Schlüsselprojekt der neuen Südbahn  

erstellt am
25. 04. 12

Spatenstich Semmering-Basistunnel neu
Wien/Gloggnitz (öbb) - Der Semmering-Basistunnel neu (SBTn) ist eines der wichtigsten Infrastruktur-Großprojekte im Herzen Europas. Der zweiröhrige Eisenbahntunnel stellt für Österreich eine nachhaltige Investition in die Eisenbahn-Infrastruktur dar und ist ein Schlüsselprojekt der neuen Südbahn. Mit dem Semmering-Basistunnel neu wird auf der Südbahn im Abschnitt Semmering die infrastrukturelle Grundlage für ein verbessertes Angebot im Personen- und Güterverkehr geschaffen.

Bundesministerin Doris Bures, EU-Vertreterin Desirée Oen vom Kabinett des EU-Verkehrskommissars Siim Kallas, die beiden Landeshauptmänner von Niederösterreich und der Steiermark, Erwin Pröll und Franz Voves, sowie ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Christian Kern starteten am 25.04. offiziell mit einem feierlichen Spatenstich das Projekt. Die Fertigstellung ist für Ende 2024 vorgesehen. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rd. 3,1 Mrd. EUR gemäß Rahmenplan 2012-2017 endvalorisiert.

Nutzen und Bedeutung für Österreich
Der Semmering-Basistunnel neu ist ein Schlüsselprojekt auf der neuen Südbahn. Er beseitigt das Nadelöhr über den Semmering zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag. Die "neue Südbahn" mit dem Semmering-Basistunnel und der Koralmbahn schafft eine moderne, leistungsfähige und zukunftssichere Verbindung sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr. Der Eisenbahntunnel durch das Semmering-Bergmassiv wird die Bergstrecke zwischen Gloggnitz in Niederösterreich und Mürzzuschlag in der Steiermark - das Weltkulturerbe Ghega-Bahn - künftig entlasten. Im Gegensatz zur Bergstrecke wird der Tunnel dank seiner geringen Neigung selbst für schwere Güterzüge uneingeschränkt befahrbar sein. Tonnenschwere Güterwagons müssen nicht mehr wie bisher von zwei oder drei Lokomotiven über den Berg befördert werden, sondern nur noch mit einer. Zusätzlich zur enormen Effizienz- und Kapazitätssteigerung im Güterverkehr wird sich auch die Fahrzeit zwischen Wien und Graz um ca. 40 Minuten verkürzen. Reisende werden dann für die Strecke nur noch 1 Std. 50 Min. benötigen, was sowohl den Reisekomfort als auch die Auslastung auf der Südachse erheblich steigern wird. Nach dem Endausbau der neuen Südbahn wird die Strecke Wien-Graz-Klagenfurt in rund 2 Std. 40 Min. zurückgelegt werden können. Heute benötigt man dafür noch 3 Std. 50 Min.

Gemeinsam mit dem künftigen Hauptbahnhof Wien, der neuen Verkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof Graz und der in Bau befindlichen Koralmbahn schafft der Semmering-Basistunnel neu die Voraussetzung für eine leistungsfähige, zukunftsfähige und attraktive Nord-Süd-Verbindung auf der Schiene. Für Österreich erschließen sich damit neue Märkte und Wirtschaftsräume. In der Bauphase werden 4.000 Arbeitsplätze, in der Betriebsphase ca. 15.000 zusätzliche Jobs gesichert und 5,5 Mrd Euro an zusätzlicher Wertschöpfung in den Betriebsjahren bis 2055 generiert (Quelle: Studie von IHS, IKK und WU Wien / ZTL - Zentrum für Transportwirtschaft und Logistik; Autraggeber: ÖBB-Infrastruktur AG).

