Erste Bank Social Banking: Der Armut entgegenwirken   

erstellt am
23. 04. 12

Studie im Auftrag der Erste Bank zeigt volkswirtschaftliche Auswirkungen von Social Banking – Fokus auf Basisfinanzdienstleistungen, Mikrokredite und finanzieller Allgemeinbildung
Wien (erste bank) - In Österreich sind mehr als eine Million Menschen armutsgefährdet. Für mehr als 29% der Haushalte sind unerwartete Ausgaben wie beispielsweise eine neue Waschmaschine ein Problem, jeder fünfte Haushalt kann sich gar nicht am wirtschaftlichen Alltag beteiligen. Der Auslöser für Armut ist meist ein niedriges Einkommen. Besondere Risikogruppen sind bildungsferne Schichten, AlleinerzieherInnen und MigrantInnenhaushalte.

Verantwortungsvoller Einsatz von Finanzdienstleistungen kann der Armut entgegenwirken und hat positive Effekte auf die Volkswirtschaft, das zeigt eine Studie im Auftrag der Erste Bank. Doch Basisfinanzdienstleistungen sind in Haushalten mit niedrigem Einkommen selten vorhanden. In Österreich leben mehr als 150.000 Personen ohne Konto, 21% der Haushalte mit niedrigem Einkommen haben keine Haushaltsversicherung. "Viele denken, ein Konto hat jeder und das ist eine Selbstverständlichkeit. In der Realität ist das aber gar nicht so", so Peter Bosek, Firmen- und Privatkundenvorstand der Erste Bank Oesterreich.

Die Ergebnisse der Studie sprechen für sich: Verantwortungsvolles Bankgeschäft ist gefragt. "Unser Gründungsgedanke besagt, dass Finanzdienstleitungen für alle zugänglich sein sollen", so Bosek. Diese Grundsätze münden in der Abteilung "Social Banking" der Erste Bank. Der Fokus liegt auf Mikrokrediten, Basisfinanzdienstleitungen und finanzieller Allgemeinbildung. Seit 2010 vergibt die Erste Bank in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Mikrokredite für Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen. Die Studie zeigt den Erfolg des Projekts in Zahlen: Pro Neugründung entstehen 2-3 neue Arbeitsplätze, die Mehrheit kommt aus der Arbeitslosigkeit heraus und besonders für Frauen stellen Mikrokredite eine neue Chance dar. 44% der Neugründer durch einen Mikrokredit sind weiblich, das sind im Vergleich zu Unternehmen die nicht auf Grund von Arbeitslosigkeit gegründet werden fast 10% mehr. "Das Projekt finanziert sich mittlerweile durch Entlastung der Sozialausgaben und neuen Arbeitsplätzen zur Hälfte von selbst", sagt Bosek. Seit Anfang 2012 wurde das Projekt "dermikrokredit" in weitere Sparkassen getragen und ist in gesamt Österreich vertreten.

Menschen, die jedoch sogar schon ihre Bankverbindung verloren haben, können sich an die Zweite Sparkasse wenden. Gemeinsam mit der Schuldnerberatung der Caritas werden dort bereits über 8.000 Kunden mit Basisfinanzdienstleistungen wie einem Girokonto und einer Haushaltsversicherung versorgt. Ein Konto bedeutet laut der Studie im Auftrag Erste Bank nicht nur eine Einsparung von rund 315 Euro Transaktionskosten pro Jahr, die durch die Bezahlung von Lebenserhaltungskosten anfallen. Auch die Arbeitssuche wird erleichtert, denn ein Konto ist für viele Arbeitgeber eine Vorraussetzung für die Jobvergabe.

Als Armutsprävention wird in der Studie die Allgemeinbildung hinsichtlich Finanzthemen genannt. "Finanzielle Allgemeinbildung heißt auch sich darüber bewusst zu sein, wie man mit dem Geld das man zur Verfügung hat umgeht", sagt Bosek. "Laut unserer Studie machen Fehlentscheidungen auf Grund von Unwissen beispielsweise in Deutschland einen Verlust von sogar 1% des BIPs aus." Die Problematik bei der Vermittlung von finanziellem Wissen ist allerdings, dass die Bevölkerung keineswegs ein Wissensdefizit sieht. 67% hielten sich bei einer Umfrage finanziell für kompetent, schlussendlich konnten aber nur 27% ein passendes Rechenbeispiel lösen. Die Studie zeigt, dass finanzielle Allgemeinbildung schon bei Kindern beginnen sollte, denn es handelt sich um einen lebenslangen Lernprozess. "Finanzbildung soll besonders für Kinder nicht langweilig sein und nicht nur aus Zahlen bestehen. Sparefroh TV zeigt zum Beispiel spielerisch wie man mit Geld umgeht", erklärt Bosek. Im Herbst erscheint bereits die dritte Folge von Sparefroh TV, das vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur als Unterrichtsmittel für die 1. - 4. Klasse Volksschule empfohlen wird. Für die 4. - 8. Schulstufe führt das Social Banking der Erste Bank seit 2011 Workshops rund um den richtigen Umgang mit Geld durch.

"Unser Social Banking ist nicht einfach nur wohltätig. Schlussendlich können die Kunden wieder auf eigenen finanziellen Beinen stehen", beschreibt Bosek die Arbeit der Social Banking Abteilung. Weitere Projekte stehen schon in den Startlöchern und werden pilotiert: Ein betreutes Konto soll Kunden helfen, ihr Finanzleben unter Kontrolle zu bekommen oder ein Sozialmikrokredit bei einer sozialen Verbesserung behilflich sein.
     
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