Salzburg und China in regem Austausch im Sozialbereich   

erstellt am
20. 04. 12

Schmidjell besuchte mit chinesischem Zivilminister LI Liguo das SOS-Kinderdorf in Seekirchen
Salzburg (lk) - Mag. Cornelia Schmidjell, Landesrätin für Gesundheit und Soziales, empfing am 20.04. eine hochrangige Delegation aus der Volksrepublik China, angeführt von LI Liguo, dem Minister für Zivilangelegenheiten. Zu seinen Ressorts gehören die Agenden soziale Wohlfahrt und soziale Angelegenheiten. Auch ein Besuch des SOS-Kinderdorfes in Seekirchen stand auf dem Programm.

Schmidjell wies in ihrer Begrüßung auf die langjährigen guten Beziehungen Salzburgs zu China hin, deren Höhepunkte der Besuch des Präsidenten der Volksrepublik China Hu Jintao in Salzburg im Herbst 2011 und der vor Kurzem erfolgte Besuch einer Salzburger Wirtschaftsdelegation, angeführt von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, in China waren.

"Der rege Austausch, der jetzt auch in sozialen Angelegenheiten geführt wird, zeigt, wieviel Salzburg und China voneinander lernen können. Es ist erfreulich, dass China sich angesichts seiner rasanten wirtschaftlichen Entwicklung auch im Sozialbereich für unseren Wohlfahrtsstaat und seine Errungenschaften interessiert. Die sozialen Einrichtungen des Landes wie das SOS-Kinderdorf sind hier besonders gute Beispiele im Bereich der Jugendwohlfahrt", so Schmidjell.

Zivilminister LI Liguo sagte, der Volksrepublik China sei der Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzungen ein wichtiges Anliegen. Das österreichische und auch das Salzburger System der Mindestsicherung fanden besonderes Interesse, vor allem jene Maßnahmen, mit denen Mindestsicherungsbezieher/innen zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt unterstützt werden. Soziale Maßnahmen, die das Ziel haben, Menschen wieder zur Unabhängigkeit von Transferzahlungen zu verhelfen, waren auch Themen in Zusammenhang mit älteren Menschen und Menschen mit Beeinträchtigungen.

Nach einer Besprechung mit der Leitung des SOS-Kinderdorfes besuchte Minister LI Liguo noch zwei Kinderdorffamilien und machte sich ein Bild über das Zusammenleben im Kinderdorf.

Im SOS-Kinderdorf in Seekirchen finden rund 40 Kinder in zwölf Familienhäusern ein Zuhause. Eingebettet in einem überschaubaren Dorf erfahren die Kinder mit SOS-Kinderdorf-Müttern und Vätern und Geschwistern die Voraussetzungen für einen guten Einstieg in ein selbstständiges Leben. In der Volksrepublik China leben mehr als 1.100 Kinder und Jugendliche in SOS-Kinderdörfern. In den Kindergärten werden derzeit rund 750 Mädchen und Jungen aus den SOS-Dörfern sowie aus deren Nachbarschaft betreut.

Das weitere Besuchprogramm der chinesischen Delegation umfasste einen Stadtrundgang und ein abschließendes Abendessen der chinesischen Delegation mit Landesrätin Schmidjell.


LI Liguo ist 1953 in Yutian in der Provinz Hebei geboren. Der Minister für Zivilangelegenheiten der Volksrepublik China ist Diplomingenieur und absolvierte des Masterlehrgang an der Nordöstlichen Universität für Technologie. 1974 trat LI liguo der Kommunistischen Partei der Volksrepublik China bei. Von 1990 bis 1993 war er stellvertretender Bürgermeister von Panjin/Liaoning, von 1993 bis 1995 bis Generalparteisekretär der Autonomen Region Tibet und Sekretär des direkt angeschlossenen Arbeitsausschusses der Institutionen. Von 2001 bis 2003 war er stellvertretender Leiter des Ständigen Ausschusses im Parteikomitee der Autonomen Region Tibet. Von 2005 bis Juni 2010 war er Exekutiv-Vizeminister und stellvertretender Parteisekretär im Ministerium für Zivilangelegenheiten. Im Juni 2010 wurde er zum Minister für Zivilangelegenheiten bestellt.
     
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