Bedeutung für Europa
Die Südbahn ist mit ihrem Herzstück, dem Semmering-Basistunnel neu, innerhalb Europas das zentrale Verbindungsglied auf der transeuropäischen Route von der Ostsee bis zur Adria. Durch den Ausbau dieser Baltisch-Adriatischen Achse von Danzig über Warschau und Wien nach Triest, Venedig und Bologna werden die wachsenden Industrieräume in Polen und Osteuropa mit dem starken oberitalienischen Wirtschaftsraum vernetzt. Für die EU-Regionen entlang der Baltisch-Adriatischen-Achse zeichnt sich lt. Studie durch Inbetriebnahme der ausgebauten österreichischen Projekte eine zusätzliche Wertschöpfung von rund 5,8 Mrd. Euro und 31.000 Arbeitsplätzen ab.

Im Einklang mit Natur und Umwelt
Neben der besseren Schienenverbindung sowohl national als auch international und der Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich zahlt sich die Investition in den Semmering-Basistunnel auch für Mensch und Umwelt aus. Der Basistunnel schafft die Möglichkeit, mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen. Dadurch steigt die Verkehrssicherheit und gleichzeitig wird das Klima geschützt und die Umwelt geschont.

Weltkulturerbe Semmeringbahn
Um die Verträglichkeit des Semmering-Basistunnel neu mit dem bestehenden Weltkulturerbe der Semmeringbahn zu überprüfen, hat das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) das UNESCO Welterbezentrum um Überprüfung gebeten. Diese fand bereits im Frühjahr 2010 durch einen vom internationalen Rat für Denkmalpflege beauftragten Experten statt. Dabei wurden die Berührungspunkte des Semmering-Basistunnels neu mit dem Welterbe erläutert. Neben Maßnahmen zur Erhaltung der Bergstrecke wurden auch wirtschaftliche und touristische Aspekte beleuchtet sowie Tunnelgegner eingeladen, die ihre Bedenken und Sorgen einbringen konnten. Die Prüfung hat ergeben, dass das Tunnelprojekt "die außergewöhnliche universelle Bedeutung das Welterbes" nicht beeinträchtigt. Um dies auch in der Projektumsetzung zu gewährleisten, wurde ein internationaler, interdisziplinärer Beirat eingerichtet.

Das Projekt Semmering-Basistunnel neu
Der 27,3 km lange Semmering-Basistunnel neu verbindet Gloggnitz in Niederösterreich mit Mürzzuschlag in der Steiermark. Er besteht aus zwei parallel geführten Tunnelröhren mit rund 10 Metern Durchmesser, die in einem Abstand von 40 bis 70 Metern zueinander errichtet werden. Sie sind in Abständen von maximal 500 Metern durch begehbare Querstollen, sogenannte Querschläge, miteinander verbunden, welche primär der Selbstrettung dienen. Der Semmering-Basistunnel neu entspricht somit den aktuellen Anforderungen an die Tunnelsicherheit. Im Ereignisfall gelangen die Passagiere über die Querschläge in die sichere Tunnelröhre. Außerdem ist in der Tunnelmitte zwischen den beiden Röhren eine Nothaltestelle eingerichtet, von der aus die Passagiere im Ereignisfall über die jeweils sichere Röhre aus dem Tunnel gebracht werden können. Der Basistunnel durch das Semmering-Gebiet wird nach seiner Fertigstellung einer der längsten Eisenbahntunnel Österreichs sein und auf der Südbahn im Abschnitt Semmering Fahrgeschwindigkeiten bis 230 km/h erlauben.

Projektzeitplan
Erste Baumaßnahmen finden im Portalbereich Gloggnitz statt. Dazu zählen wasserbauliche Maßnahmen für den Hochwasserschutz im Gebiet von Gloggnitz, zwei neue Eisenbahnbrücken, eine neue Straßenbrücke, ein Unterführungsbauwerk für die Reichenauer Landesstraße B27 sowie die Baufeldfreimachung und die Herstellung einer Baustellenfläche für die kommenden Tunnelvortriebstätigkeiten in Gloggnitz. Außerdem werden die ersten Maßnahmen für die Ersatzwasserversorgung der Gemeinde Spital am Semmering gesetzt. Der erste Tunnelvortrieb ist 2014 im Fröschnitzgraben geplant. 2015 soll mit den Vortriebsarbeiten in Gloggnitz sowie beim Zwischenangriff Göstritz begonnen werden. Voraussichtlich 2016 wird das Tunnelbaulos in Grautschenhof gestartet. Bis 2021 sollen alle Vortriebsarbeiten abgeschlossen und die beiden Tunnelröhren im Rohbau durchgängig fertiggestellt sein. Nach Einbau der Tunnelausrüstung kann der Semmering-Basistunnel neu voraussichtlich Ende 2024 in Betrieb genommen werden.

