Fitch bestätigt Triple A-Rating für Österreich  

erstellt am
17. 04. 12

Faymann weiter für Schaffung einer europäischen Rating-Agentur
Wien (bpd) - Bundeskanzler Werner Faymann zeigt sich erfreut über die Mitteilung der Agentur Fitch Ratings von heute, Dienstag, in der die Bewertung der österreichischen Staatsanleihen mit der Bestnote Triple-A mit einem stabilen Ausblick bestätigt wird. "Damit zeigt sich, dass die Republik Österreich hervorragend aufgestellt ist, dass sie international Vertrauen genießt und bei Staatsanleihen nach wie vor zu den sichersten und verlässlichsten Emittenten zählt", so der Bundeskanzler am 17.04.

Ausdrücklich hob Fitch Österreichs gut entwickelte und flexible Volkswirtschaft hervor, ebenso die Stärke der Institutionen sowie die österreichische Sozialpartnerschaft als "Eckpfeiler der stabilitätsorientierten Politik". Die soliden Wirtschaftsdaten spiegelten sich in einer schnellen Erholung nach der Wirtschaftskrise 2009 sowie vor allem in niedrigen Arbeitslosenzahlen und einem guten Zustand des Staatshaushaltes wider, so die Agentur.

Fitch Ratings habe am Dienstag auch bestätigt, dass "mit dem Stabilitätspaket der Bundesregierung ein wesentlicher Beitrag zur Konsolidierung geleistet wird. Damit wurden das hohe Ansehen Österreichs und das Vertrauen, das unser Land genießt, erhalten", betonte der Bundeskanzler. Es sei davon auszugehen, dass die Mitteilung der Agentur dazu beitragen werde, dass die aktuell historisch niedrigen Marktzinsen auf Staatsanleihen der Republik Österreich weiter auf jenem Niveau bleiben, das dem Wachstumspotenzial, dem Beschäftigungsniveau, der sozialen Balance und der gesamtstaatlichen Stabilität in Österreich entspricht.

Zur allgemeinen Diskussion um die Bedeutung der drei großen Rating-Agenturen für den Staatsanleihenmarkt betonte der Bundeskanzler erneut, dass man in Europa die Bemühungen um eine europäische Rating-Agentur jedenfalls fortsetzen müsse und dieses Projekt nicht aufgeben werde: "Europa muss unabhängiger von den US-Agenturen werden. Wir brauchen eine europäische Rating-Agentur und klare Finanzmarktregeln, um für mehr Berechenbarkeit, Transparenz und Stabilität im Finanzsektor zu sorgen."

 

 Spindelegger: Österreich steht auf gesunden Beinen
Bestnote ist positives Zeichen für Wirtschafts- und Finanzpolitik – Österreich in gesunde Zukunft führen – Reformkurs fortsetzen
Wien (övp-pd) - "Österreich steht auf gesunden Beinen, das bestätigt auch die Bewertung 'Triple-A' durch die Ratingagentur Fitch", so Vizekanzler Michael Spindelegger in einer ersten Reaktion auf die Bestätigung der höchsten Kreditwürdigkeit für Österreich. "Die Bestnote durch Fitch ist ein positives Zeichen für unsere Wirtschafts- und Finanzpolitik, die darauf abzielt, den Wirtschaftsstandort Österreich vor Belastungen zu schützen. Insbesondere die Stabilität des Landes, die hervorragende exportorientiere Wirtschaft und die effiziente Verwaltung sind die Grundpfeiler des Erfolgs-Modells Österreich", betont Spindelegger und weiter: "Mit dem Reformpaket haben wir bewiesen, dass wir die Einsparungen ernst nehmen, unser Budget auf gesunde Beine stellen und bis zum Jahr 2016 ein Nulldefizit anpeilen. Diese Anstrengungen wurden auch von der Ratingagentur Fitch honoriert, wenngleich wir diese Schritte nicht gesetzt haben, um Ratingagenturen zu beeindrucken, sondern um Österreich in eine gesunde Zukunft zu führen."

