Besetzt Salzburg!   

erstellt am
18. 04. 12

Licht und Schatten Schatten. Festival zu sozialer Ungerechtigkeit vom 1. bis 6. Mai 2012
Salzburg (landestheater) - Unter dem Titel "Besetzt Salzburg! - Licht und Schatten" versammelt das Salzburger Landestheater vom 1. bis 6. Mai 2012 Inszenierungen, Lesungen, Diskussionen u. w. zum Thema soziale Ungerechtigkeit. Die Festivalleiterinnen Angela Beyerlein und Astrid Großgasteiger bringen das revolutionäre Potential des Theaters mit der Occupy-Bewegung zusammen. Ausgangspunkt der Aktionen ist die Bastion, der Zwergerlgarten im Mirabellgarten. Dort dient eine Zeltstadt als Festivalzentrum und hier wird den ganzen Tag protestiert, diskutiert und im historischen Garten vor dem Sitz des Bürgermeisters auch übernachtet. Alle SalzburgerInnen sind herzlich eingeladen, etwas zur Veränderung beizutragen und sich mit Zelt und Schlafsack anzuschließen!

Das Programm nähert sich dem Phänomen "Occupy-Bewegung" künstlerisch von verschiedenen Seiten, den Kern bilden vier Aufführungen:

Beim "Spiel des Lebens" stoßen die Zuschauer immer wieder auf Situationen und Szenen - von SalzburgerInnen gespielt -, die einen neuen Blick auf zentrale Themen der Protestbewegung ermöglichen und aufzeigen, wogegen die Bürger dieser Stadt protestieren wollen. Der Weg führt durch den Mirabellgarten in unterschiedliche Räume des Schlosses. Die Wiederaufnahme "Fluchtwege" macht die ersten Schritte eines Asylbewerbers nach der Ankunft in Österreich am eigenen Leib erlebbar. In dem israelischen Gastspiel "Um Muhamad" werden die Lebensgeschichten zweier älterer Frauen aus Israel und Palästina als Treffen zwischen einer Schauspielerin und einer medial auf dem Monitor präsenten Frau gegenübergestellt. "ohnetitel" präsentiert mit dem Georgier David Chuntschukaschwili ein Theater-Tanzprojekt, das wohl nie seinen Weg auf die große Bühne finden wird, da ihm die professionelle Tätigkeit am Theater als Asylwerber nicht möglich ist: Eine Studie über das Scheitern und die Macht der Kunst als Strategie des Widerstands.

Ergänzt wird das Programm mit Maxim Gorkis "Nachtasyl" an ungewöhnlichem Ort - auf der Bühne in der Zeltstadt. Dieser Klassiker zeigt Menschen im Schatten der Gesellschaft und geht der Frage nach, was passiert, wenn man aus dem sozialen Netz fällt. In einer szenischen Lesung von Albert Ostermaiers "Erreger" wird ein arbeitsloser Börsenmakler psychologisch beleuchtet. Die Mitglieder des Opernensembles prangern soziale und politische Missstände musikalisch an, sie tragen Protestlieder aus unterschiedlichen Ecken der Welt vor. Die Anti Anti-ACTA ACTA-Bewegung ewegung wird in einer Forumtheater-Szene unter Mitwirkung der Zuschauer problematisiert. Ein Konzert mit dem Festspiele und Theater Theater-Kinderchor zeigt, warum auch "The Sound of Music" Teil gesellschaftlicher Veränderung sein kann. Mitglieder des Schaupielensembles tragen "Reden der Welt" aus der Occupy-Bewegung vor. Und eine Fotoausstellung von Rea Sturm dokumentiert das Leben der Straßenjugend in Nepal und Indien.

Begleitend dreht sich bei der Theatertagung "Von Top Dogs, Krisen und Kapitalismusk Kapitalismuskritik" ritik" auf Podien und in Vorträgen alles um Reflexionen über Kunst und Krise: Welche Chance bietet die Krise für künstlerisches Schaffen?

Die Tagung ist eine Kooperation mit der Evangelischen Akademie Tutzing, Anmeldungen sind unter http://www.ev-akademie-tutzing.de erbeten.
     
Informationen: http://www.salzburger-landestheater.at    
     
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