Gut durchdachte Baulogistik
Die Errichtung eines Infrastrukturprojekts dieser Größe verlangt eine umfassende Baulogistik. Die Baustellen müssen einerseits mit Baustoffen versorgt und andererseits muss das Ausbruchsmaterial des Semmering-Basistunnels neu abtransportiert werden. Dafür kommen modernste lärm- und emissionsarme Fahrzeuge zum Einsatz. Während der Bauphase werden eigene Umfahrungsstraßen errichtet oder hochrangige Straßenwege als Ortsumfahrungen genutzt. Zusätzlich werden rund um Baustellenflächen Lärmschutzwände errichtet. Soweit möglich, wird Ausbruchs- und Baumaterial auf der Schiene befördert. Weiters werden Deponien in Baustellennähe errichtet. Nach Ende der Ablagerung werden sie rekultiviert, neu gestaltet und standortgerecht bepflanzt, sodass neuer Lebensraum entsteht.

ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern österreichweit für die umweltfreundliche Beförderung von Personen und Gütern. Mit konzernweit rd. 42.500 MitarbeiterInnen (zusätzlich 1.900 Lehrlinge) und Gesamterträgen von rd. 6,1 Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern ein wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes. Im Jahr 2010 wurden von den ÖBB 460 Mio. Fahrgäste und 132,9 Mio. Tonnen Güter transportiert. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.

 

Bures: Bahn frei für umweltfreundlichen Verkehr
Semmering-Basistunnel ist Schlüsselprojekt für Südbahn und gesamtösterreichisches Hochleistungsnetz
Wien (bmvit) - Für Infrastrukturministerin Doris Bures ist der Spatenstich für den Semmering-Basistunnel ein historisches Ereignis, und das "nicht nur, weil die Vorbereitungsarbeiten mittlerweile schon drei Jahrzehnte dauern, sondern weil der SBT für die Südbahn und das gesamte österreichische Hochleistungsnetz ein Schlüsselprojekt ist". Bures: "Der Semmering-Basistunnel macht die neue Südbahn komplett. Das ist der letzte große Lückenschluss, den wir heute in Angriff nehmen. Gerade im Jubiläumsjahr 175 Jahre Eisenbahn in Österreich zeigen wir mit dem Spatenstich, dass die Eisenbahn auch eine große Zukunft haben wird."

"Die Südstrecke ist einer der wichtigsten Korridore, im innerösterreichischen Verkehr genauso wie im grenzüberschreitenden Verkehr", betont die Ministerin. "Mit dem Ausbau wird es gelingen, dass wir den enormen Zuwachs im Güterverkehr umweltfreundlich bewältigen können und für den Personenverkehr ein absolut konkurrenzfähiges Angebot zur Straße auf die Schiene bringen. Das Signal ist klar: Bahn frei für den umweltfreundlichen Verkehr."

Für Bures geht es beim Ausbau der Schiene auch um einen Mobilitätsgarantie. "Bevölkerung und Wirtschaft brauchen Mobilität, die muss zuverlässig, sicher, effizient und leistbar sein. Gerade angesichts der steigenden Treibstoffpreise muss hier jeder verantwortungsvolle Staat vorsorgen", so die Ministerin.

Fahrzeiten Wien-Graz-Klagenfurt um ein Drittel kürzer
"Die Schiene ist unschlagbar bei Klimaschutz und Sicherheit, durch den Ausbau machen wir die Schiene absolut konkurrenzfähig bei den Fahrzeiten und wir schaffen die Kapazitäten, die für den Güterverkehr unbedingt notwendig sind", erläutert Bures. Die Fahrzeiten zwischen Wien und Graz und Wien und Klagenfurt werden um ein Drittel reduziert. Statt in 2:40 Stunden wird man ab 2024 von Wien nach Graz nur mehr 1:50 Stunden brauchen, Wien-Klagenfurt geht dann in 2:40 statt 4 Stunden.

