Dr. Jakob Fellin verband Österreich und Italien   

erstellt am
23. 04. 12

Feierliche Enthüllung einer Gedenktafel
Graz (stadt) - Seine Tätigkeit stand stets im Zeichen der Völker- und Kulturverbindung und so wurde auch eine Gedenktafel für ihn von zwei Ländern gestiftet: Dr. Jakob Fellin, geboren im kleinen italienischen Ort Trentino, prägte von 1924 bis 1933 als Direktor der Universitätsbibliothek der Karl-Franzens-Universität Graz das wissenschaftliche Leben dies- und jeneseits der Grenze und verfasste ein großes Werk an bibliografischen Daten, das als "Nachlass Fellin" auf Betreiben der Österreichisch-Italienischen Gesellschaft Trento-Rovereto digitalisiert und somit für die Zukunft gesichert wurde.

Zur feierlichen Enthüllung einer Gedenktafel für Dr. Jakob Fellin versammelten sich am 20.04. auch hochkarätige Gäste aus Italien - allen voran Südtirols Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder, der auch die steirischen Landesspitzen Mag. Franz Voves und Hermann Schützenhöfer im großen Lesesaal der Universitätsbibliothek antraf.

Seitens der Stadt Graz vertrat Kulturstadtrat Michael Grossmann Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl und erklärte: "Drei Landeshauptleute versammelt, unterstreicht schon die Bedeutung dieses Anlasses. Ich freue mich, dass wir einen 'gemeinsamen Sohn' feiern dürfen und bedanke mich beim Engagement der Österreichisch-Italienischen-Gesellschaft und aller, die sich für das Gedenken an Dr. Jakob Fellin eingesetzt haben."

Landeshauptmann Dr. Durnwallner dankte seinerseits der Stadt Graz, einen richtigen Europäer, wie er Fellin bezeichnete, zu ehren: "Gerade in einer so schnelllebigen Zeit wie heute, darf man nicht vergessen, wer einst etwas bewegt hat, solche Persönlichkeiten gehören vor den Vorhang." Und auf Italienisch unterstrich Durnwallner das Zusammengehörigkeitsgefühl noch einmal: "Siamo tutti europei - Wir sind alle EuropäerInnen".

Zur Person von Dr. Jakob Fellin
In dem kleinen trentinischen Ortes Revo geboren, machte Jakob Fellin "Karriere" an der Uni Graz. Er war von Direktor der UB von 1924 bis 1933. Es zeichneten ihn besondere Arbeitskraft und Engagement aus, wie sein großes Werk an bibliografischen Daten erkennen lässt, das heute als "Nachlass Fellin" an der UB Graz erhalten ist. Das Werk blieb wegen der wirtschaftlichen Lage in den Zwischen- und Nachkriegsjahren unpubliziert und wurde nun auf Betreiben der österreichisch-italienischen Gesellschaft Trento-Rovereto digitalisiert. Durch seine Genauigkeit und seinen kriminalistischen Spürsinn gelang es Fellin sogar, einem Bibliothekar, der sich als Bücherdieb betätigte, auf die Schliche zu kommen und so die UBG vor weiteren Bücherdiebstählen wertvoller Werke zu bewahren.
     
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