"Das Reformpaket der Bundesregierung verfolgt ambitionierte Ziele und signalisiert unsere Absicht, nachhaltige Reformen für Österreich anzugehen. Die Schuldenbremse und die Umsetzung des Reformpakets spielen in der Bewertung eine große Rolle. Wir gehen die großen Kostentreiber des Landes an und leiten notwendige Reformen ein", betont Spindelegger und hält abschließend fest: "Wir sind mit unserer Reformpolitik auf dem richtigen Weg und müssen diesen Kurs fortsetzen, um Österreich dort zu halten wo es hingehört - an Europas Spitze."

 

Mölzer: Scheitern der EU-Ratingagentur ist Blamage mit weitreichenden Folgen
Europa bleibt unter dem Diktat der drei großen US-Ratingagenturen - EU-Kommission darf Projekt nicht ad acta legen und hat neues Modell für Ratingagentur auszuarbeiten
Wien (fpd) - Wenn die geplante EU-Ratingagentur vor dem Aus stehe, weil sich das Startkapital von 300 Millionen Euro aller Voraussicht nach nicht aufbringen lassen werde, dann sei dies eine Blamage mit weitreichenden Konsequenzen, sagte der freiheitliche Delegationsleiter im Europäischen Parlament, Andreas Mölzer, zu diesbezüglichen Medienberichten. "Damit bleibt Europa weiterhin unter dem Diktat der drei in den USA ansässigen Agenturen Standard & Poor's, Moody's und Fitch, die naturgemäß andere als europäische Interessen verfolgen", erklärte Mölzer.

Es sei offenbar ein Fehler gewesen, so der freiheitliche EU-Mandatar, dass die EU-Kommission einseitig auf ein Modell der Beratungsfirma Roland Berger gesetzt habe. "Hier hätte es von Anfang an Alternativmodelle geben müssen. Denn die Abhängigkeit der EU-Staaten von den US-Ratingagenturen, die mit ihren mehr als fragwürdigen Herabstufungen der Bonität von manchen Mitgliedstaaten maßgeblich zur Verschärfung der Euro-Krise beigetragen haben, muss unbedingt beendet werden", forderte Mölzer.

Folglich verlangte der freiheitliche Europaabgeordnete auch, dass die EU-Kommission das Projekt einer europäischen Ratingagentur weiter verfolgen müsse. "Schließlich geht es hier um eine für die Zukunft Europas entscheidende Frage, weshalb neue Modelle für eine EU-Ratingagentur auszuarbeiten sind", schloss Mölzer.

 

Neumayer: Konsolidierungskurs stärkt den Standort
Bestätigung des Triple-A sehr erfreulich - Schuldenbremse und Konsolidierungspaket richtiger Schritt
Wien (pdi) - "Die Bestätigung der Top-Bonität für Österreich durch Fitch ist ein Erfolg für den Standort Österreich und primär den jüngsten Reformbemühungen, wie dem Beschluss der Schuldenbremse und dem Konsolidierungspaket, zu verdanken", betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer. Die IV habe bereits seit Jahren die Einführung einer Schuldenbremse gefordert und trete für ein "kluges Zurückführen der Ausgaben" ein, bei der gerechtfertigte und sinnvolle Leistungen nicht gekürzt und die Zukunftsfähigkeit des Landes gestärkt würden. "Dass Österreich nunmehr wieder auf dem richtigen Weg ist, hat nun auch die heutige Entscheidung der Ratingagentur Fitch bestätigt", sagte Neumayer. Erfreulich sei, dass Fitch die Leistungen der Exportwirtschaft, insbesondere der Industrie würdige, was zu einem hohen Grad für die niedrige Arbeitslosigkeit in Österreich verantwortlich sei.

Jedoch sei die Bestätigung des Triple-A nicht als "Ruhekissen" zu verstehen, auf dem man sich nun ausruhen könne, betonte der IV-Generalsekretär. Im Gegenteil: "Im Pensions- und Gesundheitssystem sowie in ineffizienten Verwaltungsstrukturen versickern noch immer Milliarden. Eine weitere Sanierung Österreichs ist nur über nachhaltige Strukturreformen machbar", betonte Neumayer. Zur Absicherung des nunmehr wiedergewonnenen Vertrauens sei zudem eine Verankerung der Schuldenbremse in der Verfassung notwendig. "Erfreulich ist zudem die Einschätzung zu Osteuropa, das weiterhin der wichtigste Wachstumsmarkt für die österreichische Wirtschaft bleibt."
     

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