Plus 80 Prozent im Güterverkehr
Keine andere Alpenquerung hat in den letzten Jahren so große Zuwächse verzeichnet wie Semmering und Wechsel. Seit 1994 hat sich das Güterverkehrsaufkommen am Querschnitt Semmering/Wechsel verdoppelt. Die Verkehrsprognose 2025+ sagt für den Korridor eine weitere Steigerung beim Güterverkehr um 80 Prozent voraus. Bures: "Der Infrastrukturausbau bringt diesen Zuwachs zu einem großen Teil auf die umweltfreundliche Schiene."

Südbahn ist Teil des europäischen Kernnetzes
Im vergangenen Herbst hat die EU-Kommission ihren Vorschlag der Kommission für die Neuausrichtung der Transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN-V) vorgelegt. Darin sind jene Korridore mit einer grundlegenden Bedeutung für den grenzüberschreitenden Verkehr enthalten. Die strategisch wichtigsten Verkehrsverbindungen bilden das Kernnetz. Für Österreich besonders wichtig: Die Kommission hat auch den Baltisch-Adriatischen Korridor mit der Südbahn in das Kernnetz aufgenommen. Bures sieht darin eine nachdrückliche Bestätigung für die österreichische Infrastrukturpolitik. Alle großen österreichischen Eisenbahnkorridore, Westbahn, Südbahn und Brennerachse, gehören damit zum EU-Kernnetz.

Wirtschaftswachstum und neue Arbeitsplätze
"Die Südbahn ist eine Lebensader für die Bundesländer Niederösterreich, Steiermark und Kärnten", so die Ministerin, die sich über die ungeteilte Unterstützung durch die Landeshauptleute freut. Der Ausbau im Korridor bringt Wachstum und zusätzliche Beschäftigung. Darin stimmen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute überein. Eine ganz aktuelle Studie kommt in der erweiterten Kosten-Nutzen-Analyse des Ausbaus (Hauptbahnhof Wien, Pottendorfer Linie, SBT, Hauptbahnhof Graz, Koralmbahn) zu folgenden Ergebnissen: In der Bauphase sind jahresdurchschnittlich 10.000 Arbeitnehmer beschäftigt, die Betriebsphase bringt 15.000 Beschäftigte zusätzlich in Österreich. 30 Prozent der getätigten Investitionen fließen als Steuereinnahmen direkt wieder ins Budget zurück. Volkswirtschaftlich betrachtet, bringt jeder investierte Euro das Zweieinhalbfache an Wertschöpfung.

Projektdaten Semmering-Basistunnel

  • Der SBT ist ein zweiröhriger Tunnel zwischen Gloggnitz in Niederösterreich und Mürzzuschlag in der Steiermark.
  • Der Tunnel ist 27,3 km lang und verkürzt die Fahrzeit um 30 Minuten.
  • Pro Tag können mehr als 300 Züge durch den Tunnel fahren.
  • Die Verkehrsfreigabe ist für 2024 geplant.
  • Kosten (valorisiert auf gesamte Bauzeit): 3,1 Mrd. Euro


Die wichtigsten Stationen für die neue Südbahn
Neubau Hauptbahnhof Wien (in Bau, Start für Betrieb Ende 2012), Ausbau Pottendorferlinie (in Bau), Semmeringbasistunnel (Baubeginn 2012, Betrieb 2024), Umbau Bahnhof Graz (in Bau), 130 km lange Neubaustrecke Koralmbahn (in Bau, Betrieb 2022). In Summe werden rund 10 Mrd. Euro investiert.


