Stadt Salzburg: Neues Verkehrsmanagement im Sommer   

erstellt am
23. 04. 12

Keine Zufahrt in Kernzone von 10 bis 14 Uhr – „Regensperre“ als back-up bei Stau
Salzburg (stadt) - Mit einer neuen, klaren Regelung sagt die Stadt Salzburg dem Verkehrsinfarkt im Sommer den Kampf an. Planungsstadtrat Johann Padutsch legt, in Absprache mit Bürgermeister Heinz Schaden, den Amtsbericht dazu nun vor. „Wir wollen die Kernzone der Innenstadt in eine Flaniermeile für Einheimische und Touristen verwandeln. Dazu ist es einfach nötig, den überbordenden Individualverkehr hintan zu halten“, betont Padutsch.

Konkret geplant ist, von 10 bis 14 Uhr die Zufahrt in die Kernzone der Altstadt zu beschränken: Auf der Staatsbrücke darf nicht mehr rechts zum Ferdinand-Hanusch-Platz abgebogen werden. Die Zufahrt durchs Neutor ist ebenso nicht gestattet, wie jene über den Müllner Hügel. Gelten soll die Regelung wochentags von 16. Juli bis 17. August. Ausgenommen sind Linienverkehr, Taxis, Mietwagen, Behinderte, Anrainer, Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Lieferverkehr und Hotelgäste – jeweils mit Bestätigung – sowie einspurige Fahrzeuge.

Eigens geschulte Organe werden an den neuralgischen Punkten (siehe PDF-Plan) die VerkehrsteilnehmerInnen anleiten und informieren. Die Polizei wird die Einhaltung des Zufahrtsverbotes im Innenbereich der Zone überwachen. Große Hinweistafeln an den Haupteinfahrtsstraßen und Autobahnzubringern werden Touristen auf die Regelung aufmerksam machen. Auch in die Navi-Systeme soll sie eingespeist werden.

„Unser Ziel ist es, die Park & Ride-Plätze Messe, Süd und Flughafen zu füllen. Und die Tagesgäste mit äußerst kostengünstigen Kombitickets – 12 € Netzkarte für 5 Personen – mit dem öffentlichen Verkehr ins Zentrum zu bringen“, sagt Padutsch. Von dem größten P & R-Platz Messe, mit 3.300 Stellplätzen, fahren zwei Obuslinien – eine davon direkt – ins Zentrum.

Als „back-up für den worst case“ bezeichnet der Planungsstadtrat die Schlechtwetter-Verordnung. Die zwangweise Ableitung zu den Park & Ride-Plätzen durch die Polizei war 2009 und 2010 an neun Tagen, 2011 an acht Tagen notwendig geworden, weil der Verkehr in der gesamten Stadt zusammen zu brechen drohte. „Ich hoffe, dass die neue, klare Zufahrtsbeschränkung in der Kernzone so viel Aufmerksamkeit erregt, dass sich gerade an Regentagen die Leute die Fahrt mit dem Auto bis ins Zentrum nicht mehr antun. Es hat ja auch keinen Sinn, sich stundenlang in den Stau zu stellen. Das bringt weder den Touristen, der Stadt noch der Wirtschaft was.“ Sollte es dennoch zu einem drohenden Verkehrskollaps kommen, werde man die „Regensperre“ aber zusätzlich zur Kernzonen-Regelung wieder aktivieren.

Größere Variante nicht durchsetzbar
Der vorliegende Amtsbericht zum neuen Sommer-Verkehrsmanagement – er wird den Fraktionen heute Montag, 23. April 2012, übermittelt – beinhaltet auch eine „große Variante“ der Zufahrtsbeschränkung in die Innenstadt. Hier wären dann auch die Salzachkais zwischen Staatsbrücke und Rehrlplatz bzw. Rudolfsplatz davon betroffen.

Padutsch: „Diese Lösung hätte vermutlich viel stärkere Signalwirkung. Das war aber politisch nicht durchsetzbar. Für die kleine Variante spricht, dass sie überschaubarer ist, den eigentlichen Kernbereich, wo die Probleme aufgetreten sind, umfasst und trotzdem einen Großteil der gewohnten Wegeverbindungen für die Salzburgerinnen und Salzburger offen hält.“
     
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