Herbert Brandl in der malerischen Offensive    

erstellt am
25. 04. 12

happysulmtaltotalzerstörung 2012 2. bis 19. Mai 2012 Reinisch Contemporary
Graz (reinisch-contemporary) - Herbert Brandl ist wütend. In happysulmtaltotalzerstörung 2012 zeigt er nicht nur bildgewaltige neue Werke, er stellt wirtschaftliche und politische Interessen in Frage, sowohl auf als auch abseits der Leinwand. Brandl, der Maler, schafft Bilder in einem Schwebezustand zwischen Abstraktion und Repräsentation. Flüchtige Momente des (Wieder)-Erkennens wechseln sich ab mit einem Eintauchen in farbgewaltige Traumwelten.

"Ich entwickle Farbe aus der Farbe heraus und nicht aus der Form. An sich handelt es sich in meiner Malerei um Farbflecken oder Farbwolken, aus denen sich eine Hauptfarbe entwickelt, die alles überflutet", so ein Zitat des Künstlers.

Brandl, der Bürger, bezieht mit happysulmtaltotalzerstörung 2012 Stellung zur Bedrohung einer der einzigartigen Flusslandschaften Europas durch den Bau eines Wasserkraftwerks.

Kurator Günther Holler-Schuster: "Ob das Sulmtal vor der Zerstörung gerettet werden kann, darf man bezweifeln. Die Wut des Künstlers und die Ohnmacht in weiten Teilen der Gesellschaft angesichts des rücksichtslosen Umgangs mit der Natur und deren Ressourcen sind weit verbreitet und haben ständig neue Anlässe. Die Malerei als eines der traditionellsten Medien innerhalb der Kunst hat kaum Möglichkeiten, sich aktiv in gesellschaftliche Prozesse einzumischen."

Die Ausstellung präsentiert teils großformatige Ölbilder und Monotypien. Bei diesem einfachen Druckverfahren werden bemalte Plexiglasscheiben auf Bildträger gepresst, es entstehen Einzelstücke in Serie, vergleichbar einzelnen Filmbildern.

Galerist Helmut Reinisch: "Ich kenne und schätze Herbert Brandl seit den frühen 80er Jahren und zwei Aspekte seiner Arbeiten faszinieren mich besonders. Einerseits bringt er die Klassik in die Moderne ohne klassisch zu sein. Damit meine ich seinen Umgang mit Farbe und Licht, die er viel eher als Werkzeuge einsetzt als Leinwand und Pinsel. Andererseits, dass er sich alle paar Jahre neu erfindet und uns mit unkonventionellen Schöpfungen überrascht."

Über Reinisch Contemporary
Seit mehr als 25 Jahren sammelt, zeigt und handelt Helmut Reinisch mit österreichischer und internationaler Gegenwartskunst. Neben aktuellen Werken neuer Talente beinhaltet die Sammlung auch teils frühe Arbeiten von Künstlern wie Arnulf Rainer, Erwin Wurm und Joseph Beuys.

Über formelle Grenzen hinweg beschäftigt sich Reinisch Contemporary mit vermeintlich disparaten Schaffensfeldern und deren Verknüpfungen. Unvermutete Resonanzen zwischen ausgewählten Werken der Malerei, Skulptur, Textilkunst und Fotografie werden mitunter zum Vorschein gebracht und erzeugen Spannung.

Durch Ausstellungen, Aktionen, Künstlerstipendien und interdisziplinäre Projekte ermöglicht Reinisch Contemporary immer wieder Begegnungen auf Augenhöhe zwischen Künstlern, Sammlern und der Öffentlichkeit.
     
Informationen: http://www.reinisch-contemporary.com    
     
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