 

 Pirker: EU- Gelder noch nicht sicher
EU-Parlament diskutiert neue Regeln für Kofinanzierung – 50 Milliarden Euro für Infrastrukturprojekte
Brüssel (övp-pd) - "Österreich muss hinter seinen Projekten stehen, wenn es die EU-Kofinanzierung dafür abholen will", so Hubert Pirker, Verkehrssprecher der ÖVP im EU-Parlament, anlässlich der Parlamentsdebatte über neue Regeln für die Finanzierung von Infrastrukturprojekten in der EU. "Wenn morgen in Gloggnitz der Spatenstich für den Bau des Semmering- Basistunnels erfolgt, heißt das nicht, dass wir uns zurücklehnen können. Die EU-Gelder werden nur in vollem Umfang fließen, wenn eine Mehrheit der EU-Abgeordneten dafür stimmt, dass der baltisch-adriatische Verkehrskorridor in das europäische Kernnetz aufgenommen wird", betonte Pirker am 24.04. Die EU sei kein "Goldesel für nationales Stückwerk", sondern ein "Motor für Initiativen, die allen etwas bringen". Deshalb könne auch Österreich nur profitieren, wenn ein durchgehender Ausbau des neuen baltisch-adriatischen Verkehrskorridors gewährleistet werde.

Der Verkehrs- und der Industrieausschuss des EU- Parlaments diskutieren heute die Regeln für ein neues Investitionsinstrument zur Finanzierung von europäischer Infrastruktur. Mit „Connecting Europe“ - so der Name des Investitionsinstruments - sollen die Projekte finanziert werden, mit denen die Lücken in den europäischen Verkehrs- und Energietrassen und digitalen Netzen geschlossen werden. Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, dazu 50 Milliarden Euro im EU-Budget von 2014 bis 2020 vorzusehen, über 30 Milliarden davon für Verkehrsinfrastruktur. Im Regelfall werden 20 Prozent der Kosten von der Europäischen Union übernommen. "Mit einem rot-weiß-roten Schulterschluss sollte es gelingen, dass der Semmeringbasistunnel und der Koralmtunnel als 'Flaschenhals' definiert werden und somit bis zu 30 Prozent von der Europäischen Union kofinanziert werden. Für den Semmeringbasistunnel geht es also um etwa eine Milliarde Euro und für den Koralmtunnel sogar um etwa 1,7 Milliarden Euro", erklärt Pirker. "Die letzte Entscheidung darüber, welche Prioritäten gesetzt werden und wie Sanktionsmechanismen bei nicht zeitgerechter Fertigstellung einzelner Projekte aussehen können, wird im Europäischen Parlament fallen. Und da ist Überzeugungsarbeit gefragt", so Pirker.

Pirker, der zu Beginn diesen Jahres für die Realisierung des baltisch-adriatischen Korridors ein Unterstützungskomitee im Europäischen Parlament ins Leben gerufen hat, zeigt sich zuversichtlich: "Ich habe bereits breite Unterstützung von den Kollegen aus Italien und Polen zugesichert bekommen. Mit den drei Verkehrskorridoren, nämlich dem baltisch-adriatsichen Korridor, der Brennerachse und dem Donaukorridor, kann Österreich nicht nur Gelder aus Brüssel lukrieren, sondern zur verkehrspolitischen Drehscheibe im Herzen Europas werden. Das ist eine ungemeine wirtschaftspolitische Chance, die wir nützen müssen", so Pirker abschließend.

 

Grosz: Prölls Nein hat Millionen Euro gekostet
Wer ersetzt dem Steuerzahler den volkswirtschaftlichen Schaden durch die parteipolitische Blockade der niederösterreichischen ÖVP?
Wien/Graz (bzö) - Die jahrelange Blockade des Semmering-Basistunnels durch ÖVP-Landeshauptmann Erwin Pröll habe hunderte Millionen Euro an Schaden verursacht. "Aus purer Eitelkeit und persönlicher Aversion hat Pröll dieses Projekt im Alleingang jahrelang blockiert. Der durch die Blockade entstandene volkwirtschaftliche Schaden ist de facto unabschätzbar, beträgt aber sicherlich mehrere hunderte Millionen Euro. Wer ersetzt dem Steuerzahler den Schaden durch die parteipolitische Blockade der niederösterreichischen ÖVP? Wer ersetzt der österreichischen Wirtschaft den entstandenen Schaden durch die mangelnde Konkurrenzfähigkeit? Wer ersetzt den Pendlerinnen und Pendlern den Schaden durch die verlängerte Reisezeit zwischen den Ballungsräumen Graz und Wien?", so der steirische BZÖ-Chef und Rechnungshofsprecher Abg. Gerald Grosz in Richtung des niederösterreichischen ÖVP-Landeshauptmannes.

