Töchterle: Österreichischer Forschungsraum weist zahlreiche Qualitätsmerkmale auf   

erstellt am
24. 04. 12

Gemeinsame Pressekonferenz von Wissenschafts- und Forschungsminister mit EU-Forschungskommissarin Geoghegan-Quinn
Wien (bwmf) - "Der österreichische Forschungsraum weist zahlreiche Qualitätsmerkmale auf. Gerade auch anhand der hohen Rückflussquote im EU-Forschungsrahmenprogramm sowie an der erfolgreichen Einwerbung von ERC-Grants zeigt sich, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Österreich international absolut mithalten können und der heimische Wissenschafts- und Forschungsstandort hervorragend aufgestellt ist", so Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle. In einem gemeinsamen Pressegespräch mit EU-Forschungskommissarin Máire Geoghegan-Quinn informierte er über das EU-Forschungsprogramm HORIZON 2020 (Laufzeit 2014 - 2020), das derzeit auf europäischer Ebene verhandelt wird, sowie über die erfolgreiche Einwerbung von Mitteln des Europäischen Forschungsrates durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Österreich. Anschließend eröffnete der Minister die Konferenz "Horizon 2020 - Rückenwind für Österreichs Forschung und Innovation?" in der Hofburg, bei der es nach der Eröffnungsbotschaft der Kommissarin einen Vortrag von uniko-Präsident Heinrich Schmidinger zu den "Chancen und Risiken von HORIZON 2020 aus der Perspektive der österreichischen Universitäten" sowie eine Podiumsdiskussion zum Mehrwert des geplanten Programms mit Vertreter/innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung gab.

Das derzeit laufende 7. EU-Forschungsrahmenprogramm (2007 bis 2013) ist mit einem Gesamtbudget von 50,5 Milliarden Euro das weltweit größte transnationale Forschungsförderprogramm und Österreich nimmt sehr erfolgreich daran teil. Das Gesamtfördervolumen der Projekte mit österreichischer Beteiligung beträgt 4,5 Mrd. Euro. Damit partizipieren österreichische Forschende mehr oder weniger direkt an rund einem Viertel aller bisher im 7. Rahmenprogramm ausgeschütteten Förderungen. Die Rückflussquote ist konstant gestiegen: von 70 Prozent im 4. Rahmenprogramm auf 128 Prozent im aktuellen Rahmenprogramm. Mehr als 2.000 österreichische Forscher nehmen schon heute am EU-Rahmenprogramm teil. Sie kommen aus den Universitäten, den Fachhochschulen, aus vielen außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie kleinen und großen Unternehmen. "Unser klares Ziel ist es, auch weiterhin im Europäischen Forschungsraum eine tragende Rolle zu spielen. Die Teilnahme österreichischer Forscher und Forschungseinrichtungen soll im neuen Rahmenprogramm noch ausgeweitet werden", so Töchterle.

In die aktuellen Verhandlungen zu HORIZON 2020, das das derzeit laufende EU-Forschungsrahmenprogramm 2014 ablösen soll, bringt sich Österreich aktiv ein. Das österreichische Positionspapier wurde interministeriell und mit Vertreter/innen aus Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft erarbeitet. Es beinhaltet die wichtigsten österreichischen Anliegen, die derzeit in die Verhandlungen eingebracht werden. Mit dem Abschluss der Verhandlungen auf europäischer Ebene ist in der zweiten Jahreshälfte 2013 zu rechnen, damit danach die Vorbereitungen für den Programmstart am 1. Jänner 2014 zeitgerecht erfolgen können.

HORIZON 2020 ist in die drei Säulen "Wissenschaftsexzellenz" "Marktführerschaft" und "Gesellschaftliche Herausforderungen" gegliedert. Es fasst erstmals die gesamte Bandbreite von der Wissenschaft über die Technologie bis hin zur Innovation unter einem gemeinsamen "Förderdach" zusammen und wird wesentlich zur Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums beitragen. Das österreichische Positionspapier beinhaltet die österreichischen Anliegen, die in die laufenden Verhandlungen eingebracht werden. Österreich setzt sich zum Beispiel für die Vereinfachung der Teilnahmebedingungen, die verstärkte Förderung der Geistes- und Sozialwissenschaften sowie die optimierte KMU-Integration in HORIZON 2020 ein.

Wissenschaftsminister Töchterle ging in der Pressekonferenz auch auf die "Erfolgsgeschichte ERC" ein. Seit Bestehen des Europäischen Forschungsrates (European Research Council, ERC) waren in Österreich tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beim Einwerben von "Starting Grants" und "Advanced Grants" sehr erfolgreich: An österreichischen Institutionen wurden seit der ersten Ausschreibung im Jahr 2007 68 Grants eingeworben und damit Fördergelder in der Höhe von insgesamt rund 77 Millionen Euro nach Österreich geholt. Rund zwei Drittel (66%) der in Österreich forschenden Preisträger sind nicht-österreichischer Nationalität. Mit diesem im europäischen Vergleich überdurchschnittlich hohem Anteil internationaler Forscher liegt Österreich an 2. Stelle gleich hinter der Schweiz (76%). "Dies ist ein Indiz für die internationale Attraktivität Österreichs als Wissenschaftsstandort", so der Minister abschließend.
     
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