellen Bedürfnissen in Uganda eröffnet. Es ist die einzige Einrichtung dieser Art im 350.000 Einwohner zählenden District Mityana.

In der ersten Phase wurden zwölf mehrfachbehinderte Kinder in die Internatsschule aufgenommen. Für Gabi Ziller und Stefan Pleger, die Gründer des Vereins "Kindern eine Chance", ist damit der erste Schritt in eine unbedingt notwendige Erweiterung des Arbeitsgebietes des Vereins getan. Seit mittlerweile vier Jahren arbeitet der rein ehrenamtliche Verein daran, Waisen und anderen benachteiligten Kindern eine Schulausbildung zu ermöglichen. Über 700 Kindern kann dadurch im Moment der Schulbesuch ermöglicht werden.

Die beiden Tiroler erkannten den dringenden Handlungsbedarf, was die Versorgung von Kindern mit Behinderung angeht und beschlossen daher, auch für diese ein Angebot zu schaffen. „Bei unseren Besuchen in den Dörfern haben wir immer wieder geistig und körperlich behinderte Kinder getroffen, die teilweise versteckt wurden, da sie oft als Schande für die Familie gelten. Genau für diese Kinder, die kaum soziale Kontakte haben und in ihrem normalen Umfeld kein menschenwürdiges Dasein führen können haben wir diese Schule gebaut“, erklären Ziller und Pleger.

Für Kinder wie die 9-jährige Gloria, die nach einer Malariainfektion an Zerebraler Kinderlähmung erkrankte, ist die Schule eine nie erhoffte Chance. Erstmals kann sie in einem richtigen Bett mit Matratze und Moskitonetz schlafen, hat die Möglichkeit mit anderen Kindern zu spielen, erhält Physiotherapie und einen entsprechenden Unterricht. Zuvor lebte sie mit ihrer Großmutter und anderen Kindern in einer Lehmhütte unter ärmlichsten Bedingungen. Weder Vater noch Mutter kümmerten sich um sie. Als die Mitarbeiter von "Kindern eine Chance" sie besuchten, versteckte sich die Großmutter aus Scham.

Die pädagogische Aufbauarbeit des Behindertenprojektes wird derzeit von der österreichischen Sonderpädagogin Ann-Christin Hütter geleitet. Wie alle internationalen Mitarbeiter, die für "Kindern eine Chance" in Uganda tätig sind, arbeitet auch sie vollkommen unentgeltlich vor Ort mit. Selbst den Flug nach Uganda hat sie selbst bezahlt. „Nur so ist es möglich, dass wirklich jeder Spenden-Euro direkt in Uganda ausgegeben wird“, erklärt Pleger.

Die fünf Monate dauernden Bauarbeiten für die neue Schule wurden ausschließlich von ortsansässigen Handwerkern durchgeführt. So kommt das Geld direkt in den lokalen Wirtschaftskreislauf und hilft, die gesamte Region wirtschaftlich zu entwickeln.

Die Eröffnung fand unter großem öffentlichem Interesse statt. Neben der politischen Führung des Bundeslandes Mityana und zahlreichen Ehrengästen aus Uganda reiste auch Dagmar Ballweber aus Österreich an. Ihre Familie hat den Bau der Schule weitestgehend finanziert. Daher wurde diese erste Behindertenschule im gesamten Bundesland auch nach ihrem selbst im Rollstuhl sitzenden Sohn Christoph Bettermann benannt.

Stefan Pleger und Gabi Ziller, die Gründer von "Kindern eine Chance", sowie Mitarbeiterin Ann-Christine Hütter sind per E-Mail unter kontakt@kinderneinechance.at direkt erreichbar. Weitere Informationen zum Verein gibt es unter .
     
Informationen: http://www.kinderneinechance.at    
     
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