"Nur durch das beharrliche Wirken der ehemaligen Landeshauptleute von Kärnten und Steiermark, Jörg Haider und Waltraud Klasnic, beim Koralmtunnel wurde auch der nötige Druck erzeugt, endlich den Semmering-Basistunnel umzusetzen", so Grosz weiter. Wenn Pröll heute in der ersten Reihe des Spatenstiches für den Semmering-Basistunnel stehe, sei dies schlichtweg "zum Schämen". "Pröll hat dieses Projekt jahrelang verhindert. Vor Jahren hätten wir dieses Projekt um einiges billiger bauen können. Pröll kann nur froh sein, dass es keine persönliche Haftung für Politiker bei Fehlentscheidungen gibt", meinte Grosz abschließend.

 

 Moser: Pröll-Bures-Kuhhandel bringt sinnlose Autobahnen und Semmering-Basistunnel
Semmering-Spatenstich ohne betroffene BürgerInnen Symbol für abgehobene Politik
Wien (grüne) - "Wenn heute trotz laufender Verfahren und Korruptions-Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ein Spatenstich beim Semmering-Basistunnel (SBT) zelebriert wird, ist das auch aus anderen Gründen kein Jubeltag: Denn der unsägliche Kuhhandel zwischen Bundesministerin Bures und Landeskaiser Pröll brachte im Gegenzug zum Bahn-Ja von Erwin Pröll sinnlose Autobahn- und Schnellstraßenprojekte in Niederösterreich und ein Ja zum Donauausbau. Unterm Strich ist das ein schwarzer Tag für die Umwelt und für zukunftsgerechte Verkehrspolitik. Es ist ein Lehrbeispiel wie BürgerInnen zugunsten der Bau- und Bankenlobby ausgetrickst werden und ein Trauertag für die SteuerzahlerInnen. Von befangenen Gutachtern bis zum Beschluss eines Tunnel-Schwarzbaugesetzes haben die Regierenden nichts ausgelassen, was uns Grüne erst recht zur Unterstützung der kritischen BürgerInneninitiativen in den Verfahren motiviert hat, denn so darf in einem Rechtsstaat nicht vorgegangen werden. Dass nun zum Festakt 600 mehr oder weniger wichtige Personen von Brüssel bis Wien geladen wurden, nicht aber die betroffenen Menschen, auf die fünfzehn Jahre Großbaustelle vor der Haustür wartet, setzt dieser bürgerInnenfernen Betonpolitik von SPÖ und ÖVP die Krone auf. Ich arbeite auch heute lieber an der Aufklärung von Korruption im Untersuchungsausschuss, als an so einer abgehobenen Show teilzunehmen", hält Gabriela Moser, Verkehrssprecherin der Grünen, fest.

