Heinisch-Hosek: Gender-Medizin so anerkennen, wie es sich dieser Bereich verdient   

erstellt am
20. 04. 12

Frauenministerin bei der 5. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für geschlechtsspezifische Medizin
Wien (bka) - "Gerade beim Zusammenhang Gender, Gewalt und Migration müssen wir genauer hinschauen. Denn hier geht es um eine spezielle Gruppe von Frauen, die besondere Bedürfnisse hat", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek am 20.04. bei der Eröffnung der 5. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für geschlechtsspezifische Medizin (ÖGGSM) in Wien. Das Thema "Gender und Migration" bildet den diesjährigen Schwerpunkt der Veranstaltung mit vielfältigen Vorträgen und Diskussionen.

"In den letzten fünf Jahren ist viel geschehen: Wir haben Gender Budgeting in der Verfassung verankert, ab 1. Jänner 2013 müssen wir das Haushaltsrecht danach auslegen, wie sich unsere Budgetpolitik auf die Geschlechter auswirkt. Vor einigen Jahren war so etwas noch undenkbar! Damit sind wir in Europa federführend", sagte Bundesministerin Heinisch-Hosek. Zudem konnte in den letzten Jahren ein zweites Gewaltschutzgesetz verabschiedet und ein Lehrstuhl für Gender-Medizin eingerichtet werden. "Es fehlt nur mehr das dazugehörige Diplom, das von der Ärztekammer angerechnet werden könnte. Ich möchte mich dafür einsetzen, damit Gender-Medizin so anerkannt wird, wie es sich dieser Bereich verdient", so die Bundesministerin.

Das für die Tagung gewählte Thema "Gender und Migration" sei besonders wichtig, so Bundesministerin Heinisch-Hosek. Noch immer werde Sexualität – nicht nur in Familien mit Migrationshintergrund – allzu oft als Tabuthema gesehen, genauso wie auch die Herrschaftsverhältnisse überwiegend männlich geprägt seien. "Ich bin mir sicher, dass die Ergebnisse dieser Tagung für uns Politikerinnen und Politiker neue Impulse bringen, bei denen wir ansetzen können. Wir bekommen so gezielt Ansporn von wissenschaftlicher Seite, um damit neue Akzente setzen zu können. Gemeinsam können wir nicht nur Druck machen, sondern verändern", sagte die Frauenministerin abschließend.
     
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