Rückgang der Inflation im März 2012 auf 2,4%   

erstellt am
17. 04. 12

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für März 2012 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria 2,4% (Februar 2,6%, Jänner 2,8%). Das ist der niedrigste Wert seit Jänner 2011 (2,4%). Da sich Mineralölprodukte und Nahrungsmittel bereits vor einem Jahr stark verteuert hatten, fielen ihre Preisanstiege im Jahresvergleich niedriger aus als zuletzt (+8% beziehungsweise +2,2%). Diese statistischen Basiseffekte (siehe methodische Informationen) bewirkten auch, dass der Inflationsbeitrag der Mineralölprodukte und Nahrungsmittel auf insgesamt 0,60 Prozentpunkte schrumpfte, obwohl sich beide Produktgruppen gegenüber dem Vormonat verteuerten. Noch im November 2011 (Inflationsrate: 3,6%) hatte der Inflationsbeitrag bei diesen beiden Gruppen insgesamt 1,32 Prozentpunkte betragen. Besonders preistreibend wirkten im März 2012 Ausgaben für Wohnen.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat März 2012 lag bei 105,4. Gegenüber dem Vormonat (Februar 2012) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 1,1%.

Ausgaben für Tanken und Nahrungsmittel nur mehr für ein Viertel der Inflation verantwortlich
Als Hauptpreistreiber im Jahresabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +3,4%; Einfluss +0,60 Prozentpunkte). Zurückzuführen war dies überwiegend auf deutliche Preisanstiege bei der Haushaltsenergie (durchschnittlich +4,9%; Heizöl +10%, Gas +11%, jedoch Strom ±0%). Wohnungsmieten stiegen um 4,4%. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 3,0%.

In der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +3,0%; Einfluss: +0,43 Prozentpunkte) wirkten sich die höheren Treibstoffpreise (durchschnittlich +8%) aus. Die Preise für Wartung und Reparaturen von Pkw stiegen insgesamt um 3%. Neue Pkw verbilligten sich um 1%.

Für die Teuerungen in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +2,9%; Einfluss: +0,33 Prozentpunkte) war hauptsächlich die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln (durchschnittlich +2,2%) verantwortlich. Teuerungen bei Fleisch und Fleischwaren (+6%), Brot und Getreideerzeugnissen (+4%), Molkereiprodukten und Eiern (+4%) sowie Gemüse (+2%) wurden durch Verbilligungen bei Obst (-21%) teilweise kompensiert. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich stark (durchschnittlich +8,5%; Kaffee +19%).

In der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (durchschnittlich +3,0%; Einfluss: +0,29 Prozentpunkte) waren höhere Preise für Versicherungsdienstleistungen (+2,4%) sowie für Schmuck und Uhren (+ 11%) ausschlaggebend.

+1,1% gegenüber Februar 2012
Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich +12,9%; Einfluss: +0,69 Prozentpunkte) war Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Hauptverantwortlich dafür war der Verkauf der aktuellen Frühjahrs- und der Sommerkollektionen, die bereits fast vollständig in den Geschäften angeboten wurden. Aktionsware der Wintersaison wurde im März kaum mehr verkauft. Bekleidungsartikel verteuerten sich daher gegenüber Februar 2012 insgesamt um 14%, Schuhe um 13%.

Für die Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +1,2%; Einfluss: +0,19 Prozentpunkte) waren überwiegend teurere Treibstoffe (durchschnittlich +3%) verantwortlich.

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im März 2012: +2,7%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im März 2012 bei 116,11 (Februar 2012 114,68; korrigierter Wert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,7% (Februar 2,6%, Jänner 2,9%). Der Unterschied zum VPI von 0,3 Prozentpunkten ist auf Gewichtungsunterschiede zwischen VPI und HVPI zurückzuführen (siehe methodische Informationen). Teuerungen bei der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels", bei Treibstoffen sowie bei Freizeit- und Kulturdienstleistungen (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI deutlich. Dämpfend auf den HVPI wirkten hingegen Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen, da diese Gruppen im HVPI eine geringere Gewichtung als im VPI aufweisen.

Teuerung für Pensionistenhaushalte im März 2012 bei +2,6%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im März 2012 2,6% (Februar 2,6%, Jänner 3,0%). Der Indexstand lag bei 105,8. Die Differenz zum VPI von 0,2 Prozentpunkten war vor allem auf Teuerungen bei Sozialschutzdienstleistungen, der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" sowie bei Heizöl und Gas (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) zurückzuführen. Preisanstiege bei Treibstoffen (geringerer Gewichtsanteil im PIPH) schlugen hingegen im PIPH weniger durch als im VPI. Zudem dämpften die aktuell starken Verbilligungen bei Obst den PIPH deutlich stärker als den VPI, da Obst im PIPH höher als im VPI gewichtet ist.

Inflation beim täglichen und wöchentlichen Einkauf weiter über dem Durchschnitt
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, stieg im Jahresabstand um 2,9% (Februar 3,3%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf widerspiegelt und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, erhöhte sich im 12-Monatsvergleich um 4,4% (Februar 4,9%).
     
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