"Die sachliche Kritik an diesem SBT-Projekt konnte weder in den Verfahren, noch durch gekaufte Studien oder einseitige Sachverständige entkräftet werden. Niemand versteht, warum der Tunnel viel länger und teurer als nötig sein muss, nur weil das ein SPÖ-Lokalkaiser im Mürztal so will, auch wenn jetzt die Hydrologie als Ausrede strapaziert wird. Niemand versteht, warum damit und mit der 90-km/h-Bremsschikane in Mürzzuschlag die milliardenteuer erkauften Fahrzeitgewinne gleich wieder zum Dahinschmelzen gebracht werden. Niemand versteht, wie diese Strecke überhaupt so geplant werden konnte obwohl der SBT-Regierungsbeschluss auf einen anderen steirischen Tunnelendpunkt lautete, und niemand versteht, warum die laufenden Verfahren nicht abgewartet werden, nachdem schon der erste SBT-Anlauf vor zwanzig Jahren mit horrenden Folgekosten genau daran gescheitert ist. Dass Megaprojekte, die um Jeden Preis durchgezogen werden der Bahn am Ende mehr schaden als nützen, kann man am Semmering sehen: Dort gibt es 70 statt 90 km/h wegen Erhaltungsmängeln, keinen Regionalverkehr mehr auf der Südrampe und Angebotsreduktion auch in NÖ. Regionalbahnen werden herunterwirtschaftet und zugesperrt, Triebwägen abverkauft, Erhaltungsmaßnahmen und viele wichtige kleinere Projekte aufgeschoben. Und das nur, damit das Geld irgendwie für die Großprojekte reicht. All das, und der heutige Spatenstich zeigen, dass die Regierung Bahn- und Infrastrukturpolitik nicht für die Menschen, sondern für die Bau- und Finanzlobby macht", sagt Moser.

 

Pröll: Ökologisch grünes Licht gegeben
Erste Baumaßnahmen für den Semmering-Basistunnel neu finden im Portalbereich Gloggnitz statt.
St. Pölten (nlk) - Drei wesentliche Fakten seien für das neue Projekt "Semmering Basistunnel neu" entscheidend gewesen, sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll: "Ökologisch ist aufgrund der naturschutzbehördlichen und wasserrechtlichen Verfahren grünes Licht gegeben. Dass der Tunnel nun zweiröhrig geplant ist, ist ein wesentlicher Sicherheitsaspekt. Und die Ghegastrecke bleibt auch in Zukunft aufrecht." Damit sei der Semmering-Basistunnel neu "in keinster Weise vergleichbar mit dem alten Projekt", so Pröll.

In Bezug auf den öffentlichen Verkehr stehe man in Niederösterreich vor zwei großen Aufgaben, betonte der Landeshauptmann, und zwar einerseits die internationale Anbindung und andererseits den Nahverkehr. So werde demnächst die neue Westbahn ihrer offiziellen Bestimmung übergeben, auch die Pottendorfer Linie und der Marchegger Ast werden ausgebaut. Im Nahverkehr verwies der Landeshauptmann auf die Park & Ride-Anlagen in Niederösterreich sowie auf den kürzlich mit dem Bund abgeschlossenen Verkehrsdienstevertrag.

"Österreich liegt in der Mitte Europas an der Nahtstelle zwischen Ost und West", sagte EU-Vertreterin Desirée Oen, "und Österreich stellt sich seit vielen Jahren in die erste Reihe, wenn es darum geht, die damit verbundenen Herausforderungen zu bewältigen."

Erste Baumaßnahmen für den Semmering-Basistunnel neu finden im Portalbereich Gloggnitz statt. Der erste Tunnelvortrieb ist 2014 im Fröschnitzgraben geplant. 2015 soll mit den Vortriebsarbeiten in Gloggnitz sowie beim Zwischenangriff Göstritz begonnen werden. Voraussichtlich 2016 wird das Tunnelbaulos in Grautschenhof gestartet. Bis 2021 sollen alle Vortriebsarbeiten abgeschlossen und die beiden Tunnelröhren im Rohbau durchgängig fertig gestellt sein. Nach Einbau der Tunnelausrüstung soll der Semmering-Basistunnel neu Ende 2024 in Betrieb genommen werden. In der Bauphase werden 4.000 Arbeitsplätze, in der Betriebsphase rund 15.000 zusätzliche Arbeitsplätze gesichert.

 

Voves: Historisches Bahnprojekt soll im Jahr 2024 befahrbar sein
Graz (lk) - LH Franz Voves nannte das Ereignis „eines der wichtigsten und schönsten" in seiner Politkarriere und ergänzte: „So schaut das aus, wenn der niederösterreichische Smaragd und der steirische Sauvignon Blanc zu einem Cuvée werden oder wenn zwei so starke Bundesländer gut zusammenarbeiten." Niederösterreichs LH Erwin Pröll hob die Initiative von LH-Vize Schützenhöfer hervor, der mit ihm und Kanzler Faymann gemeinsam seit 2005 für den Semmeringbasistunnel neu gekämpft habe. Schützenhöfer selbst brachte den Baubeginn daraufhin auf den Punkt: „Was lange währt, wird endlich gut! Es ist ein historischer Tag für die Steiermark, weil der Semmeringtunnel nun gemeinsam mit dem Koralmtunnel zukunftsicher auf Schiene ist."

