Schieder-Vortrag in New York   

erstellt am
25. 04. 12

Europa braucht dringend Wachstumsstrategie – Europäische "Projectsbonds" zur Finanzierung von europaweiten Wachstums- und Arbeitsmarktmaßnahmen notwendig
New York/Wien (sk) - "Die Unterstützung von nachhaltigem wirtschaftlichem Wachstum" nannte Staatssekretär Andreas Schieder bei seinem Vortrag "Inside Europe Politics" an der Columbia Universität in New York als aktuell zentralste Herausforderung der Europäischen Politik. Nur so sei den in einigen Regionen Europas enormen Problemen am Arbeitsmarkt, vor allem im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit, nachhaltig etwas entgegenzusetzen. Den unmittelbar notwendigen Reaktionen zur Stabilisierung der Finanzmärkte müsse auf europäischer Ebene jetzt die Umsetzung nachhaltiger Wachstumsstrategien folgen. Dafür müssten europäische Mittel, etwa in Form von "Projectsbonds" zur Verfügung gestellt werden. Investitionen in europaweite Infrastruktur, Telekommunikation und Erneuerbare Energien stehen dabei ganz oben auf der Prioritätenliste.

Finanzstaatssekretär Schieder führte außerdem die Wichtigkeit einer europäischen Arbeitsmarktstrategie aus, die auf eine gerechtere Verteilung von Einkommen und Vermögen innerhalb der Europäischen Union abzielt. Eine koordinierte Steuer- und Lohnpolitik ist ein Element dabei. Nur so könne man dem dringlichsten Problem der Europäischen Union beikommen, der in manchen Teilen Europas sehr hohen Jugendarbeitslosigkeit. "Wenn wir diesem gefährlichen Trend nicht alle Maßnahmen, die wir aufbieten können, entgegen halten, riskieren wir eine ganze Generation zu verlieren", so Schieder. In Spanien etwa haben 50 Prozent der jungen Menschen unter 25 Jahren keine Arbeit. Schieder sprach sich in diesem Zusammenhang für einen Europäischen Jugendbeschäftigungspakt aus.

Die Krise, so Schieder, habe spezifische europäische Probleme sichtbar gemacht, etwa mangelnde Möglichkeiten für rasches gemeinsames Agieren. Aber auch spezifische europäische Stärken haben sich in der Krise gezeigt: "Das europäische Modell des aktiven Wohlfahrtsstaates hat sich mehr als bewährt. Gerade Sozialleistungen haben den totalen Einbruch der Konsumnachfrage und somit einen noch stärkeren wirtschaftlichen Einbruch verhindert".
     
zurück