 

Dörfler: Spatenstich für Semmering-Basistunnel ist auch ein riesiger Erfolg für Kärnten
Durch neue Südbahn wird der Süden Österreichs und insbesondere Kärnten massiv aufgewertet
Klagenfurt (lpd) - Nach Jahrzehnten des Planens, Verwerfens und Aufgebens konnte das Erfolgsprojekt Südbahn auf Schiene gebracht werden. Der Semmeringbasistunnel ist neben dem Koralmtunnel das zweite Schlüsselprojekt auf der neuen Südbahn, die Teil der Baltisch- Adriatischen Achse von Danzig bzw. Helsinki bis Ravenna ist.

"Ich freue mich, dass mit diesem Spatenstich das Jahrhundertprojekt neue Südbahn auf Schiene ist. Es zeigt sich auch, welch große Bedeutung diese Strecke für Österreich und Europa hat. Die intensiven Bemühungen Kärntens zahlen sich jetzt aus. Im Herbst des vergangenen Jahres wurde die Baltisch- Adriatische Achse für das zukünftige Kernnetz der Europäischen Union vorgeschlagen. Kärnten hat auf europäischer Ebene eine Vorreiterrolle eingenommen und wichtige Lobbyingarbeit in Brüssel geleistet. Aber auch der Spatenstich zum Semmeringbasistunnel zeigt, dass viele Kritiker in den letzten Jahren durch unsere Bemühungen umgestimmt werden konnten und daher nach der Koralmbahn jetzt auch der Semmeringbasistunnel realisiert wird", so Dörfler.

Mit der Realisierung von Koralmtunnel und Semmeringtunnel wird die Erreichbarkeit Kärntens stark verbessert und eine wichtige Voraussetzung für den Personen- und Güterverkehr auf der Schiene geschaffen. In Kärnten liegt bekanntlich die Wiege der Baltisch-Adriatischen Achse. Dieser Begriff wurde im Jahr 2004 im Rahmen eines Infrastrukturgipfels in Villach geboren. Kärnten war seither sehr aktiv und führt auch jetzt die Forschungsaktivitäten rund um die Achse im Rahmen des EU-Projektes BATCo an. Mit diesen Projekten werde die Infrastruktur der Zukunft errichtet, erklärte der Landeshauptmann. Die Gesamtinvestition in beide Projekte Koralmbahn und Semmeringbasistunnel wird rund 8,3 Mrd. Euro ausmachen.

Wie bereits am 23.04. von ÖBB-Generaldirektor Christian Kern mitgeteilt wurde, werden durch diese Investitionen laut einer Studie von IHS und WU Wien 15.000 nachhaltige Arbeitsplätze für Österreich und 31.000 Arbeitsplätze im europäischen Kontext geschaffen. Nach der Fertigstellung solle ein positiver Saldo von neun Mrd. Euro übrigbleiben. Der Mehrwert ist also höher als die Initialinvestition. Beispielsweise sind von 100 Bauaufträgen im Rahmen der bisherigen Baumaßnahmen zur Koralmbahn rund 80 an Kärntner Unternehmen wie Kostmann, Massivbau oder Steiner-Bau gegangen. In den nächsten 5 Jahren werden weitere rund 2 Mrd. Euro in Kärnten investiert und damit nachhaltig die regionale Wirtschaft gestärkt.

"Ich möchte mich bei Verkehrsministerin Doris Bures und bei Generaldirektor Christian Kern für ihren Einsatz für die neue Südbahn bedanken. Es hat sich gezeigt, dass durch gute Zusammenarbeit große Ziele erreicht werden können", so der Landeshauptmann.  
     

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